Die Uhr zeigte 00:01 und da geschah es – Tyler Scofield erzielte für Rosenheim in der 107. Minute den entscheidenden Siegtreffer zum 5:4 in der 3. Overtime.

Bitter bitter für die Eispiraten, die sich aber die Niederlage absolut selbst zuzuschreiben haben.

Die Gäste begannen das Spiel ähnlich verhalten wie am vergangenen Freitag in Spiel 1 und kassierten erneut in der Anfangsphase den Gegentreffer. Doch das war wohl das Ausstiegssignal aus dem westsächsischen Reisebus, denn anschließend spielte nur noch ein Team. Patrick Pohl spazierte durch die aus vier Mann bestehende Rosenheimer Abwehr wie durch die oberbayrische Alpenwelt und hatte das Auge auf Bernhard Keil, der per Rückhand den Ausgleich erzielte. Nur Sekunden später war es Rosenheims Keeper Timo Herden, der gastfreundlich hinter dem Tor den Puck genau auf den Schläger von Ivan Ciernik spielte und dieser die Einladung mit dem Schuss ins leere Tor annahm. Ab da war von den Starbulls nichts mehr zu sehen und in Überzahl beendete Patrick Pohl den Arbeitstag von Timo Herden, der nach dem 1:3 das Tor für Lukas Steinhauer räumte. Der durfte aber im ersten Durchgang nach einem weiteren Treffer von Kabitzky auch nochmal hinter sich greifen. Das zweite Drittel war zwar weiter ein Spiel auf ein Tor, nur Steinhauer hatte etwas gegen weitere Eispiratentreffer, so dass der Mittelabschnitt torlos blieb.

Ins das letzte Drittel gingen die Westsachsen somit mit einer 4:1-Führung und einem Torschussverhältnis von 37:13. Was aber in den Köpfen der Spieler vor sich ging, kann man nicht wissen, denn mit dem 2:4-Anschlusstreffer der Starbulls wendete sich das Blatt vollständig und von den Eispiraten war nichts mehr zu sehen. So war es nur eine Frage der Zeit, wann der dritte Treffer und auch der Ausgleich zum 4:4 fiel, was dann tatsächlich auch passierte. Die Eispiratenkogge wackelte mächtig und nur mit Müh und Not rettete sich das Team von John Tripp in die Verlängerung.

In der ersten Verlängerung konnte Rosenheim zwar leichte Feldvorteile erzielen, ein Treffer gelang jedoch keinem Team. Und so ging das zähe Ringen weiter und auch die zweite Verlängerung blieb ohne Treffer. Tja und dann schlug es irgendwann Mitternacht und mit dem Gong ins Crimmitschauer Tor ein.

Diese bittere, weil völlig unnötige Niederlage bringt die Eispiraten nun mächtig in Zugzwang und das Momentum der Serie nach Rosenheim. Das gute an der völlig offenen und engen Serie ist, dass es Freitag wieder von vorn los geht und die Eispiraten noch immer 3 Siege brauchen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Somit hat sich an der Ausgangssituation nur wenig geändert.