Nein, diese Serie gegen Rosenheim wird schon jetzt keiner so schnell vergessen, denn nach dem Krimi samt Kuriositätenkabinett vom vergangenen Dienstag sollte Spiel 4 der Serie nicht minder dramatisch werden. Diesmal aber mit dem guten Ende für die Eispiraten, die sich mit 5:4 (2:2, 2:1, 0:1) in der Verlängerung den Sieg vor 2.100 Fans holten. Doppeltorschütze Ciernik avancierte neben Ryan Nie zum Matchwinner, Bartek, Pohl und Lee schossen die weiteren Tore.

Erstmals in der Serie waren es die Eispiraten, die ein schnelles Führungstor erzielten. Mark Lee war in der 3. Minute zur Stelle, wovon sich allerdings Rosenheim wenig beeindrucken ließ und durch Scofield in der 8. Minute ausglich. Auch Patrick Pohls erneute Führung (12.) hatte nicht lange Bestand und Edfelder glich für die Oberbayern im Powerplay aus (15.). Im Mittelabschnitt zeigten die Oberbayern erneut die phasenweise bessere und schnellere Spielananlage, die die Eispiraten vor etliche Probleme stellte. Doch ausgerechnet bei eigener Überzahl ließ Rot-Weiß in der 23. Minute einen 2 auf 1 Konter zu, den Lewis zur ersten Führung der Starbulls nutzte. Die Eispiraten-Verunsicherung wollte sich auch bis zur Drittelpause nicht ganz legen, aber zumindest auf dem Scoreboard rückten Martin Bartek (24.) und Ivan Ciernik (30.) das Spiel gerade. Mit der Führung im Rücken konnten sich die Eispiraten im Schlussabschnitt fangen und ließen den Gästen aus Oberbayern nicht mehr so viel Raum wie zwei Drittel zuvor. Als ein Rosenheimer 3 Minuten vor dem Ende eine Strafe erhielt, wähnten sich die Cracks von John Tripp wohl schon auf der Siegerstraße, denn anders lässt sich die Nachlässigkeit im Powerplay nicht erklären, die einen weiteren der zahlreichen Konter Rosenheims zuließ. Scofield nutzte das in der 58.Minute zum Schock aller rot-weißen Spieler und Anhänger zum nicht mehr für möglich gehaltenen 4:4. Weil Lee und St.Jacques in den Schlusssekunden noch Strafen erhielten, ging es mit einer 3-5 Unterzahl in die Verlängerung und kaum einer im Sahnpark hätte noch einen Pfifferling auf die Eispiraten gesetzt. Doch man überstand die doppelte Unterzahl konzentriert und mit aufopferungsvollem Einsatz (Jakub Körner!!!). Kaum komplett, war es schließlich ein Konter samt Doppelpass von Bartek und Ciernik, der den Sahnpark in seinen Grundfesten erbeben ließ – 5:4 (64.).

Auch wenn es „nur“ der Ausgleich der Serie zum 2:2 war – die Eispiraten-Anhänger feierten noch Minuten nach dem Spiel lautstark und frenetisch. Hoffentlich gibt der Sieg und die Anfeuerung den Spielern der Eispiraten neue Kraft und neue Motivation für die am Sonntag beginnenden Best-of-3-Serie.