Fragen über Fragen zum neuen Eispiraten-Team. Und die Vorbereitungsphase auf die neue Saison konnte bei weitem nicht alle beantworten. Was im Angriff noch ungeklärt ist, wird heute beleuchtet.

Robbie Czarnik und Jordan Knackstedt – Das neue Traumduo?
Gesucht und gefunden. Die beiden Neuzugänge Robbie Czarnik und Jordan Knackstedt harmonieren bereits prächtig und schossen gemeinsam 9 Tore, wobei zumeist der eine dem anderen auflegte. Da ist was entstanden! Und kann hoffentlich in den Pflichtspielen fortgesetzt werden!

Ossi Saarinen – Schon wieder weg, bevor er eigentlich ankam?
Der Finne in Diensten der Westsachsen ist bislang ein unbeschriebenes Blatt. Quasi direkt aus dem Flugzeug ging es zum Turnier in Dänemark, wo der frisch gebackene Vater von 3 Spielen in 3 Tagen und unbekannten Teamkollegen förmlich überrumpelt wurde. Es folgte eine Woche Training und zwei Spiele gegen Leipzig und Landshut, in denen Saarinen nicht sonderlich auffiel. Muss er aber als Kontingentspieler und so wäre eine deutliche und baldige Steigerung von Nöten, um den bis Ende September befristeten Vertrag in einen Saisonvertrag umzuwandeln – viel Zeit bleibt nicht.

Patrick Pohl und Dominic Walsh – Das Zünglein an der Waage?
Bei der Vergabe der Playoff-Plätze sind es nicht selten die deutschen Cracks, die den Unterschied machen. Und hier fällt das Augenmerk natürlich auf den letztjährigen Eispiraten-Topscorer Pohl und den aus der Verteidigung in den Sturm zurückbeorderten Dominic Walsh. Ersterer schoss in den Testspielen zwei Tore, Letzterer eines. Ausbaufähig – aber vor allem bei Pohl werden die Spielmacherqualitäten gefragt sein.

Ivan Ciernik – Alter schützt vor Leistung nicht?
Ende Oktober wird Ivan Ciernik tatsächlich schon 40 Jahre alt und könnte damit der Vater von etlichen seiner Mitspieler sein. Nach Anlaufschwierigkeiten hat der Deutsch-Slowake letzte Saison Überzeugendes geleistet und gerade in den Playdowns so manche Kohle aus dem Feuer geholt. In der Vorbereitung traf er zwar nur einmal, aber wer erwartet schon von einem Mann seines Alters, dass er bereits in der Vorbereitung alles in die Waagschale wirft? Ivan weiß seine Kräfte einzuteilen und wird mit seiner Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit seine Mitspieler hoffentlich ein Stück besser machen.

Die nicht mehr ganz so jungen Wilden – Wohin führt der Weg im Profigeschäft?
Vincent Schlenker, Erik Gollenbeck, Christoph Kabitzky – durch die Bank glück- und torlos in der Vorbereitung. Einzig Bernhard Keil konnte in seiner Lieblingszone, dem Slot, für Gefahr sorgen und traf zweimal in den Testspielen. Der Amberger geht dorthin, wo es wehtut, hängt sich rein und hat das Zeug für 15 Saisontore. Kabitzky ist wahrlich kein Torjäger, verfügt aber über läuferische und spielerische Fertigkeiten, die er halt nur aufs Eis bringen muss.  Bei Keil und Kabitzky besteht also durchaus die Hoffnung, dass sie auch zukünftig im anspruchsvollen Profigeschäft bestehen werden. Bei Erik Gollenbeck und Vincent Schlenker bleiben aber weiterhin Zweifel, ob das dauerhaft noch genug ist oder eher in der Sackgasse 3./4. Reihe enden wird. In der Vorbereitung konnten beide keine Überzeugungsarbeit leisten.

Mister X– Kommt er oder kommt er nicht? Und wann?
Eins wurde auffällig in der Vorbereitung: Den Crimmitschauern fehlt im Sturm noch das i-Tüpfelchen. Ein Stürmer, der aus Nichts zwei Tore macht. Einer, der den Weg zum Tor kennt und nicht erst suchen muss. Nur 18 Treffer in 8 Testspielen – wovon vier gegen Oberligisten waren – zeigen, wo es bei den Pleißestädtern noch zwickt. Bewegung ist auf dem Spielermarkt aktuell vorhanden und allmählich dürfte bei noch vertragslosen Cracks die Torschlusspanik ausbrechen. Eine Chance für die Crimmitschauer? Unbedingt!

War die Vorbereitung eine Fehlplanung?
Die Eispiraten sind wieder als eines der letzten Teams in die Vorbereitung gestartet. Während die Collins-Schützlinge das erste Mail gemeinsam auf dem Eis standen, hatte beispielsweise Bad Tölz bereits zwei Testspiele hinter sich gebracht. Neben der kurzen Vorbereitungszeit kommt auch der etwas konfuse Spielrhythmus an den zur Verfügung stehenden Wochenenden hinzu: Spielfrei, Freitag-Sonntag-Dienstag, Freitag-Samstag-Sonntag, Samstag-Sonntag – wahrlich nicht ideal für eine geregelte Belastungskurve. Die Dänemarkreise hat obendrein für Gesundheitsbeschwerden gesorgt, etwa bei Elia Ostwald, dessen Rücken die Strapazen im Bus gar nicht gefielen. Geordnete Saisonvorbereitung schaut irgendwie anders aus und die Testspielleistungen waren schließlich ein Abbild dieses kleinen Dilemmas.

Und so bleibt abschließend das Gefühl, dass die Eispiraten eigentlich noch 2, 3 Wochen benötigen würden, um in Form zu kommen für einen gelungenen Saisonauftakt.