Die Eispiraten haben es tatsächlich geschafft, sich das Heimrecht in der Serie gegen den SC Riessersee zurückzuholen. Mit einem 1:2 n.V. im Garmischer Olympia-Eisstadion gehen die Rot-Weissen mit 3:2 nach Spielen in Führung.

Die Westsachsen zeigten sich von Beginn an voll auf der Höhe des Geschehens, und trotz des 0:0 nach zwanzig Minuten rieben sich die Zuschauer in Garmisch die Augen, denn die weitaus besseren Chancen hatten im ersten Drittel die Gäste. Dieses Bild änderte sich allerdings im Mittelabschnitt, die Werdenfelser kamen besser ins Match, erarbeiteten sich ein Plus an Einschussmöglichkeiten. Doch Brett Kilar im Tor der Eispiraten zeigte seine bislang beste Vorstellung in Rot-Weiss und entschärfte alles, was auf sein Gehäuse kam. Auf der Gegenseite musste Mattias Nemec trotz der optischen Überlegenheit seiner Vordermänner trotzdem immer auf der Hut sein.

Fünf Minuten vor Ablauf des zweiten Drittels gelang den Gastgebern die Führung: ein weiter Pass aus der eigenen Zone der Hausherren zwang Brock Maschmeyer ins Laufduell mit Richard Mueller, der SCR-Goldhelm war schneller und hatte noch die Ruhe, Brett Kilar zum 1:0 zu tunneln. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.

Die Eispiraten begannen den Schlussabschnitt in Überzahl, die sie in Person von Jordan Knackstedt auch nutzen konnten: einen von Maschmeyer scharf vors Tor gebrachten Puck schob Robin Soudek im Fallen zum freistehenden Goldhelm, und der konnte das durchaus verdiente 1:1 erzielen. Auch wenn die Blau-Weissen danach emsig auf den Siegtreffer drängten, mussten sie immer wieder selbst gefährliche Situationen überstehen. Vor allem Ivan Ciernik und Vincent Schlenker hatten die Führung auf dem Schläger, scheiterten aber an Nemec. Auf der Gegenseite reagierte Brett Kilar blendend gegen Driendl und Johansson.

Damit musste die Entscheidung in Garmisch-Partenkirchen zum zweiten Mal in Folge in der Verlängerung fallen. Und diesmal hatten die Gäste das glücklichere Ende für sich: dem wieder genesenen Kapitän Andre Schietzold blieb es vorbehalten, mit einem platzierten Schlenzer von der blauen Linie den Gästefanblock in ein rot-weisses Meer der Freude zu verwandeln.

Was am Sonntagnachmittag im heimischen Sahnpark los sein wird, können wir derzeit nur erahnen. Es wird aber, damit lehnt man sich bestimmt nicht zu weit aus dem Fenster, keine schlechte Idee sein, die gewohnten Von-zu-Hause-Losfahr-Zeiten etwas nach vorn zu verschieben. Es wird wahrscheinlich rappelvoll – die Gelegenheit, einen eventuellen Crimmitschauer Halbfinaleinzug live zu begleiten, werden sich nicht viele entgehen lassen…