Drei bockstarke Auftritte der Eispiraten Crimmitschau unter anderem gegen zwei Topteams der Liga ließen aufhrochen und zurecht wurde es am 4. Spieltag erstmals richtig kuschelig im Sahnpark. Die Fans aus Crimmitschau zeigten im proppevollen Stadion einmal mehr eine tolle Choreo und untermauerten mit dem Statement „Damals wie heute gehört die soziale Größe Eishockey in Crimmitschau zum Alltag“ die Identifikation mit der Region. Zahlreich angereiste Fans aus der Lausitz sorgten für einen vollen Gästeblock, so dass einem würdigen Derby nichts im Weg stand. 

Momentum wiegt hin und her

Das Spiel begann mit hoher Intensität, die Eispiraten bestimmten zunächst das Tempo, während die Gäste aus Weißwasser nach Stabilität über die Zweikämpfe suchten und schnelle Gegenstöße forcierten. Die Eispiraten bestimmten jedoch das Spiel und ließen die Gäste nicht zum Zug kommen. Der druckvolle Beginn sorgte auch früh für die erste Strafe, Torhüter Morrone erhielt zwei Minuten wegen Stockschlags. Crimmitschau ließ in den Folgeminuten den Puck gut laufen, letzlich aber wurde kein Kapital aus dem Überzahlspiel geschlagen.

Ein unglücklicher hoher Stock von Dominic Walsh sorgte nach 8 Minuten für das erste Powerplay der Gäste und die ließen sich nicht lange betteln, ein schneller und passsicher vorgetragener Überzahlkonter fand halbhoch den Weg ins Tor, Goldhelm Scheidl hatte zuviel Platz und schickte den Puck nach Vorarbeit von Breitkreuz präzise an Christian Schneider vorbei ins Netz. Die Gästeführung sorgte erst einmal für einen Bruch im Spiel der Eispiraten, doch Weißwasser wusste das Momentum auch nicht wirklich zu nutzen, so dass sich die Hausherren gegen Ende des Drittels wieder fingen und verstärkt auf Morrone zuliefen. Eine starke Soloaktion von Corey Mackin dorgte für einen Bully vor Morrone und hier war es dann Ladislav Zikmund vorbehalten, nach dem Bullygewinn durch Tim McGauley und Schuss von Mirko Sacher setzte der Tscheche energisch nach und traf per Nachschuss im Slot zum verdienten Ausgleich. Das gab den Westsachsen wieder Oberwasser, doch irgendwie rettete Weißwasser das Unentschieden in die erste Pause.

Der entscheidende Schuss von Vinny Saponari

Nach Wiederbeginn machten die Eispiraten sofort weiter Druck und das sollte sich früh lohnen. Ein aus der Defensive herausgespielter Querpass über das Spielfeld sollte einen schnellen Konter ür die Füchse einleiten. Vincent Saponari erahnte aber den Spielzug, fing die Scheibe noch im Angriffsdrittel direkt an der blauen Linie ab, fuhr noch drei Meter und schickte den Puck aus vollem Lauf über die Fanghand von Morrone hinweg ans hintere Quergestänge. Da der Puck mit Wucht zurück aufs Eis kam, nahmen die Schiedsrichter den Videobeweis in Anspruch, der aber letztlich das von vielen bemerkte wackelnde Netz des Tores bestätigte. Damit war die mühsam erarbeitete Führung endlich auf der Anzeigetafel.

Die Füchse reagierten im weiteren Spielverlauf mit wütenden Angriffen, doch hier erwies sich Eispiraten-Goalie Christian Schneider mit einer starke Leistung als Fels in der Brandung und parierte mehrfach aus bester Position. Die Druckphase überstanden die Westsachsen und verpassten es auf der Gegenseite, die Führung auszubauen. Das Team von Jussi Tuores kontrollierte das Spielgeschehen weitgehend, erst in der letzten Minute bauten die Lausitzer nochmal zunehmend Druck auf, doch letztlich ging es mit dem knappen 2:1 für die Eispiraten in die zweite Pause.

Mauern können Westsachsen auch

Im Schlussdrittel kamen die Gäste aus der Lausitz noch einmal und warfen alles nach vorn, übten früh Druck auf die Crimmitschauer Defensive aus und legten ihre allzuoft im Sahnpark gezeigte Defensive beiseite, mussten sie ja auch angesichts der Crimmitschauer Führung. Doch die Hausherren verteidigten diszipliniert, blockten zahlreiche Schüsse und lauerten selbst auf Konter, die aber weitestgehend in der immer noch sicheren Defensive der Füchse endeten. In der 55. Minute gerieten die Füchse durch eine Strafe gegen D’Aoust zusätzlich ins Hintertreffen, doch einmal mehr konnte Crimmitschau das Überzahlspiel nicht nutzen, was auch am überragenden Morrone im Tor der Füchse lag. Kaum waren die Lausitzer komplett, erhielt Crimmitschau in Person von Dominic Walsh eine zweiminütige Strafe, was die Partie nochmal spannend machte. Hier muss sich aber Gästecoach Kreutzer fragen, warum er nicht sofort auf Risiko ging und Morrone für einen weiteren Feldspieler aufs Eis brachte, denn mit einem Mann mehr agierte sein Team im Powerplay zu statisch und konnte immer wieder von den kämpfenden Eispiraten gestört werden. Erst als die Eispiraten wieder komplett waren, setzte Weißwasser alles auf eine Karte, nahm den Torhüter vom Eis und drängte auf den Ausgleich, allerdings offenbar etwas zu spät, denn die Defensive der Eispiraten hielt stand und sicherte den Punkteverbleib in Westsachsen.