Retro-Day im Sahnpark und Wiedersehen mit alten Bekannten: Tomas Bartoska, Ralf Kösling, Karsten Schuuuuuuulz und viele weitere Akteure, die vor vielen Jahren die Ehre hatten, das schönste Trikot der Welt zu tragen…

Wer war gleich noch Max Balinson?

Die Hausherren trugen als Reminiszenz an die goldenen Nullerjahre schicke Sachsenraute auf den Schultern, und die Gäste wurden standes- und mottogemäß von Henry Maske auf ihr Bänkchen gewunken. Und auch auf dem glatten Geläuf ging es gleich wild zu wie vor 25 Jahren: sofort nach dem Eröffnungsbully gingen die Westsachsen in den Forecheck, eroberten von leicht überrumpelt wirkenden Landshutern die Scheibe. Wruck auf Mackin, Mackin auf McCormick, und der kanadische Defender zwiebelte den Puck wunderbar genau in den rechten oberen Winkel. Was haben wir uns alle eine zweite Amtszeit von Max Balinson im Sahnpark gewünscht, und nun stellt sich heraus, daß die Eispiraten-Chefetage mit Adam McCormick einfach gleich noch so ein offensivstarkes Abwehrjuwel aus dem Hut gezaubert hat…no offense, Max.
Langmann im Tor der Niederbayern kam jedenfalls auch in den nächsten Minuten ordentlich auf Betriebstemperatur, die Hausherren wollten sofort nachlegen. Gelang zwar nicht, aber dafür gelang auch den Gästen nicht viel nach vorne, zu aufmerksam zeigte sich die westsächsische Defensive gegen das Offensiv-Powerhouse des EVL. Zwar konnten sich die Mannen von Uwe Krupp nach und nach ein leichtes Übergewicht erarbeiten, all zu viel wirklich Zwingendes war aber nicht dabei. Und so ging es mit dem 1:0 in die erste Pause.

Die WMW-Reihe schlägt erneut zu

Die knapp 3000 Zuschauer im Sahnpark sahen dann ein zunächst recht ausgeglichenes Mitteldrittel. Beide Teams zeigten sich defensiv sehr aufmerksam, oftmals waren die Kontrahenten gezwungen, Schüsse aus eher wenig erfolgversprechenden Positionen zu nehmen. Zudem waren Langmann und Reich immer auf der Höhe, wenn doch mal was durchkam. Einzig bei einem Knaller von Scalzo, der an der Latte landete, war der Landshuter Goalie mit dem Glück im Bunde. Im Anschluss waren die Niederbayern nochmal etwas intensiver am Zuge, aber gegen Ende des Abschnitts neigte sich das Blatt dann wieder zu den Hausherren. Shevyrin und McCormick scheiterten an Langmann, das war dann aber der Auftakt zu einer Schlussoffensive der Gastgeber, die sich gewaschen hatte. Nach weiteren Chancen durch Sacher und McGauley war es schließlich Dylan Wruck, irgendwie ein bißchen der unsung hero der Crimmitschauer Paradeformation, der mit einem Puckgewinn hinter dem Tor der Landshuter das 2:0 einleitete. Seinen Pass vors Gehäuse leitete Dominic Walsh gedankenschnell und uneigennützig zu Goldhelm Corey Mackin weiter, der wenig Mühe hatte, die Scheibe ins leere Tor einzuschweißen. Die letzten fünf Minuten gehörten dann auch noch den Eispiraten, es blieb aber letztlich beim 2:0.

Immos Kunstschuss reicht nicht aus

Es war zu erwarten, daß Landshut nun etwas offensiver aus der Kabine kommen würde, aber bedingungslos nach vorne rannten die Gäste dann auch nicht an. So wurde es eigentlich nicht die befürchtete Abwehrschlacht für die Westsachsen, sondern ein Match, das weiterhin von sehr ordentlicher Defensivarbeit geprägt blieb. Das galt allerdings auch für die Gäste, die merklich vermeiden wollten, den Eispiraten die Kontermöglichkeiten auf dem Silbertablett zu präsentieren. Dabei blieb die Partie aber, was die über die gesamten sechzig Minuten war: sehr fair. Selbst die insgesamt vier Strafen der Begegnung entstanden eher aus Ungeschick als aus Foulabsicht. Die jeweils anschließenden Powerplays wurden hervorragend wegverteidigt, und das beim Duell der beiden Teams mit bislang 25 bzw. 28% Erfolgsquote im Überzahlspiel. Erst ganz gegen Ende der Partie, als auch gar nichts anderes mehr übrig blieb, drückte Krupps Mannschaft die Eispiraten ziemlich hinten rein, und knapp zwei Minuten vor Ultimo stellte sich auch der erste Erfolg ein: Landshuts Goldhelm Immo nahm seinen eigenen Abpraller auf und schoss aus unmöglichem Winkel ans Lattenkreuz, von wo die Scheibe auf Kevin Reichs Rücken und von dort ins Tor tropfte. Doch es sollte das letzte Erfolgserlebnis des Matches für die Gäste bleiben, der Goalie der Westsachsen stand wie eine Eins und so verpufften alle Anstrengungen, zum Ausgleich zu kommen, ohne Ergebnis.