Der lange und kräftezehrende Sommer liegt hinter den Eispiraten und ihren Fans. In einem Kraftakt wurden die Weichen für eine weitere DEL 2 – Saison in Crimmitschau gestellt und zu Beginn der neuen Saison sollte ein ganz dickes Kaliber sein Stelldichein im Sahnpark geben. Die Krefeld Pinguine. Titelaspirant, Playoffhalbfinalist und mit deutlich verstärktem Kader wollten die Festung Sahnpark gleich zu Beginn einnehmen … 

Where is my mind?

Einen ersten Fingerzeig wohin der Weg gehen soll, lieferten die Krefelder im ersten Drittel ab. Bereits nach 2 Minuten musste Alexander Schmidt in der Kühlbox Platz nehmen. Geduldig ließen die Krefelder im Powerplay Puck und Gegner laufen und Kevin Reich im Tor der Eispiraten bekam bereits eine erste Geschmacksprobe dessen, was sich wie ein roter Faden durch das Spiel ziehen sollte. Immer wieder versuchten die Pinguine mit schnellen Abschlüssen zum Torerfolg zu gelangen, doch die Eispiraten wehrten sich tapfer und konnten die Null halten. Einen Konter von Brune in der 3. Minute wusste Felix Bick im Tor der Schwarz – Gelben zu entschärfen. Bis zur 9. Minute sollte es dauern bis es zum zweiten Torschuss der Crimmitschauer kommen sollte. In Überzahl wurde Mirko Sacher halblinks frei gespielt und verzog nur knapp über die Querlatte. Im Anschluss übernahmen die Pinguine nun vollständig die Spielkontrolle und bis auf ein paar wenige Befreiungsaktionen lief das Spiel immer wieder in die Richtung von Kevin Reich. In der 17. Minute nutzte Krefeld einen 2 auf 1 Konter um Kevin Reich zu überwinden, doch Mario Scalzo positionierte sich goldrichtig auf der Torlinie und konnte so den ersten Gegentreffer verhindern. Als Santos in der 19. Minute seine Mannschaft in Unterzahl brachte, versuchten die rot-weißen noch einmal den Druck zu erhöhen, aber wirklich Zwingendes war nicht dabei. Mit einem überaus glücklichen 0:0 begaben sich die Eispiraten in die Kabine.

Mac(h)’s noch einmal

Auch zu Beginn des zweiten Drittels sollte sich zunächst nichts zwingend auf dem Eis verändern. Krefeld kontrollierte das Spiel weitestgehend und die Eispiraten versuchten die Schüsse der Pinguine in geordnete Bahnen zu lenken. Walshs Lattentreffer nach einem schönen Gegenstoß sollte dann jedoch die Lust auf einen Raubzug bei den Eispiraten wecken. Lediglich eine Zeigerumdrehung später marschierte Tim McGauley ins gegnerische Drittel und nahm den Puck rechts neben dem Tor auf, stolzierte einmal um den Kasten herum und legte den Puck mit einem frechen Rückhandschlenzer am Pfosten neben Bicks Schoner vorbei. 1:0 (24. Minute). Die Mannen von Popiesch schüttelten sich kurz nach diesem Treffer und versuchten abermals die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen, ohne dabei jedoch die gleiche Effizienz zu zeigen wie noch zu Beginn der ersten Minute. Dies lag auch am mutigen und aufopferungsvollen Kampf der Eispiraten. Es bedurfte einer Einzelaktion von Alexander Weiss um den Druck auf die Eispiraten zu erhöhen. Der Stürmer der Krefelder konnte lediglich unsauber von Sacher gestoppt werden und so ergab sich die Chance auf den Ausgleich. Behäbig und unkonzentriert wirkte das Powerplay und so gelang es abermals MacGauley den Puck weg zu spitzeln, mit Vinnie Saponari einen 2 auf 0 Konter zu fahren und in der 29. Minute zum 2:0 zu vollenden. Ein Wirkungstreffer. Die Eispiraten spielten nun mit breiter Brust und Krefeld zeigte sich deutlich beeindruckt. Unkonzentriertheiten und Kopflosigkeit prägten von nun an die Angriffe und den Eispiraten gelang es streckenweise mühelos sich zu befreien. Geduldig wartete man auf die Offensivaktionen und verteidigte alles weg was auf das Tor von Reich kam. Ein vermeintlicher Treffer sollte den Krefeldern dann jedoch dennoch gelingen – kurz nach Drittelende fand ein Schuss der Pinguine den Weg ins Tornetz. Berechtigterweise wurde dieser Treffer jedoch aberkannt, da er deutlich nach dem Schlusspfiff gefallen war und so gingen die Eispiraten mit einem überraschenden, aber nicht unverdienten Drittelgewinn in die Pause.

Wer nicht kommt zur rechten Zeit …

Eine 2 – Tore – Führung gilt im Eishockey immer als trügerisch und so wussten die rot-weißen Anhänger im Sahnpark, dass noch ein hartes Stück Arbeit vor Mannschaft und Fans lag. Die Eispiraten verfielen diesmal jedoch nicht in den Verwaltungsmodus, sondern nahmen den Kampf an und arbeiteten hart am Gegner und besetzten gut die eigene Zone. Krefeld tat sich schwer zwingende Chancen zu erspielen, doch in der 47. Minute sollte es David Cerny endlich gelingen den Spielstand für seine Farben zu verkürzen. Halbrechts sprang der Puck zu Cerny und dieser vollendete mit einem trockenen Handgelenkschuss zum 2:1. Die Pinguine erhöhten den Druck ohne jedoch wirklich zwingend vors Tor zu kommen. Zu eng war die Verteidigungszone der Crimmitschauer besetzt und fand ein Puck doch einmal den Weg vors Tor reagierte der Sicherheit ausstrahlende Kevin Reich blitzschnell und konnte so weitere Treffer verhindern. In der 51. Minute sollte sich die stark agierende Reihe der Westsachsen in den Mittelpunkt spielen. Till Michel erkämpfte an der Bande stark den Puck und leitete ihn weiter zu Denis Sheyvrin, Puckaufnahme und Pass auf den kurzen Pfosten zu Johannes Schmid und dieser vollendete im zweiten Nachfassen zum 3:1. Sichtlich kraftlos versuchten die Pinguine nun die Niederlage zu verhindern, doch auch die Herausnahme des Torhüters 4 Minuten vor Schluss sollte nicht den gehofften Effekt verschaffen. 2 Minuten vor Schluss eroberte Ladislav Zikmund in der Verteidigung den Puck und leitete ihn an Corey Mackin weiter und mit einem sauberen Handgelenkschuss auf Höhe der Mittellinie konnte der Amerikaner den Endstand zum 4:1 vergolden.

Für die Eispiraten steht damit zu einem unerwartet frühen Zeitpunkt der Saison der erste Sieg in den Büchern und es zeigt sich, dass mit mannschaftlicher Geschlossenheit einmal mehr jede Mannschaft in der DEL 2 zu schlagen ist. Der erste Heimsieg macht Lust auf mehr, jedoch wird es zwingend notwendig sein noch mehr offensiven Output zu generieren um weiterhin effizient punkten zu können. Die nächste Chance gibt es bereits am 21.09.2025 17:00 Uhr wenn es zum Auswärtsspiel gegen den ESV Kaufbeuren geht.