6 Powerplaytore, 2 Unterzahltore, 2 Tore bei 5 gegen 5. Das erste Aufeinandertreffen zwischen der DEG und den Eispiraten Crimmitschau sollte nicht nur geschichtsträchtig, sondern völlig verrückt werden. Am Ende entschieden 4 völlig irre Minuten das Spiel zugunsten des DEL – Absteigers und die Eispiraten mussten die Heimfahrt mit leeren Händen antreten.
Ausgeglichenes Anfangsdrittel
Die Eispiraten starteten couragiert im Dome und konnten bereits in der ersten Minute drei Torabschlüsse verzeichnen. Düsseldorf versuchte ihrerseits die Kontrolle über das Spiel zu erlangen und schickte meist einen Stürmer tief um den Aufbau der Eispiraten frühzeitig zu unterbinden. Die Mannen von Jussi Tuores ließen sich davon nicht beirren und schienen in den Anfangsminuten omnipräsent zu sein. Es gelang schnell und konsequent den angreifenden Stürmer der DEG auszubremsen und selbst das Spiel unter Kontrolle zu behalten. Erst nach einem Fehlpass von Dylan Wruck konnte die Heimmannschaft in Form von Hirano die erste nennenswerte Chance verbuchen. Kevin Reich jedoch passte auf und vereitelte die Chance. In der 7. Minute zeigten sich die Eispiraten zu überengagiert und brachten damit die DEG ins Spiel. Ein Wechselfehler sollte die erste Unterzahl für die Eispiraten bedeuten. Mit Leibeskräften stemmten sich die Crimmitschauer gegen den Gegentreffer und waren erfolgreich. Am Ende konnte Corey Mackin gar einen Konter in Unterzahl fahren, aber Bednard blieb Sieger. Nach dem Powerbreak erhöhten die Rheinländer den Druck und Walsh und Olleff hatten Probleme den Puck sauber zu klären. In der 13. Minute bot Kevin Reich sein ganzes Können auf, als er eine scharfe Hereingabe von Lessio mit einem Hechtsprung nach vorn vor dem heran nahenden Hirano noch weg spitzelte. In der 17. Minute war dann jedoch auch der Goalie der Crimmitschauer machtlos. Erik Bradford tankte sich auf der Grundlinie durch und spielte zu Kevin Noren, welcher aus kurzer Distanz in den Winkel traf (1:0). 3 Minuten später schlugen die Eispiraten ihrerseits zurück. Corey Mackin und Dominic Walsh eroberten auf der rechten Seite den Puck, ein kurzer Doppelpass und der sträflich allein gelassene Adam McCormick rückte aus dem Rückraum nach und vollendete zur Freude der rot-weißen Anhänger zum 1:1 (20. Minute) Mit diesem leistungsgerechten Unentschieden verabschiedeten sich beide Teams erstmalig in die Kabinen.
Große Strafe wird zur Partymeile für die DEG
Der Start der Eispiraten ins Mitteldrittel ließ keine Wünsche offen, bis auf das entscheidende Tor. Mackin, Wruck, Saponari, Sacher standen allesamt in den ersten 5 Minuten aussichtsreich in Abschlussposition und die DEG verlor völlig den Faden. Nach einem kontrollierten Aufbau im Angriffsdrittel schirmte Simon Thiel den Puck auf Höhe der Grundlinie ab und bekam einen regelwidrigen Check von Denis Sheyvrin gegen den Kopf und Nacken. Thiel stand halb aufrecht und blickte zum Puck. Von hinten, außer Sichtweite, suchte Sheyvrin den Körperkontakt zog die Schulter in Richtung Kopf und riss damit Thiel von den Beinen. Nach Überprüfung der Situation erhielt Denis Sheyvrin eine große Strafe und die Eispiraten sollten fortan für 5 Minuten in Unterzahl agieren. Der Wendepunkt der Partie. Die DEG nutzte die folgenden 5 Minuten für 3 Tore und konnte den Eispiraten davon ziehen. Zunächst konnte Yushiroh Hirano Reich aus dem Slot überwinden. Nach sehenswertem Zusammenspiel von Faber und Linden konnte Kevin Reich nach einem Schlenzer aus dem Slot nicht mehr rechtzeitig reagieren und die Rheinstädter sollten die abermalige Führung erzielen. (26. Minute). Nur zwei Minuten später konnte Lucas Lessio die Führung mit seinem Treffer zum 3:1 ausbauen. Die DEG spielte die Crimmitschauer hier phasenweise schwindlig und so war es für Lessio am Ende ein Leichtes den Torhüter der Eispiraten über die linke Seite ins kurze Eck zum 3:1 zu überwinden. (28.Minute) Doch die Westsachsen gaben nicht auf, fuhren einen blitzsauberen Konter über Corey Mackin, der den frei stehenden Walsh bediente und dieser stellte den alten Abstand wieder her. 3:2 (29. Minute). Wie gewonnen, so zerronnen – 40 Sekunden später schlug die DEG jedoch abermals zu. Der Crimmitschauer Freudentaumel hatte scheinbar den Westsachsen den Kopf verdreht und so schlug Kevin Noren zum zweiten Mal an diesem Abend zu. Nach einer schönen Puckeroberung täuschte Hirano den Pass an, drehte sich mit dem Rücken in den Verteidiger, überwand aus der Drehung Reich und stellte auf 4:2 (29. Minute). Nach diesen völlig verrückten Minuten sollte das Spiel langsam wieder in geordnetere Bahnen gelangen. Wruck und Mackin hätten im Zusammenspiel gar verkürzen können, aber der Amerikaner wurde im entscheidenen Moment noch am Torabschluss gehindert. Kevin Maginot arbeitete den Crimmitschauern zusätzlich mit einer Strafzeit noch zu, doch durch eine weitere Undiszipliniertheit stellte der Schiedsrichter die Teams auf 4-4. Die abgegoltene Strafe der DEG sollte den nächsten Überzahltreffer einleiten, als Ture Linden aus dem Slot zum 5:2 vollendete und den Schlusspunkt für ein völlig irres Drittel setzte. (36. Minute)
Die Aufholjagd startet zu spät
Bis zur 54. Minute bemühten sich die Eispiraten noch einmal darum den Spielstand zu verkürzen und Düsseldorf verlagerte sich größtenteils aufs Verwalten. Nach einer schönen Einzelaktion von Zikmund konnte Bednard zum 5:3 überwunden werden. Der Tscheche nahm im Powerplay den Puck rechts auf, zog zum Slot und vollendete unter das Dach des Düsseldorfer Schlussmanns. In den letzten 2 1/2 Minuten warf Jussi Tuores noch einmal alles nach vorn und nach einer unübersichtlichen Situation sollte Lessio zusätzlich eine Strafe bekommen und damit den Westsachsen die Chance eröffnen 6 – 4 zu spielen. Nah dran war Mirko Sacher am Anschlusstreffer, doch sein Schuss traf nur das Außennetz und so lief der Puck langsam über die Bande zu Linden, der aus dem eigenen Drittel heraus den Emptynetter zum 6:3 erzielen konnte (60. Minute). Hätte Ryan Bednard noch etwas eher geträumt, hätten die Crimmitschauer möglicherweise sogar noch den Ausgleich erzielen können, so träumte der Schlussmann der DEG zwar, als er den 6:4 Treffer von Bettahar ins kurze Eck kassierte, aber 15 Sekunden vor Schluss darf man auch schon ans gemütliche Siegerbier denken.
Schade, da war mehr drin. Die Schlafwageneinlage im zweiten Drittel und zu viele Undiszipliniertheiten führen hier am Ende zu einer verdienten Niederlage bei einer hocheffizienten Powerplayformation. Am Ende bleibt dennoch das Bewusstsein, dass die Mannschaft sich nie aufgegeben hat und man den Großen mittlerweile gut Paroli bieten kann. Zum nächsten Auswärtsspiel beim EV Landshut gibt es erneut die Chance auf Punkte. Gespielt wird am 17.10.2025 19:30 Uhr.