Nach einem guten Auftritt bei einem der Topfavoriten der Liga Düsseldorf folgte nun der nächste Auftritt beim meistgenannten Geheimfavoriten auf den Titel, dem EV Landshut. Die Niederbayern haben sich im Sommer gut verstärkt, lotsten unter anderem als Coach Uwe Krupp an die Isar und bedienten sie sich zu unserem Leidwesen bei den Eispiraten und holten Tobias Lindberg in die Dreihelmenstadt. Die Eispiraten wollten aber nicht nach Landshut fahren, nur um den Gegner an der Tabellenspitze zu bewundern…

Verkehrte Welt – Eispiraten überraschend offensiv

Das Auftaktdrittel begann mit einem vorsichtigen Abtasten beider Mannschaften, Landshut versuchte über geordneten Spielaufbau in die Partie zu finden, während Crimmitschau früh mit aggressivem Forechecking Druck machte. Dies mit Erfolg, denn die Eispiraten übernahmen bald das Zepter und erspielten sich erste gute Gelegenheiten. In der 13. Minute wurde das überraschend offensive und schnelle Eishockey belohnt, Dominic Walsh traf im Powerplay, nachdem Landshut die Zuordnung vor dem Tor derart verloren hatte und der „Great 8“ unfassbare vier Nachschüsse ermöglichte, bis der Puck über der Linie war. Die Führung gab den Westsachsen Selbstvertrauen, während Landshut sichtlich bemüht war, ins Spiel zu kommen, doch erst gegen Ende des Drittels übernahm der EVL die Kontrolle und nutzte dabei eine ärgerliche Strafe gegen Corey Mackin, der im Zweikampf den Stock des Gegners wegschob und dafür zwei Minuten bekam. Und Powerplay können die Niederbayern in dieser Saison, nach einer schönen Kombination über Tor Immo und David Stieler versenkte David Elsner den Puck aus dem linken Bullykreis zum 1:1. Der Ausgleich brachte noch etwas leichtem Chancenplus für Landshut zum Ende des Drittels, welches aber insgesamt von den Eispiraten tonangebend war.

Lindberg-Show im zweiten Drittel

Im Mittelabschnitt präsentierte sich Landshut klar verbessert. Das Team von Uwe Krupp agierte nun mit hohem Tempo und besserem Forecheck, wodurch die Eispiraten immer wieder in der eigenen Zone eingeschnürt wurden. Der Druck. führte in der 23. Minute zum Führungstreffer durch David Stieler, der nach einem äußerst frechen, aber genau so gewollten Zuspiel von Tobias Lindberg das 2 : 1 erzielte. Die Neiderbayern blieben dran, kombinierten jetzt sicherer und setzten Kevin reich im Tor der Eispiraten mit Distanzschüssen mehrfach unter Druck. In der 33. Minute krönte Lindberg seine starke Leistung selbst, ein schneller Spielzug und sein Handgelenksschuss aus zentraler Position schlug unhaltbar unter der Latte zum 3 : 1 ein. Crimmitschau reagierte mit körperbetonterem Spiel, konnte aber bis zur zweiten Pause keine Ergebniskosmetik betreiben. Landshut wirkte stabiler und selbstbewusst – alles sprach nach dem zweiten Drittel für einen Heimsieg.

Schneller Anschluss und Doppelschlag der Eispiraten drehen das Spiel

Das Schlussdrittel begann unerwartet für Landshut, die Eispiraten kamen aggressiv aus der Kabine und kaum angepfiffen, erzielten die Westsachsen nach nur wenigen Sekunden das 3 : 2, wodurch die Spannung zurückkehrte.  Das Team von Jussi Tuores hatte das Momentum auf seiner Seite, erhöhte das Tempo nochmals und setzte Landshut jetzt früh unter Druck. Die Niederbayern verloren zunehmend die Struktur im eigenen Drittel, spielten zu passiv und überließen Crimmitschau zu viele Spielanteile. Das energische Spiel der Westsachsen sollte dann zum Jubel der mitgereisten 150 Fans auch endlich belohnt werden, und das mit einem Doppelschlag: Zuerst glich Denis Shevyrin aus fast unmöglichen Winkel zum 3 : 3 aus, der Puck passte millimetergenau ins Toreck und nur 21 Sekunden später zog Corey Mackin im Alleingang vor das Landshuter Tor, scheiteret aber an der Schiene von Langmann, doch Dylan Wruck drückte den Nachschuss präzise über die Linie. Landshut war nun unter Zugzwang und riskierte viel, doch die Eispiraten waren nun in ihrem ursprünglichen Spielelement, denn verteidigen können die Westsachsen in dieser Saison. Den Hausherren fiel nicht viel ein, Uwe Krupp stellte auf sechs Feldspieler um, hier hatte Corey Mackin die Chance, den Deckel auf die Partie zu machen, aber der Puck landete nur am Pfosten. Crimmitschau hielt dem Druck der Landshuter Schlussoffensive stand, verteidigte clever und sicherte sich am Ende den hochverdienten Auswärtssieg in einem der besten Auswärtsspiele der letzten Jahre.