Derbyzeit in der mit 2.975 Zuschauern restlos ausverkauften Eisarena Weißwasser: Das mit Spannung erwartete Sachsen-Derby zwischen den Lausitzer Füchsen und den Eispiraten Crimmitschau sollte zu einem echten Krimi mit dramatischer Wendung werden – und endete schließlich mit einem furiosen Comeback der Hausherren…
Einmal mehr perfektes Startdrittel
Schon von Beginn an war spürbar, dass dieses Derby kein ruhiges Spiel werden würde. Beide Mannschaften legten ein hohes Tempo an den Tag, suchten konsequent die Offensive und sorgten mit schnellen Angriffen für eine intensive Partie. Die Füchse versuchten früh Druck aufzubauen, doch die Eispiraten agierten strukturiert und nutzten geschickt Konter. In der 12. Minute gelang den Westsachsen der erste Treffer nach einem blitzschnellen Angriff: Adam McCormick ließ einen Füchse-Verteidiger wie einen Kleinschüler aussteigen und Dominic Walsh verwertete den präzisen Pass eiskalt zum 0:1. Der Treffer wirkte zwar wie ein Weckruf für die Füchse, die in der Folge das Crimmitschauer Team zeitweise in deren Drittel zurück drängten, doch die Mannschaft von Jussi Tuores spielte ein gewohnt unaufgeregtes, strukturiertes Spiel und konnte die Füchse sehr gut in Schach halten und mit der knappen Führung in die Pause gehen.
Hin und Her mit einem glücklichen Ausgleich und der passenden Antwort
Auch im Mittelabschnitt blieb die Intensität hoch. Viele Zweikämpfe, hohes Pressing, beide Teams suchten den nächsten Treffer. Die Füchse hatten eher wenige gute Einschussmöglichkeiten, die beste durch John Broda, doch Kevin Reich zeigte sich wachsam und entschärfte clever. Crimmitschau hingegen ließ mehere hochkarätige Chancen fahrlässig liegen, Antony Morrone hielt sein Team im Spiel. Dann, in der 29. Minute, kam der Doppelschlag, der das Spiel auf den Kopf stellte – zumindest kurz: Zuerst erzielte Es-Eispirat Alexis D’Aoust zur Erleichterung der Fans aus Weißwasser den Ausgleich zum 1:1. Doch kaum war der Jubel verhallt, schlugen die Eispiraten durch eine hilfereche Schlafwageneinlage der Füchseverteidigung zurück: Louis Brune traf nur zwölf Sekunden nach D’Aousts Tor, sodass Crimmitschau die bis dahin hochverdiente Führung wieder zurück holte. Der schnelle Konter nach dem Ausgleich zeigte, dass die Westsachsen jederzeit gefährlich waren. Bis zur zweiten Pause gelang es den Füchsen nicht mehr, entscheidend nachzulegen, und sie gingen mit einem eher schmeichelhaften Ein-Tore-Rückstand in das Schlussdrittel.
Crimmitschau erlebt den Krefeld-Effekt und das Spiel kippt
Ja, die Pinguine aus Krefeld hätten den Eispiraten am Spieltag zuvor noch einmal erzählen können, wie man sich so fühlt, wenn man drückend überlegen ist und dann mit einer durchaus hohen Niederlage nach Hause fährt – so geschehen am ersten Spieltag…
Denn das letzte Drittel wurde zur großen Show der Füchse, eine Achterbahnfahrt der Emotionen und Leistung. Mit deutlich mehr Entschlossenheit kamen die Hausherren aus der Kabine, und schon nach wenigen Minuten war die Dynamik auf ihrer Seite. In der 43. Minute war es mit Georgiy Saakyan ein weiterer früherer Crimmitschauer Spieler, der einen starken Angriff abschloss und damit den Ausgleich zum 2:2 erzielte. Und dieser Treffer wirkte wie ein Befreiungsschlag: Die Füchse rochen, dass mehr möglich war und legten nach. In der 48. Minute war es erneut D’Aoust, der in Überzahl sein zweites Tor des Abends machte. Das Weißwasseraner Publikum tobte und mit der Führung im Rücken spielten die Füchse nun mit noch mehr Selbstvertrauen. Crimmitschau musste reagieren, öffnete Räume und die Füchse nutzten diese zum Kontern, was in n der 55. Minute durch Kyle Havlena nach einem schnellen Gegenstoß mit dem 4:2 endete und. Doch die Füchse hatten immer noch nicht genug: Wieder in Überzahl fanden sie eine Lücke und Tim Heyter staubte ab zum 5:2. In den letzten Minuten ließen die Füchse nichts mehr anbrennen. In fast schon gewohnter Weise zementierten sie ihre Führung mit kluger Defensivarbeit, während den Eispiraten nicht mehr viel einfiel.