Verletzungspech und kurzfristige Ausfälle können einem durchaus schon mal die Sorgenfalten ins Gesicht treiben. Mit einem Minikader und vielen fehlenden Leistungsträgern hieß es im Ice-Dome zu Düsseldorf zu bestehen und dem DEL-Absteiger Paroli zu bieten. Was die Eispiraten dann ablieferten, war wenig zu erwarten und zollt gebührenden Respekt… 

Eispiraten mit Chancen über Chancen und nur einem Tor

Nach nur wenigen Sekunden sah man bei den Eispiraten die Marschrichtung, denn sie begannen das Spiel sehr dominant und übernahmen sofort das Kommando auf dem Eis.  Der DEL-Absteiger sah sich frech aufspielenden Gästen gegenüber, die einen Angriff nach dem anderen fuhren und zum Leidwesen der eigenen Fans einmal mehr Chancen über Chancen ausließen. Das Leiden hatte in der 11. Minute ein Ende, hier setzte sich Louis Brune überragend durch, tankte sich durch die Düsseldorfer Abwehr und traf mit einem starken Alleingang zum 1:0 für Crimmitschau, Bedanard im Tor der DEG war die Sicht verdeckt und der Puck schlug unhaltbar ein. Von den Hausherren war in dieser Phase wenig bis gar nichts zu sehen, kaum konstante Offensivaktionen, die nur selten eine Lücke in der Crimmitschauer Defensive fanden und eine unsortierte, überforderte Abwehr ließ die Fans vom Niederrhein die Augen reiben. das überragende, starke Auftaktdrittel ging mit einer für die DEG schmeichelhaften, aber hochverdienten Führung für die Eispiraten bei einem Schussverhältnis von 19:12 in die erste Pause.

Weniger Chancen, mehr Kaltschnäuzigkeit

Das zweite Drittel begann für die DEG deutlich besser: In der 22. Minute konnte Clarke zum 1:1 ausgleichen, nachdem er eine Vorlage von Boos verwertete, der Puck hoppelte von einem Verteidiger überraschend an die Schoner von Kevin Reich, der den Puck nicht ausreichend weit zur Seite parieren konnte, so dass Clarke nur noch den Puck über die Linie drücken musste. Doch Crimmitschau ließ sich davon nicht beirren: In der 28. Minute eroberte Tim McGauley die Scheibe im Düsseldorfer Drittel und gab die Scheibe an Ole Olleff weiter, der fackelte nicht lange und traf den Puck optimal, so dass er knapp neben dem Pfosten einschlug. Die Rheinländer versuchten, das Tempo wieder hochzufahren und genau in der Druckphase kam die nächste Piratenschelle: Mirko Sacher fuhr vom eigenen Drittel durch und gab einen straffen Schuss aufs Tor ab, Bednard im Düsseldorfer Tor verschätzte sich bei dem Schuss und mit seiner Fanghand fälschte er den Puck, der eigentlich am Tor vorbei gegangen wäre, ins eigene Tor. Düsseldorf wirkte angeschlagen am Ende des Mittelabschnitts waren die Westsachsen wieder das überlegene Team mit hohem Pressing und einem perfekten Zusammenspiel machten sie der DEG weiter Mühe, ihre Stabilität und den Spielfaden zu finden.

Eispiraten lassen nichts mehr anbrennen

Im letzten Drittel knüpften die Eispiraten dort an, wo sie aufgehört hatten. In der 43. Minute nutzten die Westsachsen eins der wenigen Powerplays, Tim McGauley traf nach einem schönen Zuspiel von Dominik Walsh und Corey Mackin in Tic-Tac-Toe-Manier zum 4:1. Doch spannend sollte es bleiben, eine Unaufmerksamkeit in der Defensive ließ die DEG nochmal rankommen, aber auch hier benötigten sie die Hilfe eines Ex-Eispiraten, Max Balinson verkürzte, nach Vorarbeit von Hirano auf 2:4. Dieser Treffer gab den Rheinländern nochmal etwas Schub, doch das Team von Jussi Tuores war genau in dem Spiel, was sie am besten können, mit intensiver Lauf- und Abwehrarbeit ließen sich die Eispiraten nicht aus der Ruhe bringen. Kurz vor Ende des Spiels zog sich Crimmitschau nicht nur geschickt zurück, sondern nutzte auch das Konterspiel, mit ein wenig Glück hätten Corey Mackin und Louis Brune hier bereits den Deckel auf die Partie machen können. Die war in der 58. Minute Dylan Wruck vorbehalten, der das empty-net-Tor zum 5:2 markierte, nachdem DEG-Trainer Chernomaz seinen Goalie vom Eis genommen hatte. Die 200 mitgereisten Fans feierten im Ice-Dome mit der Mannschaft den hochverdienten Auswärtssieg.