Zweimal treten wir noch an! Heißa! Dann sind die Falken dran.
Während wir die Tage bis zum Beginn der Playdowns am 13. März allmählich herunterzählen, sollte nicht übersehen werden, dass die Eispiraten in der Hauptrunde die beiden doch eher unwichtigen Partien gegen Ravensburg und Bremerhaven zu absolvieren haben. Am vorletzten Spieltag der Hauptrunde 2014/15 führt die Reise der Pleißstädter zunächst ins Oberschwäbische zu den Towerstars, wo eine unangenehm starke Heimmannschaft auf die Cracks von Chris Lee wartet.

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Gegnervorschau RAVENSBURG TOWERSTARS
51.Spieltag, Freitag 27.02.2015, 20.00 Uhr
Ravensburg Towerstars – Eispiraten Crimmitschau
Schiedsrichter: Elvis Melia, Robert Paule (Stefan Bertele, Thomas Haas)

Saison / Statistik
Die Towerstars können es in den beiden letzten Spielen doch relativ ruhig angehen lassen, denn mit 5 Punkten Vorsprung auf Rang 7 ist die Playoff-Fahrkarte so gut wie gelöst. Und weil das Playoff-Heimrecht definitv schon verloren ist (8 Punkte Rückstand), geht es für die Oberschwaben am letzten Wochenende nur noch um Rang 5 oder 6. Derzeit belegen sie mit 84 Punkten und 174:168 Toren den 5.Platz. Entscheidend für das insgesamt gut Abschneiden war bislang zweifelsfrei die Heimstärke der Towerstars, die 20 von 25 Auftritten vor den eigenen Fans gewannen und damit Platz 1 in der Heimwertung belegen. Ob sich das bescheidene Auftreten in der Fremde (Platz 11) in den Playoffs negativ auswirken wird, muss man abwarten. In der Endrunde werden sich die Towerstars aber auf jeden Fall auf ein prima Penaltykilling (81.41%, Platz 3) und ein solides Powerplay (21.86%, Platz 5) verlassen können. Interessanter Fakt am Rande: Als einziges Team der Liga hat der EVR noch kein einziges Gegentor bei eigener Überzahl kassiert.

Trainer
„Schuld“ an der erfreulichen Hauptrunde ist neben einem homogenen Team sicherlich auch Coach Dany Naud. Man kann eigentlich kaum glauben, dass der 53jährige Kanadier, der schon in der DEL und der höchsten Liga der Schweiz und in Österreich tätig war, während der Saison heftig in der Kritik stand und schon auf einem ganz wackligen Trainerstuhl saß.

Torravensburg_rohde
Nemec oder Rohde? Rohde oder Nemec? Eigentlich ist Christian „Butzi“ Rohde (44 Sp, 3.24 GT/Sp, 2 SO) der gesetzte Mann zwischen den Pfosten, jedoch hat Matthias Nemec (10 Sp, 3.02 GT/Sp, 0 SO) im Saisonverlauf immer wieder bewiesen, dass mit ihm zu rechnen ist. Zudem hat Nemec eine beachtliche Erfolgsquote von 80% vorzuweisen und auch schon in der Vergangenheit bewiesen, dass er Playffs meistern kann. Man darf also gespannt sein, welchen Starter Coach Naud in der Meisterrunde ins Rennen schickt.

Abwehr
Die Defensivleistung ist bei 168 Gegentoren (Platz 8) eher als durchschnittlich einzustufen, jedoch kehrte nach langer Verletzung nunmehr mit Raphael Kapzan (27 Sp, 3+10) ein wichtiger Baustein zurück, der hinten für Ruhe und nach vorne für einen guten Aufbaupass sorgen kann. Der Kanadier Maury Edwards kann dies ohnehin, was 34 Vorlagen und immerhin auch 13 Tore in 48 Einsätzen belegen. Auch der aufstrebende Simon Sezemsky (50 Sp, 6+19) hat sowohl vorne als auch hinten seine Stärken. Die defensiver ausgerichteten Patrick Baum (47 Sp, 5+11) und Stefan Langwieder (50 Sp, 2+10) sowie die jungen Teilzeitkräfte Patrick Kurz (25 Sp, 0+4), Manuel Kindl (14 Sp, 1+2) und Thomas Botzenhardt (25 Sp, 0+3) komplettieren die Abwehrreihen.

ravensburg_roloffAngriff
Nicht wenigen Fans stand während der Hauptrunde die Enttäuschung über die Leistungen von Alex Leavitt ins Gesicht geschrieben, denn in den kanadischen Meisterschaftsgaranten von 2011 waren große Hoffnungen gesetzt. Leavitt hatte Startschwierigkeiten, ist aber inzwischen mit 18 Toren und 27 Vorlagen in 42 Spielen bei einer zufriedenstellenden Form angelangt. Darüber hinaus kann sich der einstige Alleinunterhalter durchaus auch Auszeiten gönnen, denn Goldhelm Brian Roloff (USA, 50 Sp, 22+36), Radek Krestan (50 Sp, 22+32) und vor allem der brandgefährliche Austin Smith (USA, 27 Sp, 22+17) sorgen des öfteren für die großen Momente im Angriffsspiel der Ravensburger. Stephan Vogt (46 Sp, 14+16), Maximilian Brandl (50 Sp, 9+9) und die nachverpflichteten Konstantin Schmidt (34 Sp, 8+20) sowie Fabio Carciola (15 Sp, 5+13) sind wichtige deutsche Stützen, die man einfach braucht, um als Geheimfavorit auf die Meisterschaft zu gelten. Erst recht, wenn dann noch junge Talente wie Philipp de Paly (47 Sp, 4+9), Johannes Sedlmayr (48 Sp, 2+6), Hans Detsch (47 Sp, 2+6), Simon Kingler (28 Sp, 0+0) oder Maximilian Schäffler (17 Sp, 0+0) zur Verfügung stehen. Der Angriff der Oberschwaben ist unter dem Strich sehr gut und vor allem sehr ausgeglichen besetzt, was ein dickes Pfund werden könnte.

Zum Spielravensburg_smith
Nun ja, wenn das drittschwächste Auswärtsteam bei der besten Heimmannschaft antritt, dann ist der Ausgang der Partie eigentlich vorbestimmt. Zumal bei den Eispiraten mit zunehmender Gewissheit des Playoff-Verpassens eine gewisse Spannungsabnahme unverkennbar ist. Kommt dann auch noch der Ausfall des so wichtigen Abwehrstrategen Jakub Körner dazu, dann verwundert die Bilanz von zuletzt nur 4 Punkten aus 6 Spielen sowie die satte Anzahl von 31 Gegentoren nicht wirklich. Die Crimmitschauer sehnen irgendwie das Ende der Hauptrunde herbei, das merkt man, das darf man ihnen angesichts der Tabellenkonstellation aber auch nicht übel nehmen. Seit dem 18.(!!!) Spieltag dümpel sie nun auf Platz 12 herum, egal ob gut gespielt oder schlecht gespielt. Das entnervt irgendwann und es wird Zeit, dass die Playdowns starten. Bis dahin gilt es aber noch die beiden Testspiele am letzten Hauptrundenwochenende mit Anstand zuende zu bringen. Den Anfang machen die Eispiraten mit der Partie in Ravensburg.

Stimmen:

 

(Fotos: ValPix.de)