16177388801_861f3c9e90_oDie Spiele werden weniger – und damit schrumpfen für die Eispiraten auch die Möglichkeiten, sich an den begehrten 10.Platz heranzupirschen. Damit in den noch ausstehenden 16 Partien für die Westsachsen überhaupt noch eine Restchance bestehen bleibt, sind am kommenden Wochenende weitere Punkte erforderlich. Erst recht bereits am Freitag, wenn die Crimmitschauer beim direkten Tabellennachbarn in Bad Nauheim antreten. Am kommenden Sonntag dann kommt mit Ravensburg ein starker, aber in den letzten Jahren im Sahnpark ertragreicher Gast an die Pleiße.

38.Spieltag, Freitag 16.01.2015, 19.30 Uhr

EC Bad Nauheim – Eispiraten Crimmitschau

Schiedsrichter: Michael Klein (Florian Fauerbach, Robert Ruhnau)

Team

Coach Petri Kujala verfügt über einen vom Papier her playoff-reifen Kader, der vor allem in der Spitze mit Top-Leuten besetzt ist, wie etwa dem über 600-fachen DEL-Spieler Vitalij Aab (37 Sp, 22+23), derzeit auch Topscorer des Teams , oder dem ihm dicht folgenden Max Campbell (CAN, 37 Sp, 20+23), den ETC-Fans noch bestens bekannt. Aber auch Dusan Frosch (37 Sp, 12+24), Matt Beca (CAN, 36 Sp, 14+18), Harry Lange (37 Sp, 6+22) und Kyle Helms (37 Sp, 10+12) tragen mit ihrer höherklassigen Erfahrung wesentlich dazu bei, dass die Offensive der Wetterauer Potential besitzt. Aus dem Defensivverbund ragen vor allem Drew Paris (CAN, 35 Sp, 9+17), der wiedergenesene Dan Ringwald (CAN, 23 Sp, 2+14) sowie Zweitligadauerbrenner Marco Schütz (35 Sp, 2+10) heraus, die vor dem soliden Goalie Jan Guryca (28 Sp, 3.22 GT/Sp, 0 SO) aufräumen und auch immer wieder das Spiel nach vorne ankurbeln. Insgesamt merkt man dem Kader aber an, dass die Verantwortlichen bei dessen Zusammenstellung zwar viel Geld in die Spitze invesiert haben, die Breite aber dabei scheinbar etwas vernachlässigten, da sich hinter den genannten Spielern zum Großteil junge Cracks tummeln, die erst am Anfang ihrer Karriere stehen bzw. sich in der Liga erst noch einen Namen machen müssen.

Saison

Zwar würde es keiner der Verantwortlichen öffentlich zugeben und GmbH-Chef Ortwein hat zuletzt in einem Zeitungsinterview auch die üblichen Floskeln im Sinne von „alles in Ordnung“ verbreitet, aber in der Teufelsküche brodelt der Kessel gewaltig. Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei den Roten Teufeln aus Bad Nauheim inzwischen nämlich arg weit auseinander, denn für eine weitere Playdown-Teilnahme hat man den Kader im Sommer sicherlich nicht zusammengestellt. So ist auch Trainer Petri Kujala unter den Fans nicht mehr frei von Kritik, da sich die Anhänger in der Wetterau sicherlich mehr als den derzeitigen 11. Platz mit 53 Punkten aus 37 Spielen vorgestellt haben. Im Saisonverlauf befanden die Bad Nauheimer schon mitten im Rennen um die vorderen Plätze, sind aber Rang um Rang abgerutscht und müssen sich um den Anschluss an Platz 10 bemühen. Hauptgrund für das Abschneiden ist sicherlich die fehlende Konstanz, denn Siege und Niederlagen wechseln sich stetig ab und sind kaum berechenbar. Bad Nauheim ist eine wahre Wundertüte. Dabei bleibt aber festzuhalten, dass die Roten Teufel bei der Anzahl der geschossenen Tore (116) nur vier Teams hinter sich lassen können und auch bei den kassierten Toren (127) ebenfalls nur vier Teams häufiger den Gegner jubeln sahen. Exakt den gleichen Platz nehmen sie auch im Powerplay (19.87%) und im Penaltykilling (77.92%). In jeder relevanten Statistik sind die Hessen also auf Rang 10 zu finden. Wäre das am Ende auch der Tabellenplatz, würde man in Bad Nauheim durchatmen. Aber letztlich zeigen diese einheitlich unterdurchschnittlichen Werte wohl auch, dass das Team nirgends so richtig gut ist, um noch größere Sprünge in der Tabelle machen zu können.

 

39.Spieltag, Sonntag 18.01.2015, 17.00 Uhr

Eispiraten Crimmitschau – Ravensburg Towerstars

Schiedsrichter: Ralph Bidoul (Gabriel Gaube, Lukas Kohlmüller)

Team

Die Towerstars kommen immer besser ins Rollen, weil vor allem ihre Leistungsträger inzwischen richtig gut drauf sind. Angeführt vom „Meistermacher“ Alex Leavitt (CAN, 31 Sp, 13+21), der zwischenzeitlich wegen Formschwäche gar als überzähliger Kontingentspieler auf der Tribüne saß, aber in bisher jedem Spiel dieses Jahres gepunktet hat, sowie von Brian Roloff (USA, 37 Sp, 16+26), Radek Krestan (37 Sp, 18+24), dem mit viel Spielwitz nachverpflichteten Austin Smith (USA, 14 Sp, 7+11) und dem Offensivverteidiger Maury Edwards (CAN, 35 Sp, 8+23) marschierten die Oberschwaben bis auf Tabellenplatz 4. Dass nun auch noch Fabio Carciola (2 Sp, 2+2) nach seinem x-ten Scheitern in der DEL nun wieder in die DEL 2 zurückgefunden hat, bereichtert den Kader der Towerstars zusätzlich. Aber das Abschneiden der Ravensburger hängt nicht nur mit diesen Spielern zusammen, denn es sind vor allem auch die weiteren deutschen Cracks wie Stephan Vogt (33 Sp, 10+14), Shooting Star Andreas Farny (35 Sp, 9+14), Konstantin Schmidt (21 Sp, 5+10)  und Maximilian Brandl (37 Sp, 6+6) im Sturm sowie Simon Sezemsky (37 Sp, 6+13) und Patrick Baum (34 Sp, 5+8) in der Abwehr, die den Unterschied ausmachen können. Trainer Daniel Naud hat also einen breit aufgestellten Kader zur Verfügung, der auch in der 3. und 4. Reihe noch überdurchschnittlich viel Qualität aufweist und daher aus den Towerstars durchaus einen Geheimtipp auf das Playoff-Finale macht. Nicht zuletzt, weil zwischen den Pfosten mit Christian „Butzi“ Rohde (35 Sp, 3.19 GT/Sp, 2 SO) und Matthias Nemec (5 Sp, 2.87 GT/Sp, 0 SO) ein eingespieltes und sehr gutes deutsches Goalie-Gespann am Werke ist.

Saison

Würden die Ravensburger doch nur Heimspiele austragen, sie könnten es sogar mit Klassenprimus Bietigheim aufnehmen. Denn kein Team in der Liga ist zuhause erfolgreicher als Ravensburg – 16 Siege stehen da zu Buche und nur zweimal blieb man gänzlich ohne Punkt in der Oberschwabenhalle. Aber der Spielplan sieht eben auch Reisen zu den anderen Clubs vor und davon kehren die Towerstars in der Regel als Türmchen zurück, denn in der Fremde konnten bislang nur 5 Siege eingefahren werden, 18 mal blieb es beim Nuller und sogar die ein oder andere Klatsche war dabei, wie etwa zuletzt ein denkwürdiges 1:8 in Bremerhaven. Diese Bilanz aus zuhause hui und auswärts pfui beschert den Ravensburgern derzeit Rang 4 bei 61 Punkten und einer fast ausgeglichenen Torbilanz von 124:123. Das bedeutet den sechstbesten Sturm und die achtbeste Abwehr. Wie gesagt, daheim top, auswärts flop. Und die Mischung aus beidem lässt die Torbilanz ergibt dann eben nur Durchschnitt. Dafür ist in den Special Teams schon eher zu erkennen, dass die wahre Stärke der Mannschaft im Bereich der Top Teams der Liga liegt, denn in Überzahl rangiert man mit 21.58% Erfolgsquote auf Platz 4 und in Unterzahl mit sehr erstaunlichen 83.12% sogar auf dem Platz an der Sonne.

 

Die Lage bei den Eispiraten…

… ist von allergrößter Spannung geprägt, denn die Reise nach Bad Nauheim kommt in gewisser Weise schon einem kleinen Endspiel gleich. Geht die Partie verloren, so haben die Sachsen 15 Spiele vor Ultimo mindestens 13 Punkte Rückstand auf die Pre-Playoffs – das sind mehr als 4 Siege, die man gegenüber der Konkurrenz mehr sammeln muss. Aber der Blick auf die Tabelle ist im Grund derzeit das schlechteste, was man als ETC-Fan machen kann, denn der Blick sollte vielmehr auf das Eis gerichtet sein, wo wir gegenwärtig eine für Crimmitschauer Verhältnisse richtig gute Mannschaft sehen, die sich in jedem Spiel reinhängt, gut in Form ist und spielerisch zu überzeugen weiß. Das gab es hier schon ganz anders und darauf sollten wir Wert legen. Unzufrieden mit dem aktuellen Auftreten der Mannschaft darf man wahrlich nicht sein. Den momentanen Tabellenstand hat sich das Team am Saisonanfang eingebrockt, nicht in den zuletzt zum Teil mitreißenden Spielen wie gegen Heilbronn, Bietigheim oder Frankfurt. Von Spiel zu Spiel denken, so viele Punkte wie möglich sammeln und dabei nicht auf die anderen schauen. Nur das kann die Devise für das anbrechende letzte Saisonviertel sein. Was letztlich dabei herauskommt, wird sich zeigen.

Bei den Teufeln in Bad Nauheim wird es hauptsächlich auf die kämpferische Einstellung der Mannschaft ankommen und dass man von Beginn an bereit für die Aufgabe ist. Nauheim wird ganz sicher auf Sieg spielen, denn das Team aus der Wetterau muss ebenso gewinnen. Dass die Hausherren dabei sicherlich auch eine gewisse psychsche Last und eine Portion Nervosität vor eigenem Publikum mit sich herumtragen, sollten die Sachsen früh zu nutzen versuchen.

Die Partie am Sonntag lässt sich nur schwer einschätzen, denn zieht man die magere Auswärtsbilanz der Ravensburger heran, so müsste man die Cimmitschauer sogar als Favorit betiteln. Sind sie natürlich nicht, denn der Kader der Gäste aus Oberschwaben ist so stark besetzt, dass die Eispiraten eigentlich krasser Außenseiter sind. Coach Dany Naus muss es nur gelingen, den Schlüssel gegen die Auswärtsphobie seiner Teams zu finden. Wir hoffen natürlich, dass er erst am kommenden Montag mit der Suche beginnt und die Sachsen derweil mit einer notwendigen defensiv aufmerksamen und offensiv effektiven Spielweise die Punkte im Sahnpark behalten.