Während in Crimmitschau angesichts der turbulenten Personallage und des eher verhaltenen Saisonstarts mit 3 Punkten nach 4 Spielen bereits erste Trübungen am Himmel auftauchen, strahlt in Garmisch-Partenkirchen nach 9 Punkten zum Auftakt die Sonne von ihrer schönsten Seite. Der Neuanfang unter der Zugspitze mit Trainer- und Philosophiewechsel scheint sich jedenfalls schneller zu lohnen als es sich die Macher des SCR erhofft haben.

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5. Spieltag – SC Riessersee vs. Eispiraten Crimmitschau

Freitag, 25.09.2015, 20.00 Uhr – Schiedsrichter: Carsten Lenhart (Stefan Bertele, Thomas Haas)

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Logo_riesserseeNicht wenig hat der SCR in der vergangenen Saison in das Team investiert, um den Bock in Richtung Playoffs umzustoßen. Nach einer turbulenten Hauptrunde mit Spielerwechseln und einer theaterreifen Trainerflucht – Toni Krinner zog es quasi über Nacht nach Landshut – erreichten die Blau-Weißen zwar die Pre-Playoffs, dort wurde aber postwendend das Saisonende eingeläutet. Aufwand und Nutzen standen beim SCR in einem krassen Missverhältnis, so dass Geschäftsführer Ralph Bader den eisernen Besen herausholte.

Ein Dutzend Spieler samt Trainer mussten daraufhin ihre Koffer packen, 11 neue Spieler, ein paar Förderlizenzler aus München und ein Trainerneuling namens Tim Regan sorgen nun dafür, dass die Werdenfelser mit 3 Siegen und 13:10 Toren den 4. Tabellenplatz einnehmen.

Im Tor vertrauen die Verantwortlichen weiterhin auf die Dienste von Joey Vollmer und fahren ausgenommen gut damit, denn der Ex-Eispirat steht mit 2,67 GT/Spiel in seinen bisherigen 3 Einsätzen gut da. Vertreter Ilya Sharipov ist darüber hinaus eine verlässliche Alternative.

Die Abwehr der Oberbayern ist im wahrsten Sinne des Wortes „einheimisch“, denn alle 8 Defender sind im blau-weißen Freistaat geboren. Als Leistungsträger treten hier sicherlich der langjährige DEL-Crack Stehpan Wilhelm (Straubing, Hannover, Schwenningen), Josef Staltmayr, Sean Fischer und Benedikt Kastner in Erscheinung, wobei die defensive Qualität der Garmischer generell überdurchschnittlich erscheint.

Die defensive Stärke geht zwar etwas zu Lasten der Offensivkraft der Verteidiger, aber das System des SCR ist davon nicht abhängig, zumal die Angriffsabteilung hochkarätig genug besetzt ist, um vor dem Tor für ausreichend Gefahr zu sorgen. Allen voran stehen hier zweifelsfrei die vier Legionäre Mattias Beck (SWE, 4 Sp, 5+1), Eric Johansson (CAN,  4 Sp, 2+3), Louke Oakley (CAN, 3 Sp, 2+1) und Jesse Schultz (CAN, 4 Sp, 0+2). Jeder für sich hat seine ganz besonderen Momente, etwa Oakley mit 63 Toren in der letzten Oberligasaison oder Jesse Schultz mit DEL- und NHL-Erfahrung. Nimmt man dann noch Mark Heatley als Neuzugang von Meister Bietigheim hinzu, so braucht sich die Offensive des SCR beim besten Willen nicht verstecken, zumal Michael Rimbeck, Tim Richter und Florian Vollmer längst über den Status des Talents hinaus sind und beachtenswerte DEL2-Spieler verkörpern. Aber auch beim SCR geht es nicht ohne Nachwuchskräfte, die allesamt aus der Region stammen und somit dem Club im harten Profigeschäft ein Stück weit die heimatliche Identität beibehalten.

Für die Crimmitschauer gibt es seit jeher unter der Zugspitze recht wenig zu holen. Ob dies an der schönen Landschaft oder dem ganz speziellen, weil großen und weitläufigen Stadion liegt, sei dahin gesellt. Damit sich dies beim neuerlichen Versuch der Eispiraten in Garmisch zu punkten endlich einmal ändert, wird vor allem die Disziplin im Team und eine geschlossene Mannschaftsleistung von Nöten sein. Die wirklich schlimme personelle Situation, die im Moment die ersten Zweifler auf den Plan ruft, macht das Unterfangen natürlich nicht einfacher, aber – Achtung Phrasenschwein – auch dieses Spiel beginnt mit 0:0 und je länger die Eispiraten die Partie offen halten, desto größer die Chancen auf Punkte. Unkonventionelles, schnörkelloses und auf die noch vorhandenen Stärken besonnenes Spiel könnte den Sachsen dabei helfen.

[box type=“success“ align=““ class=““ width=““]O-Ton von Danny Pyka zum Spiel in Riessersee und zur Disziplin im Team

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