[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 – Saison 2015/16
8. Spieltag am 04.10.2015
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Neue Saison, altes Leid: Heimniederlage im Derby. Vor der angesichts des bisherigen Saisonverlaufs ordentlichen Kulisse von fast 3.000 Fans stand am 8. Spieltag das erste Derby der Saison auf dem Programm, das die Eispiraten in fast schon gewohnter Manier vergeigten. Mit 2:5 entführten die Gäste aus Dresden vollkommen verdient und zu keiner Zeit ernsthaft gefährdet die 3 Punkte aus dem Sahnpark und stürzen die Crimmitschauer in die erste tiefe Sinnkrise dieser noch jungen Saison.

Zumindest bis zum Eröffnungsbully gab es seitens der Eispiraten begründete Hoffnung auf Erfolg, denn Matt Foy und Martin Heinisch kehrten in das Team zurück, so dass die Westsachsen erstmals seit dem 1.Spieltag (!) wieder vollzählig auflaufen konnten. Vorab sei gesagt, dass die Crimmitschauer aber auch dieses Spiel nicht in voller Stärke beendeten. Zwei rein (Foy, Heinisch), zwei raus (Gollenbeck, Heinisch) lautete die Bilanz.

Das Spiel hätte wie bereits am Freitag in Kaufbeuren kaum ungünstiger beginnen können, denn der erste ernsthafte Vorstoß der Gäste endete prompt mit dem 0:1. Einen halbhohen Schlenzer vor das Tor lenkte Marius Garten aus der Luft ins Netz – ziemlich einfach sah das aus. Auf der Gegenseite sollte sich ein ganz anderes Bild zeigen, denn die Eispiraten bemühten sich fortan zwar deutlich um den Ausgleich, aber mit teils viel zu umständlichem und fehlerbehaftetem Spiel und teils viel zu harmlosem Torabschluss konnten sie die Dresdner eigentlich nicht wirklich in Gefahr bringen. Auch die vier Überzahlspiele der Crimmitschauer im ersten Abschnitt strotzten nur so vor Konfusion und Unzulänglichkeiten. Es kam wie es kommen musste. Fehlende Zuordnung und Durcheinander im Abwehrverhalten ermöglichte Mirko Sacher in der 12. Minute mit einem Fernschuss das 0:2. Der Gästeblock jubelte, die ETC-Anhänger waren sprachlos. Mit 5 Torschüssen und einer 0:2-Führung nach dem ersten Drittel hatten die Gäste die Weichen bereits auf Sieg gestellt. Für zusätzliche Verbitterung sorgte der Ausfall von Erik Gollenbeck, der nach einem Check von Patrick Baum nicht mehr auftreten konnte und in die Kabine gebracht werden musste. Warum Baum für dieses Foul mit Verletzungsfolge nur 2 Minuten erhielt, bleibt fraglich.

Das 2. Drittel brachte zunächst das 5. Powerplay für Rot-Weiß. Dresden hatte da zum dritten Mal in diesem Spiel schlecht gewechselt. Aber die Pleißestädter nahmen die Geschenke einfach nicht an. Gehemmt und mit wenig Einfallsreichtum wurden die Überzahlsituationen verplempert. Kaum komplett, erzielten die Gäste aus Elbflorenz das 0:3. Einen von Ryan Nie zur Seite abgewehrten Puck nahm der freistehende Harrison Reed dankend auf und schob unbedrängt ins leere Tor ein. Mit welcher Effizienz, Abgeklärtheit und Routine die Dresdner an der Demontage der Eispiraten arbeiteten, dürfte ausreichend Lehrmaterial für die staunenden und immer mehr demotivierten Lee-Schützlinge gebracht haben. Wenigstens konnte Kapitän André Schietzold, der ansonsten ein steter Fehlerherd im eigenen Drittel war, die Null von der Anzeigetafel löschen, als er im Powerplay in der 29.Minute aus Halbdistanz zum 1:3 traf. Besonders viel Aufschwung brachte dies nicht, denn die Eispiraten konnten sich kaum entscheidend durchsetzen.

Mit Beginn des Schlussabschnitts versuchten die Hausherren die Partie noch einmal an sich zu reißen, allein vor dem Tor fehlten Glück, Können und Kaltschnäuzigkeit. Als gegen Mitte des Drittels dann auch noch Martin Heinisch verletzt runter musste und die Eislöwen bei angezegter Strafe auch noch das 1:4 erzielten, war der Widerstand der Crimmitschauer endgültig gebrochen. Blau-Weiß gab auf dem Eis den Ton an und konnte nun nach Belieben schalten und walten, ohne sich aber wirklich ein Bein dabei herausreißen zu müssen. In der 55. Minute hatte Harrison Reed genügend Platz, um ins Eispiraten-Drittel zu marschieren, ließ dann auch noch Jakub Körner wie einen Schuljungen stehen und schob die Scheibe entgegen Ryan Nies Laufrichtung locker zum 1:5 ins Tor. 15 Sekunden später betrieb John Tripp mit dem 2:5 noch ein wenig Ergebniskosmetik, aber dieses Tor dürften viele enttäuschte Eispiraten-Fans schon gar nicht mehr gesehen haben. Eric Lampes vermeintliches 3:5 wenige Momente später sollte nach Meinung des Schiedsrichters mit dem Schlittschuh erzielt worden sein. Sei es drum, denn selbst ein 3:5 hätte an diesem Nachmittag die Eislöwen nicht mehr ins Wanken gebracht.

So verabschiedeten sich die Eispiraten mit hängenden Köpfen und der 6. Saisonniederlage von ihren enttäuschten wie auch entsetzten Fans. Denn offenkundig passt es bei den Crimmitschauern hinten und vorne nicht zusammen. Es kommt einem so vor, als stünden die Eispiraten zum ersten Mal gemeinsam auf dem Eis. Moment! So ist es ja auch… Liegt hier der Hase im Pfeffer? Wer jedenfalls mit einer ersten Reihe bestehend aus Foy – Lampe – Tripp sowie Wishart – Pyka auflaufen kann, der sollte eigentlich nicht im Tabellenkeller herumdümpeln und sich von den Dresdner Eislöwen an der Nase herumführen lassen. Aber genau das ist eben der Fall und es zeigt sich, dass die Gegner einfach besser drauf und besser eingespielt sind, während Crimmitschau spielerisch im Chaos versinkt und sich mit Einzelaktionen und Kopf-Durch-Die-Wand behelfen muss. Die fehlende Abstimmung und Eingespieltheit kostet den Eispiraten die entscheidenden Prozente und sorgt dafür, dass sie mit extrem viel Aufwand spielen müssen, dafür aber nahezu keinen Ertrag einfahren können.

[box type=“success“ align=““ class=““ width=““]Torfolge:

0:1 (01:50) Marius Garten (Petr Macholda, Tomas Schmidt)
0:2 (11:54) Mirko Sacher (Marius Garten, Mark Cullen)
0:3 (26:25) Harrison Reed (Mirko Sacher, Max Campbell)
1:3 (28:10) André Schietzold (Eric Lampe, Matthew Foy) PP1 5-4
1:4 (47:10) Kai Wissmann (Arturs Kruminsch)
1:5 (54:07) Harrison Reed (René Kramer, Patrick Baum)
2:5 (54:22) John Tripp (Eric Lampe, Jan Tramm)[/box]

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Strafen:

Eispiraten Crimmitschau – 10 Minuten
08:17 – 2 Min – Matthew Foy (Stockschlag)
50:40 – 2 Min – John Tripp (Übertriebene Härte)
50:40 – 2 Min – Dominic Walsh (Stockschlag)
57:58 – 2 Min – Vincent Schlenker (Behinderung)
59:33 – 2 Min – Daniel Bucheli (Behinderung)

Dresdner Eislöwen – 16 Minuten
02:38 – 2 Min – Vladislav Filin (zu viele Spieler auf dem Eis)
06:25 – 2 Min – Tomas Schmidt (Behinderung)
13:37 – 2 Min – Patrick Baum (Behinderung)
16:17 – 2 Min – Vladislav Filin (zu viele Spieler auf dem Eis)
23:27 – 2 Min – Vladislav Filin (zu viele Spieler auf dem Eis)
27:25 – 2 Min – Arturs Kruminsch (Haken)
29:50 – 2 Min – René Kramer (Halten)
44:06 – 2 Min – Mark Cullen (Stockschlag)[/box]

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Aufstellung:

Eispiraten Crimmitschau
Tor: Ryan Nie (Niklas Deske) – Abwehr: Ty Wishart, Dominic Walsh, André Schietzold, Jakub Körner, Philipp Halbauer, Danny Pyka, Jan Tramm – Angriff: Alexander Höller, Erik Gollenbeck, Vincent Schlenker, Bernhard Keil, Valerij Guts, John Tripp, Martin Heinisch, Daniel Bucheli, Eric Lampe, Matthew Foy

Dresdner Eislöwen
Tor: Brett Jaeger (Marvin Cüpper) – Abwehr: Sebastian Zauner, Mirko Sacher, Patrick Baum, Tomas Schmidt, Petr Macholda, René Kramer, Kai Wissmann – Angriff: Feodor Boiarchinov, Arturs Kruminsch, Steven Rupprich, Mark Cullen, Marius Garten, Harrison Reed, David Rodman, Dominik Grafenthin, Vladislav Filin, Max Campbell[/box]

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Zuschauer: 2.952

Schiedsrichter: Steffen Klau, Nicole Hertich (Patrick Gogulla, Lars Müller)[/box]

Schüsse:

Eispiraten Crimmitschau 13 8 11 32
Dresdner Eislöwen 5 16 15 36

[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Video zum Spiel und zur Pressekonferenz

Bildergalerie von agripi.de[/box]