Nach dem Derby gegen die Füchse warten die nächsten Pelztiere auf die Crimmitschauer. Am Sonntag steht die Partie bei den Wölfen aus Freiburg auf dem Programm. Ein wichtiges Spiel, dessen Ausgang die Marschrichtung für die kommenden Wochen vorgeben wird.
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 12.Spieltag – Sonntag, 18.10.2015, 18.30 Uhr
EHC Freiburg vs. Eispiraten Crimmitschau
Schiedsrichter: Georg-Rainer Köttstorfer (Sven Faigle, Dariusz Tondera)
[/box]
Mit einem Paukenschlag ist der Aufsteiger aus dem Breisgau in die neue Saison gestartet, denn nach dem ersten Wochenende hatten die Freiburger gleich mal 6 Punkte auf der Habenseite und manch einer rieb sich nach den Siegen gegen Heilbronn und in Bad Nauheim schon verwundert die Augen. Die Realität hat den Liganeuling aber ziemlich rasch eingeholt, denn 8 Spiele später stehen die Wölfe mit 9 Punkten und 30:46 Toren auf Rang 12. Die Defensive macht die größten Sorgen, zuletzt etwa beim 5:10-Schützenfest in Kaufbeuren. Was die fast unveränderte Oberligatruppe aber leisten kann, zeigte sie vor allem beim 7:3-Kantersieg über Meister Bietigheim.
Die Schützlinge von Taktikfuchs Leo Sulak präsentieren sich also bislang als Wundertüte im positiven wie im begativen Sinn. Nicht ganz konform mit dem Tabellenplatz gehen dagegen die Special Teams, die sich mit Platz 5 im Powerplay (20.3%) und Platz 6 im Penaltykilling (81.1%) absolut sehen lassen können.
Die angesprochenen Abwehrschwäche macht natürlich auch vor den Goalies nicht halt, denn weder Christoph Mathis (10 Sp, 4.18 GT/Sp, 0 SO) noch Marco Wölfl (2 Sp, 6.02 GT/Sp, 0 SO) präsentieren sich bislang als Fels in der Brandung. Vor allem Aufstiegsheld Mathis muss erkennen, dass die Pucks in der 2. Liga etwas flotter und tückischer auf ihn zufliegen.
Zur Entlastung des Goalie-Gespanns muss natürlich fairerweise sagen, dass sie sich über fehlende Arbeit wahrlich nicht beklagen müssen. Die Abwehr des EHC ist nämlich bislang wenig routiniert und nicht immer fehlerfrei. Die Haudegen Milos Vavrusa (D-CZE, 9 Sp, 1+2) und Dennis Meyer (10 Sp, 0+1), die nach jahrelangem Oberligablues das Niveau der Liga erst neu kennen lernen müssen, sowie der Extraliga-erfahrene Vladimir Kames (CZE, 3 Sp, 1+1) haben jedenfalls alle Hände voll zu tun, die insgesamt sehr unerfahrene und junge Abwehr zusammenzuhalten.
Im Angriff sieht die Situation ähnlich aus, wobei man auf das brandgefährliche Tschechen-Duo David Vrbata (10 Sp, 5+6) und Petr Haluza (10 Sp, 6+4) ganz genau aufpassen muss. Die spielstarken Tschechen, bei denen sich David Vrbata sicherlich auch einiges von seinem Bruder und NHL-Star Radim abgeschaut hat, können für mächtig Wirbel vor dem gegnerischen Tor sorgen. Dort taucht auch Eigengewächs Nikolas Linsenmaier (10 Sp, 5+5) immer wieder gefährlich auf und man darf gespannt sein, wann der 22jährige den Sprung in die DEL wagen wird. Mit Marc Wittfoth (10 Sp, 4+6) und Tobias Kunz (10 Sp, 1+8) kann Coach Sulak noch auf zwei Mittzwanziger bauen, die zu den Leistungsträgern gehören. Ebenso Tobias Bräuner (9 Sp, 0+1), dem aber sein Scoringtouch vergangener Jahre irgendwo abhanden gekommen sein muss. Noch nicht ganz in die Rolle des Leistungsträgers ist der Finne Iivo Hokkanen (8 Sp, 0+5) hineingewachsen. Erste Zweifel, ob der Skandinavier ins System passt, sind im Breisgau sicherlich schon vorhanden. Wie bei einem Underdog üblich, kommt es ganz besonders auf die Anführer im Team an, die meist nur rar gesät sind. Fällt einer ab, bekommt das Team Probleme, zumal auch die Freiburger in der Tiefe mit zumeist jungen und unerfahrenen Spielern besetzt sind.
Nach dem Derby gegen Weißwasser stürzen sich die Eispiraten keine zwei Tage später also schon ins nächste Alles-Oder-Nichts-Spiel. In der Freiburger Franz-Siegel-Halle sind die Erfolge der Sachsen ind er Vergangenheit allerdings äußerst überschaubar geblieben und auch beim neuerlichen Aufeinandertreffen darf nicht davon ausgegangen werden, dass Crimmitschau einen Spaziergang erwarten kann. Die Chancen dürften ausgeglichen sein. Dennoch kann die Devise der Eispiraten nur lauten, im Breisgau drei Punkte einzusacken, wenn man dem Playoff-Zug nicht schon im Oktober hinterherwinken will.