Bad Nauheim vor einer Woche, Frankfurt am Freitag und nun die Kassel Huskies. Die Eispiraten befinden sich in den „Hessen-Wochen“, die ihnen am 20.Spieltag das Team aus dem Tabellenmittelfeld der DEL 2 zum Aufgalopp im heimischen Sahnpark bescheren.
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 20.Spieltag – Sonntag, 22.11.2015, 17.00 Uhr
Eispiraten Crimmitschau vs. Kassel Huskies
Schiedsrichter: Ralph Bidoul (Stefan Bertele, Thomas Haas)
Das Spiel ist LIVE auf Sprade TV zu sehen![/box]
Der verkorkste Saisonstart, den die Huskies mit 0 Punkten am ersten Wochenende abschlossen, ist längst vergessen und die Nordhessen bewegen sich inzwischen in der Tabellenregion, in der man sie erwarten kann. 30 Punkte bei 70:63 Toren bedeuten gegenwärtig Platz 6, wobei sich Kassel unter großem Konkurrenzdruck befindet, da schließlich zwischen Platz 3 und Platz 10 gerade einmal 8 Punkte liegen. Es gibt also ein fleißiges Auf und Ab im breiten Tabellenmittelfeld, wobei die Huskies sicherlich die Tendenz zum Auf besitzen, dafür sind sie personell stark genug besetzt.
In den meisten Statistiken (Heim-/Auswärtsbilanz, Dritteltabellen, Powerplay) fallen die Huskies weder positiv noch negativ aus dem Rahmen, ihr Steckenpferd ist aber zweifelsfrei das Penaltykilling mit Platz 2 und 87.2% Erfolgsquote. Angesichts der zweitmeisten Strafminuten in der Liga (397) und daraus resultierenden 94 Unterzahlsituationen ist die Stärke im Unterzahlspiel natürlich von Vorteil. Aktuell befindet sich Kassel in einer Art Findungsphase, denn nachdem in einem „goldenen Oktober“ in 9 Spielen 8 Siege (23 Punkte) eingefahren wurden, fielen aus den letzten 4 Spielen nur 2 Punkte ab.
Damit dieser kleine Trend umgekehrt werden kann, baut Coach Rico Rossi wohl vermehrt auf die Defensive, denn in der vergangenen Woche wurde der US-Amerikanische Verteidiger Mike Little (2 Sp, 2+1) für 4 Spiele zur Probe unter Vertrag genommen. Little fügte sich gleich gut ein und soll der Defensive Stabilität geben. Diese braucht sie auch, denn durchschnittlich 3.5 Gegentore pro Spiel sind die Huskies nicht mehr gewohnt, hatten sie doch letzte Saison mit Mika Järvinen einen fantastischen Goalie zwischen den Pfosten. Heuer ist es mit Markus Keller (16 Sp, 3.32 GT/Sp, 0 SO) zwar ein guter Goalie, aber eben nicht so überragend wie sein Vorgänger.
Neben dem bereits erwähnten Mike Little, der sicherlich gute Aussichten auf einen Dauervertrag hat, sind es vor allem die beiden Mittzwanziger Sören Sturm (18 Sp, 1+18) und Alexander Heinrich (18 Sp, 4+2), die im Abwehrverbund die Fäden ziehen. Überraschend stark präsentiert sich der 21jährige Kevin Maginot (18 Sp, 1+8) mit dem besten +/- Wert im Team (+8). Oldie Sven Valenti hingegen (18 Sp, 1+3) ist mit -6 hingegen nicht mehr die allergrößte Hilfe beim Verteidigen, stärkt das Team aber dennoch durch seine Erfahrung. Eric Stephan sowie Marco und Mathias Müller komplettieren den Abwehrverbund.
Im Angriff entsteht durch die Nachverpflichtung von Mike Little nun ein Loch durch einen überzähligen Kontingentspieler, denn deren vier hatten die Huskies bereits unter Vertrag, allesamt Stürmer. Bei den ersten beiden Einsätzen von Little erwischte es jeweils Jamie MacQueen (CAN, 16 Sp, 10+10). Überraschend, denn mit Taylor Carnevale (CAN, 18 Sp, 7+18) bildete der Ex-Crimmitschauer bis dato eigentlich ein sehr starkes Duo. Der Tribünenplatz jedenfalls dürfte gar nicht nach Jamies Geschmack sein. Wenn Eric Lampe nun doch mal seinen deutschen Pass bekäme…. Träumen darf erlaubt sein. Zurück zum Thema. Jean-Michael Daoust (CAN, 18 Sp, 7+10) und Braden Pimm (CAN, 18 Sp, 11+6) heißen die beiden anderen Kontingentspieler. Zwischen dem kanadischen Sturmquartett misch Adriano Carciola (18 Sp, 5+13) kräftig mit und auch auf Manuel Klinge (16 Sp, 2+12) und Jens Meilleur (18 Sp, 5+7) ist stets Verlass. Die Talente Thomas Merl und Lennart Palausch sorgen mit Routinier Austin Wycisk sowie Michael Chris und Carter Proft in den hinteren Reihen für Ordnung und durchaus aus Torgefahr.
Mit den Huskies aus Kassel erwartet die Crimmitschauer ein ganz anderer Gegner als zuletzt Riessersee, denn anders als die Garmischer werden sich die Kasselaner mit Händen und Füßen zur Wehr setzen. Aggressives Forechecking und Zweikampfhärte gehören zu den Leitmotiven von Coach Rossi und auf ein dementsprechend intensiv geführtes Spiel werden sich die Spieler und Fans der Eispiraten einstellen müssen. Gepaart mit dem spielerischen Vermögen der Huskies ergibt sich für die Crimmitschauer eine sehr schwere Aufgabe.