Mit krassen Gegensätzen haben die Crimmitschauer an diesem Wochenende zu kämpfen, denn nach dem Freitagsspiel beim unangefochtenen Tabellenführer Bremerhaven kommt am Sonntag das abgeschlagene Schlusslicht Heilbronn in den Sahnpark. Eine äußerst undankbare Aufgabe…
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 22.Spieltag – Sonntag, 29.11.2015, 17.00 Uhr
Eispiraten Crimmitschau vs. Heilbronner Falken
Schiedsrichter: Ramin Yazdi (Dominic Borger, Markus Eberl)
Das Spiel ist LIVE auf Sprade TV zu sehen![/box]
Die Heilbronner Falken sind in dieser Saison die personifizierte selbsterfüllende Prophezeiung, denn was schief gehen kann, das geht in der Käthchenstadt auch schief. Nach 20 Spieltagen belegen die Heilbronner mit gerade mal einem Sieg nach 60 Minuten und insgesamt 6 Punkten bei 47:97 Toren den letzten Platz. Die schwächste Abwehr und den schwächsten Sturm inclusive. In den Special Teams (Powerplay Platz 12 mit 15.2% und Penaltykilling Platz 14 mit 74.8%) schaut es nicht viel besser aus, so dass sich Coach Manfred „Mannix“ Wolf kürzlich sogar dazu hinreißen ließ, seinem Team die Ligatauglichkeit abzusprechen. Ob er sich selbst dazuzählte, ist nicht überliefert, aber mit der Aussage gab er seinen Spielern eine perfekte Ausrede für die reihenweisen Fehlleistungen und Klatschen in dieser Saison. Ohnehin sitzt inzwischen auch Wolf auf dem Schleudersitz.
Die großen Schwächen des Teams offenbaren sich bereits auf der Torhüterposition, denn weder Peter Holmgren (13 Sp, 4.67 GT/Sp, 0 SO, 85.5%) noch Domenic Bartels (9 Sp, 4.89 GT/Sp, 0 SO, 85.44%) erweisen sich als sicherer Rückhalt, der den Falken dauerhafte Siegchancen in der Liga ermöglichen würde. Aus diesem Grund haben die Verantwortlichen in den zurückliegenden Tagen reagiert und den US-Amerikaner Eric Hartzell aus der ECHL auf Probebasis bis 11. Januar 2016 unter Vertrag genommen. Hartzell ist eine Art Strohhalm, an den man sich in Heilbronn nun klammert.
Ob der neue Goalie, der die 5. Kontingentstelle belegt, allein die Falken in die Spur zurückbringen kann, ist fraglich, denn nur an den Torhütern liegt die Misere sicher nicht. Von gestandenen Verteidigern wie Marco Schütz (20 Sp, 0+5), Fabian Krull (19 Sp, 1+1) und David Hajek (CZE, 12 Sp, 0+0) kommt einfach zu wenig. Auch Scharfschütze Thomas Gödtel (20 Sp, 3+5) hat sich inzwischen anstecken lassen und liefert allenfalls durchschnittliche Leistungen. Lediglich der französische Nationalspieler Aziz Baazzi (20 Sp, 1+7) bringt ein wenig Ordnung in die Defensive, aber davon allein können die jungen Cracks wie Steven Bär, Maximilian Faber oder Daniel Haase sich nur schwerlich weiterentwickeln.
Das Angriffsspiel der Falken ist geprägt von den beiden Kanadiern Adam Brace (20 Sp, 12+12) und Brad Schell (20 Sp, 9+12), die als Alleinunterhalter durchaus in der Lage sind, gegnerische Abwehrreihen tierisch zu nerven. Aus der Spielstärke des nordamerikanischen Duos alleine konnten die Heilbronnern aber bislang keinen spürbaren Nutzen ziehen, da die restlichen Leistungsträger im Angriff zu sehr abfallen. Als Beispiel seien hier Matthias Forster (20 Sp, 3+3) mit der schlechtesten +/- Bilanz der Liga (-19) oder Carsten Gosdeck (20 Sp, 4+6), von dem man aus Dresden andere Auftritte gewohnt ist, genannt. Patrick Schmid (18 Sp, 4+13) profitiert von seinen Nebenmännern Schell und Brace, während Conor Morrison (20 Sp, 1+5), Tom Fiedler (20 Sp, 1+4), Joseph Lewis (14 Sp, 4+0), Marvin Krüger (13 Sp, 2+1), Richard Gelke (17 Sp, 1+2) und Ralf Rinke (20 Sp, 1+0) an diesem Profit nicht teilhaben können.
Eingangs wurde bereits erwähnt, dass es „schönere“ Aufgaben gibt, als gegen die Heilbronner Falken zu spielen, denn von den Eispiraten erwartet eigentlich jeder einen Sieg. Der angeschlagene Crimmitschauer Kader wird sich allerdings auf einen heißen Fight einstellen müssen, da die Falken an ihrem „Wochenende der Wahrheit“ neben den Eispiraten auch die Lausitzer Füchse als Gegner haben. Gegen die beiden Kellerkinder wollen sich die Falken rehabilitieren und ihre beinahe schon letzte Chance nutzen, sich im Kampf um das Playdown-Heimrecht (von Pre-Playoffs redet in der Kätchenstadt längst keiner mehr) noch einmal einzumischen.
[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Danny Pyka zum Spiel gegen Heilbronn
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