Nachdem das alte Jahr für die Eispiraten so gut endete und das neue ebenso prima begann, sind die Sachsen zuletzt ein wenig ins Straucheln geraten und haben aus den letzten 4 Spielen nur 3 Punkte einfahren können. Weil die Konkurrenz um die Pre-Playoffplätze aber ebenso schwächelt, gleicht der Kamp um Platz 10 derzeit eher einem Schneckenrennen. Der Blick richtet sich für die Lee-Schützlinge aber unweigerlich nach vorne, wo am 41. Spieltag mit den Löwen aus Frankfurt ein dicker Brocken wartet.
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 41.Spieltag – Freitag, 29.01.2016, 19.30 Uhr
Löwen Frankfurt vs. Eispiraten Crimmitschau
Das Spiel wird LIVE auf SpradeTV übertragen!
Schiedsrichter: Eugen Schmidt (Dominic Borger, Markus Eberl)
Die bisherigen Spiele in dieser Saison:
28.Spieltag, 20.12.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. Löwen Frankfurt 4:3
19.Spieltag, 20.11.2015 – Löwen Frankfurt vs. Eispiraten Crimmitschau 7:2
04.Spieltag, 20.09.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. Löwen Frankfurt 3:4[/box]
Die Frankfurter sind zwar im Moment so etwas wie das enfant terrible in der 2. Liga, denn gemessen an ihrem Potenzial bringen sie schlichtweg zu wenig Leistung, doch lässt man die Löwen einmal von der Leine, sind sie kaum noch zu bändigen. Der Blick zurück geht bei den Hessen hauptsächlich auf den 20.12.2015, als man in Crimmitschau verlor und eine recht verkorkste erste Saisonhälfte schließlich im Rauswurf von Tim Kehler endete. Unter Nachfolger Rich Chernomaz, der bis dato Manager war, aber auch bereits in der Vergangenheit schon einmal hinter der Frankfurter Bande stand, folgten zwar in den darauffolgenden 12 Spielen auch nur 6 Siege (18 Punkte), was die Bilanz Chernomanz´ nun nicht wesentlich besser macht als die Kehlers, aber mit dem 6-Punkte-Wochenende der vergangenen Woche und dem emotional angehauchten Esprit, den Chernomaz mit sich bringt, scheinen die Frankfurter wohl wieder in die Erfolgsspur einzubiegen. Dass das Gebilde nach wie vor auf wackligen Füßen steht, ist aber dennoch sichtbar, wobei inbesondere an das Derby gegen Kassel erinnert sei, als die Löwen eine 6:2-Führung noch aus den Händen gaben und in die Verlängerung mussten. Mit 69 Punkten und 144:113 Toren rangiert Frankfurt momentan auf dem 6. Platz, hat allerdings Tuchfühlung zum Playoff-Heimrecht. Auf der anderen Seite sind die Pre-Playoffs auch noch gefährlich nah.
Damit man nicht mehr nach unten blicken muss, wurde nach der schweren Verletzung der Frankfurter Mauer Antti Ore Tyler Plante (CAN, 9 Sp, 2.92 GT/Sp, 1 SO, 84,71%) auf der Goalie-Position nachverpflichtet, doch auch er hat sich kürzlich schwerer verletzt, so dass derzeit die Backups Philip Lehr (6 Sp, 2.86 GT/Sp, 1 SO, 87.41%) und Henning Schroth (6 Sp, 2.70 GT/Sp, 0 SO, 91.37%) einspringen müssen.
Dies soll aber nicht als Nachteil gewertet werden, denn beide Backups gehören nicht zur Laufkundschaft und außerdem steht vor ihnen noch eine Abwehr, die unter normalen Umständen den Top-Defensiven der Liga das Wasser reichen kann. Matt Tomassoni (US, 40 Sp, 10+26) gilt vor allem wegen seiner Offensivqualitäten als Starspieler, während Mike Card (39 Sp, 3+13), David Cespiva (36 Sp, 1+9), Henry Martens (39 Sp, 1+7) und Patrik Vogl (35 Sp, 0+7) sich etwas defensiver präsentieren und ihre Routine ausspielen. Nico Oprée (40 Sp, 2+5) und Andreas Schwarz (37 Sp, 0+2) komplettieren die Abwehr, die in diesen Tagen in Person von Felix Thomas (nach Riessersee) personell dezimiert wurde.
Von Dezimierung kann man im Sturm der Frankurter Löwen nun wahrlich nicht reden, denn im Grunde reihen sich die Stars der Liga hier wie eine Perlenkette aneinander. Aber – und das haben zahlreiche Auftritte der Hessen in dieser Saison gezeigt – viele gute Spieler machen noch lange keine gute Mannschaft. So ertönte nicht nur einmal der Vorwurf an das Team, dass es nicht eingeschworen genug sei und nur aus Individualisten bestünde. Wieviel Wahrheit da drinsteckt, wird sich spätestens in den Playoffs zeigen. In der Reihe der Topspieler fängt man natürlich mit dem Topscorer, das ist Nick Mazzolini (US, 37 Sp, 16+29), und mit dem Toptorjäger, Richi Mueller (35 Sp, 26+17), wobei man in einem Atemzug den lange verletzten Kris Sparre (21 Sp, 12+21) nennen muss, denn dessen Punkteschnitt würde hochgerechnet den Goldhelm bedeuten. Neben diesem Trio sind es noch die Gebrüder Breitkreuz, Brett (37 SP, 15+20) und Clarke (35 Sp, 17+14), sowie Nils Liesegang (34 Sp, 10+20), Youngster Lukas Laub (40 Sp, 10+15) und Stefan Chaput (CAN, 20 Sp, 8+10), die dem Spiel der Löwen ihren Stempel aufdrücken können. David Brine (CAN, 29 Sp, 2+15), oftmals als überzähliger Ausländer auf der Tribüne, hat nach der Plante-Verletzung nun auch wieder vermehrt Gelegenheit sich zu beweisen. Norman Martens, Dennis Reimer und Marc Schaub sorgen für die nötige Tiefe in einem mit Hochkarätern gespickten Angriff.
Und gerade das wird die Eispiraten vor eine große Herausforderung stellen, denn mit starken gegnerischen Sturmreihen haben es die defensiv anfälligen Crimmitschauer leider nicht so. Der Gegner aus der Mainmetropole scheint sich aktuell von etlichen Tiefschlägen in dieser Saison erholt zu haben und ist fokussiert auf die direkte Playoff-Teilnahme – mindestens. Die Eispiraten backen da schon kleinere Brötchen und müssen sich nach dem zuletzt offenbarten Durchhänger auf ihr Spiel besinnen, das zum Sprung zurück auf Platz 10 geführt hat. Nur dies wird sie in den kommenden Wochen davor bewahren, dass der Druck von hinten zu groß wird. Eine Überraschung in Frankfurt wäre da sicherlich ein guter Anfang.