9 Spieltage vor Ultimo könnte es in Crimmitschau tatsächlich schon den ersten Grund zum Feiern geben. Nein, das Saisonziel Pre-Playoffs ist freilich noch lange nicht in Feierreichweite, doch die Eispiraten können diesem Ziel im Derby bei den Lausitzer Füchsen nicht nur einen weiteren Schritt näher kommen, sondern nebenbei einen in Sachsen nicht ganz unwichtigen Titel einheimsen.

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 43.Spieltag – Dienstag, 02.02.2016, 19.30 Uhr
Lausitzer Füchse vs. Eispiraten Crimmitschau

Das Spiel wird LIVE auf SpradeTV übertragen!

Schiedsrichter: Göran Noeller (Marcus Höfer, Kevin Salewski)

Die bisherigen Spiele in dieser Saison:
29.Spieltag, 23.12.2015 – Lausitzer Füchse vs. Eispiraten Crimmitschau 6:3
25.Spieltag, 11.12.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. Lausitzer Füchse 4:0
11.Spieltag, 16.10.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. Lausitzer Füchse 8:5[/box]

weisswasserGemeint ist natürlich die Sachsenmeisterschaft, die ohnehin in den letzten Jahren einen großen Bogen um den Sahnpark gemacht hat. Heuer könnte es für Crimmitschau mal wieder soweit sein mit der inoffiziellen Meisterschaft im Freistaat. Die sachseninterne Tabelle sieht derzeit so aus:

Team Spiele Punkte Tore
Crimmitschau 6 12 27:20
Dresden 7 11 26:24
Weißwasser 7 7 23:32

Damit es soweit kommt, heißt es für die Rot-Weißen in erster Linie kühlen Kopf bewahren, denn die Erinnerungen an das letzte Spiel in der Lausitz, das nach 3:0-Führung im letzten Drittel noch mit 3:6 verloren ging, dürften noch recht frisch sein. Darüber hinaus geht es für die Füchse ebenfalls noch um die Teilnahme an den Pre-Playoffs, wobei das Derby gegen die Crimmitschauer gleichzeitig die letzte Chance sein dürfte. Das Team von Coach Paul Gardner, der nach der Demission des zur Lausitzer Ikone gewordenen Dirk Rohrbach die Stelle von Interims-Coach Peter Inhacak übernahm, wird sicherlich alles in die Waagschale werfen, um im Rennen zu bleiben.

Dabei werden sich die Füchse hinten auf Joe Fallon (US, 34 Sp, 3.31 GT/Sp, 0 SO, 87.9%) verlassen, wobei zuletzt auch Johannes Wiedemann (11 Sp, 3.33 GT/Sp, 0 SO, 85.84%) leistungsmäßig zu einer echten Option geworden ist. Inzwischen noch mehr, da die Lausitzer neuerdings 5 Kontingentspieler im Aufgebot haben.

Einer davon steht in der Abwehr und heißt Patrik Parkkonen. Der Finne hat sich über einen Tryout empfohlen und lieferte in seinen bislang 28 Einsätzen, in denen er 4 Tore schoss und 5 vorbereitete, die wohl überzeugendsten Leistungen aller Defender. Wobei im Defensivverbund der Ostsachsen grundsätzlich durchaus bekannte Zweitligagesichter stehen, so etwa Elia Ostwald (39 Sp, 4+14), Lukas Pozivil (38 Sp, 4+9), Jens Heyer (39 Sp, 5+8), André Mücke (40 Sp, 4+8) und Benjamin Hüfner (42 Sp, 1+11). Auch der zweite Deutsch-Tscheche neben Pozivil, Dominik Bohac (42 Sp, 2+6) ist keinesfalls Anfänger seines Fachs. In der Gegentorstatistik können die Füchse damit zwar 5 Teams hinter sich lassen, aber gemessen an den Namen im Team ist das keinesfalls befriedigend für die Verantwortlichen, zumal immer wieder einfache und vermeidbare Gegentreffer fallen.

Das Hauptproblem der Rotpelze liegt aber zweifelsohne im Angriff, denn gerade einmal 2,3 Tore bringt die Mannschaft pro Spiel zustande und hat damit als einziges Team der Liga noch keine 100 Treffer erzielt. Dabei hat man im Fuchsbau in dieser Saison schon viel probiert, was aber teilweise auch schiefgegangen ist. Die anfänglich mit Vorschusslorbeeren verpflichteten Stefan Frank (DAN) und Sean Dolan (US) wurden unlängst ausgemustert und erst die nachverpflichteten Routiniers Darren Haydar (CAN, 32 Sp, 17+13) und Ken Magowan (CAN, 13 Sp, 6+5) haben wieder etwas Poesie ins Angriffsspiel der Weißwasseraner gebracht. Um die Durchschlagskraft zu erhöhen, wurde der Torjäger der 2. britischen Liga, Milan Kostourek (CZE, 1 Sp, 1+0), letzte Woche in den Fuchsbau gelockt. Mal sehen, ob auch er den Füchse-Sturm nachhaltig beleben kann. Auf dem deutschen Sektor sind es im wesentlichen die alteingesessenen Füchse Thomas Götz (40 Sp, 7+22) und Kevin Lavallée (37 Sp, 11+11), von denen zusammen mit Oldie Greg Classen (42 Sp, 8+19) halbwegs Torgefahr ausgeht. Ansonsten spürt man, dass die Füchse unlängst zu Sparfüchsen werden mussten, denn der übrige Angriff lebt in erster Linie vom Talent der jüngeren Generation wie Dennis Swinnen (42 Sp, 7+10), Lukas Koziol (22 Sp, 3+4), Marius Schmidt (42 Sp, 1+2) und Florian Lüsch (42 Sp, 2+1). Den Jungspunden wurde für den weiteren Weg der erfahrene Stefan Mann (9 Sp, 0+1), den die Lausitzer aus dem Ruhestand holten, an die Seite gestellt.

Wie eingangs erwähnt, steht für die Füchse in ihrem letzten Derby der Hauptrunde ein echtes Schlüsselspiel im Kampf um den direkten Klassenerhalt an. Nur mit einem Sieg können sich die Lausitzer weiter im Rennen halten. Alles andere würde das nahezu sichere Aus bedeuten. Diesem Umstand werden sich die Gastgeber bewusst sein und Crimmitschau wird sich deshalb auf einen heißen Tanz gefasst machen dürfen, da sich die Lausitzer garantiert noch nicht aufgegeben haben. Vor allem mit einer defensiv konzentrierten Spielweise könnten die Eispiraten ihrem ostsächsischen Kontrahenten wohl am ehesten den Zahn ziehen, wobei sich die Lee-Schützlinge tunlichst nicht wieder so überrumpeln lassen sollten wie beim letzten Aufeinandertreffen. Je länger die Pleißestädter ihre Zone sauber halten, desto offener wird Weißwasser agieren müssen und desto mehr Räume ergeben sich für Konter. Auf geht´s, Eispiraten! Holt Euch die Sachsenmeisterschaft!