Mit der Derby-Niederlage in Weißwasser versäumten es die Eispiraten nicht nur die Füchse ins Tal der Tränen zu stürzen, sondern vor allem sich nach unten ein wenig Luft zu verschaffen. So bleibt der Kampf um den direkten Klassenerhalt – aus Eispiraten-Sicht – unnötig spannend und am kommenden Freitag kommt nun ausgerechnet Schlusslicht Heilbronn in den Sahnpark. In diesem Spiel dürfen sich die Crimmitschauer keinen weiteren Ausrutscher leisten, zumal die spielfreien Eispiraten am Sonntag der Konkurrenz beim Punktesammeln zuschauen müssen.
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 44.Spieltag – Freitag, 05.02.2016, 20.00 Uhr
Eispiraten Crimmitschau vs. Heilbronner Falken
Das Spiel wird LIVE auf SpradeTV übertragen!
Schiedsrichter: Felix Winnekens (Patrick Laguzov, Jan Lamberger)
Die bisherigen Spiele in dieser Saison:
33.Spieltag, 03.01.2016 – Heilbronner Falken vs. Eispiraten Crimmitschau 1:4
22.Spieltag, 29.11.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. Heilbronner Falken 2:3
13.Spieltag, 13.10.2015 – Heilbronner Falken vs. Eispiraten Crimmitschau 2:4[/box]
Ziemlich gerupft kommen die Falken in dieser Spielzeit daher, denn bei einer Ausbeute von 28 Punkten aus 43 Spielen, nur 5 Siegen nach 60 Minuten und der Aussicht auf ein baldiges 200. Gegentor (112:191 Tore) muss man wahrlich von einer verkorksten Saison sprechen. Dass die Heilbronner damit seit Monaten die Rote Laterne tragen, überrascht kaum. Dabei hat sich auch das lange Durchhaltevermögen der Verantwortlichen in der Trainerfrage nicht bezahlt gemacht. Inzwischen ist Ex-Eispiraten-Coach Mannix Wolf nun auch Ex-Falken-Coach, nachdem er bereits mehrfach in dieser Saison bedrohlich nah am Rausschmiss vorbeischrammte, das Zwischenhoch des Teams im Dezember mit immerhin 15 Punkten aus 10 Spielen aber nicht weitertragen konnte. Wie es das Schicksal will bzw. wie klein die Eishockeywelt doch ist, werden die Eispiraten-Fans nun beim neuen Gesicht hinter der Falken-Bande merken. Denn mit Fabian Dahlem kehrt der Coach in den Sahnpark zurück, der zwischen 2011 und 2014 die Geschicke in Crimmitschau lenkte. Willkommen zurück, Fabian! Aber die Punkte lässt du mal schön im Sahnpark!
Damit die Westsachsen diesem frommen Wunsch ein Stück näher kommen, bedarf es vor allem der Überwindung des Schlussmannes Eric Hartzell (US, 22 Sp, 3.74 GT/Sp, 1 SO, 90.20%). Frisch in Deutschland angekommen, brachte der die Crimmitschauer bei der 2:3-Heimniederlage im November bereits einmal zum Verzweifeln. Ob Hartzell im letzten Duell der beiden Teams in der Hauptrunde auflaufen wird – er musste am Dienstag gegen Riessersee wegen einer Verletzung ausgewechselt werden – scheint aber zumindest fraglich. Klappt es nicht mit einem Einsatz, so steht mit Peter Holmgren (16 Sp, 4.80 GT/Sp, 0 SO, 85.38%) und Domenic Bartels (9 Sp, 4.89 GT/Sp, 0 SO, 85.50%) einer der Backups bereit.
Diese brauchen dann die Unterstützung ihrer Vorderleute, wobei diese mit fast 4,5 Gegentoren pro Spiel nur recht selten ihren Verpflichtungen nachkommen. Ganz auf die leichte Schulter darf man die Abwehr der Falken aber nicht nehmen, denn hier agieren mit dem langjährigen DEL-Crack Thomas Gödtel (43 Sp, 10+14) sowie dem französischen Nationalspieler Aziz Baazzi (37 Sp, 5+18) Spieler, auf deren Pässe und Schüsse man als Gegner aufpassen sollte. Die Bilanz der übrigen Defender wie etwa der Routiniers Marco Schütz (37 Sp, 0+6), Fabian Krull (39 Sp, 1+2) und David Hajek (CZE, 19 Sp, 0+1) sieht da wie auch bei den jüngeren Spielern Maximilian Faber (22 Sp, 0+7), Steven Bär (41 Sp, 0+6) und Daniel Haase (37 Sp, 0+6) schon etwas bescheidener aus, sowohl vorne wie auch im +/- Wert.
Der Angriff der Falken lebt im Wesentlichen von den Aktionen der beiden Kontingentstürmer Adam Brace (CAN, 43 Sp, 24+29) und Brad Schell (CAN, 43 Sp, 17+28), deren Sturmpartner Patrick Schmid (38 Sp, 8+22) momentan verletzt fehlt. So richtig füllen kann die entstandene Lücke keiner, jedoch haben einige andere Strümer im Falken-Trikot durchaus Format. So sind Carsten Gosdeck (43 Sp, 7+9) und Matthias Forster (43 Sp, 6+7) allseits bekannt und auch Joseph Lewis (35 Sp, 13+7), Marvin Krüger (36 Sp, 6+13) und Richard Gelke (38 Sp, 10+6) geben wie auch Tom Fiedler (43 Sp, 2+7), Connor Morrison (33 Sp, 1+7) und Markus Eberhardt (15 Sp, 1+2) zumindest nicht die allerschlechteste Figur ab. Dennoch bleibt festzuhalten, dass es im Angriffspiel der Falken bislang nicht wirklich rund lief und viel zu viel Abhänigkeit vom kanadischen Sturmduo Brace/Schell bestand. Der neue Coach Fabian Dahlem wird hier sicherlich zuerst ansetzen, um etwas mehr Durchschlagskraft auf den gesamten Angriff der Falken zu verteilen.
Man kann es drehen und wenden wie man will, die Glaskugel fragen oder akribisch die Spieltage bis zum Hauptrundenende durchtippen. Eins bleibt Fakt: Wollen die Eispiraten mit der Vergabe der Pre-Playoffplätze weiterhin etwas zu tun haben, dann führt kein Weg an einem Heimsieg gegen die Falken vorbei. Freilich sind die Sachsen auch Favorit in dieser Partie, aber der Druck, der auf den Lee-Schützlingen lastet, kann die Favoritenrolle schnell zunichte machen. Und ohnehin ist solch eine Rolle nur ein Muster ohne Wert. Die Crimmitschauer sollten sich vielmehr darauf konzentrieren, ihre zuletzt vermehrt auftretenden Abwehrfehler abzustellen sowie im Angriffsspiel wieder energischer auf den schnellen Torabschluss zu setzen. Zuletzt sah das nämlich alles ein wenig umständlich und gehemmt aus, was Lampe & Co. vor dem gegnerischen Kasten fabrizierten.