Die Derbysaison 2014/15 geht für die Eispiraten mit der Partie am 49.Spieltag in Dresden zu Ende. Nach bislang nur 2 Siegen aus den 7 absolvierten Derbies gegen Dresden und Weißwasser haben die Eispiraten zwar keinerlei Chancen mehr auf die Sachsenmeisterschaft, aber sie könnten mit einem Erfolg in Elbflorenz jede Menge weiteres Selbstvertrauen für die Playdowns tanken und gleichzeitig die Eislöwen in tiefe Depressionen stürzen. Der Freitagsgegner kommt nämlich mit einer steil nach unten zeigenden Formkurve daher und wurde mit 6 Niederlagen in Folge bis auf Platz 11 durchgereicht, liegt damit also gegenwärtig auf Playdown-Kurs.
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Gegnervorschau DRESDNER EISLÖWEN
49.Spieltag, Freitag 20.02.2015, 19.30 Uhr
Dresdner Eislöwen – Eispiraten Crimmitschau
Schiedsrichter: Ralph Bidoul (Florian Fauerbach, Robert Ruhnau)
Saison / Statistik
Eigentlich befinden sich die Eislöwen 4 Spieltage vor Hauptrundenende in einer nicht gerade schlechten Ausgangslage, denn mit 70 Punkten und 162:177 Toren auf Platz 10 stehend haben sie direkten Anschluss an die Pre-Playoff-Plätze. Sogar Platz 6 und damit die direkte Playoff-Qualifikation ist noch möglich. Da also aus einem Bewerberfeld von 6 Teams nur eines nicht für die Playoffs in Frage kommt, könnten den Eislöwen von den 12 noch zu vergebenden Punkten wahrscheinlich 5-7 schon zum Weiterkommen reichen. Dennoch mag in Elbflorenz derzeit keines so recht euphorisch vorausschauen, denn wenn man bedenkt, dass die Dresdner vor 6 Spieltagen mit 8 Punkten Vorsprung noch auf Platz 6 lagen, dann herrscht im Elbtal derzeit eher Untergangsstimmung. die letzten 6 Partien wurden verloren, lediglich zweimal reichte es zu einem Unentschieden nach 60 Minuten. Die Eislöwen zeigen Nerven, was nicht zuletzt vergangene Woche in Bietighiem deutlich wurde, als ein 4:1 verspielt wurde, um in der Verlängerung noch zu verliren. Der große Trumpf der Blau-Weißen könnte in den verbleibenden Spielen daas Pwoerplay werden, das in der Liga mit 23.22% auf Rang 3 paltziert ist. Neun Gegentore mussten aber in Überzahl auch schon hingenommen werden! Das Penaltykilling (Platz 9, 79.90%) wird voraussichtlich kein großer Trumpf mehr sein.
Trainer
Die Dresdner Eislöwen bringt man inzwischen unweigerlich mit Thomas Popiesch in Verbindung, denn seit nunmehr 5 Jahren steht er für die Landeshauptstädter hinter der Bande, gehört damit zu den dienstältesten Trainer der Liga. Und auch für die kommende Saison sind die Dienste des 49jährigen offenbar gefragt, denn Geschäftsführer Volker Schnabel würde gerne mit dem gebürtigen Berliner verlängern.
Tor
Dresden hat sich ein kleines Goalieroulette entwickelt, denn nachdem bereits Kevin Nastiuk (CAN, 29 Sp, 3.45 GT/Sp, 2 SO) und Peter Holmgren (18 Sp, 3.38 GT/Sp, 1 SO) ein regelmäßiges Wechselspielchen betrieben, hat sich in letzter Zeit häufiger der Berliner Föli-Goalie Mathias Niederberger (5 Sp, 4.20 GT/Sp, 0 SO) zusätzlich eingemischt. Mit den viertmeisten Gegentoren der Liga glänzen die Eislöwen aber nicht gerade mit einer Mauer im Tor, so dass die steten Wechsel auf der Goalie-Position wohl eher daran liegen, dass derzeit keiner aus dem Trio leistungsmäßig eine klare Nummer 1 ist.
Abwehr
Die stattliche Anzahl an Gegentoren geht aber sicherlich auch auf die Zusammensetzung der Defensivreihen zurück, wo mit Petr Macholda (42 Sp, 11+20) und Lukas Slavtinsky (48 Sp, 3+36) nur zwei unangefochtene Defensivspezialisten zur Verfügung stehen. Der Finne Joni Tuominen (39 Sp, 5+11) sowie Travis Martell (34 Sp, 2+7) gehören doch eher in die Kategorie Mitläufer, während es den jungen Cracks Jannik Woidtke(46 Sp, 4+5), Kai Wissmann (24 Sp, 0+7), Jonas Müller (20 Sp, 1+4) und Sebastian Zauner (14 Sp, 1+1) schlichtweg an der Erfahrung fehlt. Dennoch sollte man als Gegner die Eislöwenverteidiger nie aus den Augen verlieren, denn Thomas Popiesch bindet die Defender gerne mit in das Offensivspiel ein. Vor allem im Powerplay darf man die blaue Linie, wo Macholda als Puckverteiler (13 Assists) oder Scharfschütze (10 Tore) lauert, unter keinen Umständen vernachlässigen.
Angriff
Wer als Teammanager im Dresdner Angriff nach interessanten Spielern für das eigene Team sucht, wird garantiert fündig, denn da schlummert eine ganze Menge an Offensivpotenzial. Allerdings liegt die Betonung hier durchaus auf schlummern, schließlich steht der Ende Dezember in die DEL gewechselte Kris Sparre noch immer an 1. Stelle der internen Scorerliste. Damit wird das ganze Dilemma der Eislöwen eigentlich deutlich, denn einerseits hat Sparre als Alleinunterhalter lange Zeit die Unzulänglichkeiten verwischen können und andererseits wurde der Deutsch-Kanadier nie adäquat ersetzt. Auch die nachverpflicheteten Kontingentstürmer Shawn Weller (USA, 15 Sp, 2+7) und Ex-Eispirat Jakub Langhammer (CZE, 5 Sp, 1+1) bringen nicht den nötigen Schwung. So lastet vieles auf den Schultern von Spielgestalter Stefan Chaput (CAN, 39 Sp, 20+30), der eine wirklich herausragende Saison spielt, sowie Brechstange Carsten Gosdeck (45 Sp, 23+11). Freilich sind auch Arturs Kruminsch (48 Sp, 14+32) und Hugo Boisvert (48 Sp, 15+25) als Leistungsträger unverzichtabr, danach wird es aber schon etwas dünner. Oldie Sami Kaartinen (FIN, 29 Sp, 10+12) erreicht – auch von Verletzungen gebeutelt – nicht mehr die Stärke vergangener Jahre und auch Fedor Boiarchinov (33 Sp, 5+11) hat – ebenfalls wegen Verletzungen – einen kleinen Knick eingelegt. Hoffnung verbreiten allerdings vor allem die Fölis von den Eisbären, hier allen voran die beiden Schlenker-Brüder Jonas (16 Sp, 2+3) und Vincent (18 Sp, 1+8) sowie Sven Ziegler (8 Sp, 7+2). Den Angriff komplett machen Dominik Grafenthin (38 Sp, 6+4), Steven Rupprich (44 Sp, 5+5), Marius Garten (7 Sp, 4+0), Bruce Becker (37 Sp, 1+5), Florian Lüsch (26 Sp, 1+1), John Koslowski (27 Sp, 0+2) und Franz Bertholdt (29 Sp, 0+0).
Zum Spiel
Die Vorzeichen stehen für die Eispiraten sicherlich nicht schlecht, denn wie eingangs erwähnt hat in Dresden das große Zittern begonnen und vor ausverkauftem Haus im Derby läuft der ein oder andere Eislöwe bestimmt mit einem gewissen Nervenflattern auf, während die Eispiraten eigentlich ganz entspannt in die Partie gehen können. Dennoch wartet eine harte Nuss auf die Crimmitschauer, da sie zum einen in der Dresdner Eishalle chronisch erfolglos sind und zum anderen sich der Druck, der auf den Hausherren lastet, auch positiv und damit zum Leidwesen der Eispiraten entladen könnte. Wichtig wird es für die Rot-Weißen vor allem sein, die Balance zwischen erlaubter Zweikampfhärte – die in einem Derby einfach erforderlich ist – und unnötigen Strafen zu finden. Denn gegen das Überzahlspiel der Dresdner kommt man nur schwer an und muss vor allem Macholda und Gosdeck am Torschuss hindern. Ansonsten gilt es für die Westsachsen, die vorhandenen Löcher in der Eislöwen-Defensive konsequent zu nutzen.