Im vorletzten Heimspiel der Hauptrunde 2014/15 treffen die Eispiraten auf den Tabellenzweiten aus Kassel, der bislang auf ganzer Linie überzeugt und eine hervorragende Saison abliefert. Auf die Crimmitschauer wartet damit in der Vorbereitung auf die Playdowns noch einmal ein dicker Brocken, der den Sachsen alles abverlangen wird.
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Gegnervorschau KASSEL HUSKIES
50.Spieltag, Sonntag 22.02.2015, 17.00 Uhr
Eispiraten Crimmitschau – Kassel Huskies
Schiedsrichter: Ralph Bidoul (D. Roger Knauss, Volker Westhaus)
Saison / Statistik
Dass die Kassel Huskies nicht der typische Aufsteiger sein würden, war vor der Saison schon recht klar, denn dazu genießt der Club einen zu guten Namen. Zwar wurde der Kader aufgrund einiger Querelen im Sommer erst spät zusammengestellt, das Team hat aber Hand und Fuß und Manager Joe Gibbs hatte sicherlich auch ein paar zusätzliche Lock-Euronen im Köscher. Ohne großartige Schwächephasen haben sich die Hessen während der gesamten im oberen Tabellendrittel festgebissen und stehen werden wohl mit dem Heimrecht in die Playoffs gehen. 88 Punkte und 176:125 Tore auf der Habenseite lassen jedenfalls kaum einen Zweifel offen, dass die Huskies das nicht schaffen. Neben der besten Abwehr der Liga sind es vor allem auch die Special Teams, die die erfolgreiche Saison der Kasseler auf ein solides Fundament stellen: Powerplay Platz 7 (21.46%) und Penaltykilling (Platz 8, 80.00%) sind zwar nicht überragend, aber gut genug.
Trainer
Mit Rico Rossi hat Joe Gibbs den richtigen Mann nach Kassel geholt. Denn Rossi hat in Kassel ähnliche Voraussetzungen wie in seiner langen Amtszeit in Heilbronn: Ein junges Team mit dennoch herausragenden und erfahrenen Einzelkönnern. Mit dieser Mischung war Rossi schon bei den Falken gut gefahren und hatte zumindest eine Dauerkarte für die Playoffs gelöst, wenngleich mehr als das Viertelfinale nie drin war. In Kassel könnte sich dies nun ändern, so dass Rossi diesen Makel endlich abschütteln kann.
Tor
Inzwischen haben dei Huskies nicht mehr das Luxusproblem, drei etatmäßige No.1-Goalies auf der Gehaltsliste zu haben, denn der glücklose dänische Nationaltorwart Simon Nielsen hat den Club inzwischen verlassen. Dennoch stehen nicht weniger als zwei ausländische Schlussmänner zur Verfügung, nämlich Jeff Frazee (USA, 19 Sp, 2.44 GT/Sp, 2 SO) und der Mika Järvinen (FIN, 22 Sp, 2.43 GT/Sp, 3 SO). Letzterer ist nach längerer Verletzungspause wieder topfit und bringt als 1a die gegnerischen Stürmer regelmäßig zur Verzweiflung. Jeff Frazee lässt sich in dieser Beziehung aber auch nur sehr selten lumpen.
Abwehr
Die Defensivabteilung der Schlittenhunde ist nicht sehr üppig besetzt, aber das tut der Qualität keinen Abbruch. Leuchtturm hinten drin ist zweifelsohne der US-Amerikaner Matt Tomassoni mit 9 Toren und 27 Vorlagen in 45 Spielen. Dreh- und Angelpunkt ist der Offensivverteidiger vor allem auch im Powerplay der Rossi-Schützlinge. Neben Tomassoni sind es die Routiniers Alexander Heinrich (48 Sp, 7+16) und Sven Valenti (44 Sp, 5+15), die mit ihrer Erfahrung und Ruhe die Fäden hinten zusammenhalten. Aber auch die Jungspunde Marco Müller (47 Sp, 2+12), Sebastian Alt (46 Sp, 3+6) und Eric Stephan (38 Sp, 0+4) spielen eine überaus positive Saison. Mit dem Tausch Matthias Bergmann gegen Mathias Müller (4 Sp, 1+2) haben die Hessen sicherlich keinen Nachteil erlitten.
Angriff
Die Erfolgsformel der Kassel Huskies liegt zum großen Teil an der Ausgeglichenheit im Team und hier vor allem im Angriff. Trotz alledem sind es zwei Spieler, die die Offensive und auch die Liga in dieser Saison prägen. Zum einen der Amerikaner Mike Collins (47 Sp, 25+49), zum anderen Adriano Carciola (48 Sp, 23+37). Der ehemalige Eispirat hat sich in die Elite der deutschen DEL2-Spieler vorgearbeitet und steht sicherlich auch bei dem ein oder anderen DEL-Club für die kommende Saison auf dem Zettel. Aber wie gesagt, es ist die Ausgeglichenheit, die die Huskies so stark macht. John Zeiler (USA, 42 Sp, 10+25), der brandgefährliche Föli-Spieler Daniel Schmölz (32 Sp, 18+15), der ehemalige Nationalspieler Manuel Klinge (39 Sp, 15+16), Allrounder Austin Wycisk (48 Sp, 10+9) und auch der nachverpflichtete DEL-Crack Peter Flache (23 Sp, 6+11) verleihen dem Sturm eine willkommene Breite. Außerdem haben sich die deutsch-kanadischen Cracks Jens Meilleur (48 Sp, 17+12), Conor Morrison (48 Sp, 8+13) und Carter Proft (46 Sp, 4+13) bestens in das Teamgefüge eingepasst. Michael Christ (35 Sp, 4+13), Marco Habermann (41 Sp, 1+2) und Dominik Patocka (48 Sp, 1+1) runden das Ganze ab.
Zum Spiel
Im vorletzten Heimspiel der Hauptrunde 2014/15 wartet für die Crimmitschauer noch einmal ein echter Prüfstein. Gegen die Huskies tragen sie jedenfalls die klare Außenseiterrolle mit sich herum, was sich auch in den bisherigen Spielen gezeigt hat. Die Niederlage nach Verlängerung (3:4) beim ersten Spiel in Hessen war da noch der größte Erfolg der Pleißestädter. Danach folgten eine 2:8-Klatsche sowie zuletzt im Sahnpark ein torreiches 5:6. Die Lee-Schützlinge sind auf jeden Fall gewarnt und um erfolgreich zu sein, wird es vor allem darauf ankommen, den Angriff Kassels über alle Reihen hinweg unter Kontrolle zu behalten und die kaum vorhandenen Schwächen Frazees oder Järvinens torbringend herauszufinden.