Der September und Oktober sind in einer Eishockeysaison so etwas wie die Saure-Gurken-Zeit. Die Saison kommt nur langsam ins Rollen, aber so richtig Wintersportzeit ist halt auch noch nicht…. Wer diese Lethargie in sich spürt, dem sei ein Besuch im Sahnpark am morgigen Sonntag wärmstens empfohlen, denn wer noch einen Startschuss in die Saison benötigt, der bekommt ihn garantiert im ersten Sachsenderby 2015/16 gegen die Dresdner Eislöwen.

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 7.Spieltag – Sonntag, 04.10.2015, 14.00 Uhr
Eispiraten Crimmitschau vs. Dresdner Eislöwen

Schiedsrichter: Steffen Klau, Nicole Hertrich (Patrick Gogulla, Lars Müller)

Das Spiel live auf SpradeTV[/box]

dresdenNach – vor allem finanziell – turbulenten Jahren geraten die Eislöwen allmählich in ruhiges Fahrwasser und haben sich inzwischen als klare Nummer 1 in Sachsens Eishockey etabliert. Mit den Lorbeeren kann sich vor allem Geschäftsführer Volker Schnabel schmücken, denn der einstige starke Mann in Bietigheim hat „den Laden“ in Dresden gehörig umgekrempelt und stellt die Weichen, die Dresden inzwischen wieder als gute Adresse ausweist. Der Coup mit dem DEL2 Event Game im Januar gegen Weißwasser im Fußballstadion wird dem Standort einen weiteren Schub geben.

Damit es auch auf dem Eis vorwärts geht, haben die Verantwortlichen um Trainer Thomas Popiesch – der Berliner geht in seine inzwischen sechste Saison als Headcoach bei den Eislöwen – die Schwachstellen, die vergangene Saison zum Aus im Playoff-Viertelfinale führten, analysiert und durch entsprechende personelle Entscheidungen ausgemerzt. Zudem trägt die Zusammenarbeit mit den Eisbären Berlin in Sachen Förderlizenzen immer mehr Früchte, nicht weniger als 8 solcher Lizenzen haben die beiden Clubs vergeben.

epc_dd_141128_03Die Achse Berlin-Dresden beginnt bereits im Tor, wo mit dem 21jährigen Mavin Cüpper (3 Sp, 2.55 GT/Sp, 0 SO, 74.19%) ein sehr talentierter Schlussmann quasi als 1b das Gehäuse hütet. Denn Cüpper teilt sich den Job zwischen den Pfosten mit dem erfahrenen Deutsch-Kanadier Brett Jaeger (3 Sp, 2.68 GT/Sp, 0 SO, 89.33%), der im Sommer von der Nordseeküste aus Bremerhaven an die Elbe wechselte. Jager wurde 2013/14 mit Bremerhaven DEL2-Meister.

An den Abwehrreihen hat Thomas Popiesch ebenfalls intensiv gebastelt und hier vor allem Erfahrung und Durchschlagskraft erhöht. Mit Patrick Baum (6 Sp, 0+2) aus Ravensburg, Tomas Schmidt (2 Sp, 0+0) aus Bremerhaven und nicht zuletzt René Kramer (6 Sp, 1+2) aus Straubing hat sich die Qualität in der Defensive enorm erhöht. Zudem konnten die Eislöwen den deutsch-tschechischen Top-Verteidiger Petr Macholda (6 Sp, 3+0) weiter an sich binden. Nimmt man noch Mirko Sacher, Kai Wissmann und Sebastian Zauner hinzu, die sich trotz ihrer jungen Jahre in der DEL 2 wahrlich nicht mehr verstecken müssen, so wird die Dresdner Abwehr im Laufe der Saison sicherlich noch auf sich aufmerksam machen.

epc_dd_141128_02Damit aber noch nicht genug. Denn auch der Sturm der Blau-Weißen hat das Zeug, die höchste Trefferquote der Liga für sich zu verbuchen. „Schuld“ daran hat sicherlich der in der Liga einhellig als DER Transfercoup des Sommers betitelte Einkauf von Max Campbell und Harrison Reed. Das Sturmduo, das 2013/14 zusammen 230 Scorerpunkte im Trikot unserer Eispiraten sammelte. Nachdem sich die Wege zur letzten Saison trennten, sind die beiden Kanadier nun im benachbarten Dresden wieder vereint und kommen allmählich wieder in Fahrt. Campbell sammelte bislang 7 (5+2) Scorerpunkte, Reed immerhin 4 (2+2). An den beiden wird sich der Erfolg der Eispiraten aber sicherlich nicht festmachen können, weshalb man weitere Top-Spieler nach Mittelsachsen lotste. Da wäre zum Beispiel die beiden Rodman-Brüder David (6 Sp, 1+3) und Marcel, die 2012/13 die Liga dominierten und mit Bietigheim Meister wurden. Marcel zog sich allerdings in der Vorbereitung eine Wirbelsäulenverletzung zu und fällt derzeit auf unbestimmte Zeit aus. Ersatz wurde auf dieser Ausländerposition schnell gefunden: Marc Cullen (2 Sp, 1+0), 36jähriger Kanadier und erprobt in AHL, NHL und KHL, soll im Angriff seine Erfahrung und seinen Scoring Touch einbringen. Neben den Kontingentspielern werden auch die deutschen Cracks wie Feodor Boiarchinov (6 Sp, 1+3), Marius Garten (6 Sp, 1+2), Steven Rupprich (6 Sp, 0+0) und Arturs Kruminsch (6 Sp, 0+2) wieder eine gute Rolle spielen. Die Eisbären-Talente, z. B. Vladislav Filin oder Jonas Schlenker (Bruder von Eispirat Vincent Schlenker) tun ihr Übriges.

epc_dd_141128_01Angesichts der namhaften Verstärkungen im Team haben nicht wenige die Eislöwen als Geheimfavoriten auf dem Zettel. Zumindest gehören die Cracks aus Elbflorenz zum Kandidatenkreis für die direkte Playoff-Teilnahme, was die Eislöwen mit Platz 6 sowie 10 Punkten und 17:17 Toren nach dem 6. Spieltag bereits untermauern. Keinem Eispiraten wird das schmecken, aber die Dresdner treten im Sahnpark als Favorit auf. Qualitativ und quantitativ ist der Club aus der Landeshauptstadt den Eispiraten inzwischen enteilt, so dass die Crimmitschauer sich auf das besinnen müssen, was sie beim Sieg gegen Bietigheim ausgezeichnet hat: Einsatzbereitschaft, Zusammenhalt und der Glaube an die Überraschung.

[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Alexander Höller zum Derby gegen Dresden und die Untersützung durch die Fans[tie_list type=“checklist“]

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