Mit einem 6-Punkte-Wochenende im Rücken fahren die Eispiraten am Freitag nach Heilbronn und wollen beim abgeschlagenen, aber keinesfalls zu unterschätzenden Tabellenletzten den 3. Sieg in Folge einfahren.
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 13.Spieltag – Freitag, 23.10.2015, 20.00 Uhr
Heilbronner Falken vs. Eispiraten Crimmitschau
Schiedsrichter: Maximilian Plitz (Philipp Grabein, Artur Votler)
[/box]
Es gibt wohl niemanden in der DEL 2, der derzeit gerne mit den Falken aus Heilbronn tauschen möchte. Mit nur 3 Punkten, 27:57 Toren und noch ohne Sieg nach 60 Minuten rangieren die Unterländer auf dem letzten Tabellenplatz. Schwächster Angriff, schwächste Abwehr, schwächstes Penaltykilling (73.1%) und im Powerplay nicht viel besser (Platz 11, 16.4%). Schlimmer geht es kaum.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand, denn eigentlich sollte das Team in dieser Saison in der Oberliga antreten, doch durch den späten Lizenzentzug des EVL Landshut packten die Heilbronner die Chance am Schopf und rückten in die DEL 2 nach. Das Team stand zu diesem Zeitpunkt schon nahezu fest und die Vorbereitung sollte die kürzeste aller Zweitligisten werden. Die Vorzeichen standen also äußerst ungünstig für die Falken. Dass sie sich in vielen der bisher 12 absolvierten Spiele aber derart chancenlos präsentierten, so etwa bei den peinlichen Heimniederlagen gegen Dresden (1:7) oder Ravensburg und Bremerhaven (jeweils 2:7), überrascht schon, denn grundsätzlich steckt eigentlich mehr im Team als das bisher Gezeigte.
Am meisten bekommen natürlich die beiden Goalies ab, denn sowohl Peter Holmgren (10 Sp, 4.69 GT/Sp, 0 SO) als auch Domenic Bertels (3 Sp, 5.03 GT/Sp, 0 SO) liegen mit ihrem Gegentorschnitt unter ferner liefen. Ganz unbeteiligt daran sind sie allerdings nicht, denn als echter Fels in der Brandung kann sich derzeit keiner der beiden in den Vordergrund spielen.
Der Fels ist da schon eher Abwehrchef Thomas Gödtel, der mit seinen 3 Toren und 5 Vorlagen in 12 Einsätzen zu den offensivstärksten Verteidigern der Liga gehört. Wenn der 1.93 m große Brocken seinen Schlagschuss auspackt, bekommen nicht wenige Goalies in der Liga weiche Knie. Gödtel allein kann es aber auch nicht richten, vor allem nicht wenn seine als Leistungsträger angedachten Verteidigerkollegen nicht die Erwartungen erfüllen können. Hierbei fallen beispielsweise Marco Schütz (12 Sp, 0+3) und David Hajek (CZE, 10 Sp, 0+0) ins Auge, deren Leistungen wenig Überzeugendes bieten. Der französische Nationalspieler Aziz Baazzi (12 Sp, 0+4) allein kann es auch nicht richten.
Im Angriff verfügt Coach Manfred „Mannix“ Wolf über ein Angriffsduo, das in einem besseren Team zweifelsfrei zu den Kandidaten auf den Ligatopscorer zählen würde, denn Adam Brace (CAN, 12 Sp, 6+8) und Brad Schell (CAN, 12 Sp, 4+7) haben vergangene Saison 76 Punkte in der ECHL bzw. 81 Punkte in Dänemark gesammelt. Die zwei haben also echt was drauf und sind für jede Abwehr der Liga eine Gefahr. Zum Leidwesen der Falken-Fans fällt das Leistungsvermögen danach aber rapide ab. Patrick Schmid (10 Sp, 3+7) profitiert vom kanadischen Power-Duett, während die DEL2-Ikonen Carsten Gosdeck (12 Sp, 2+3) und Matthias Forster (12 Sp, 2+1) ihren Zenit nun scheinbar überschritten haben oder schlichtweg ihre Leistung nicht abrufen können. Gleiches gilt auch für Spieler wie Conor Morrison (12 Sp, 1+2), Tom Fiedler (12 Sp, 1+2) oder Richard Gelke (12 Sp, 1+1) von denen man in ihren letztjährigen Teams eigentlich Besseres gewohnt ist.
Angesichts der bisherigen Ausbeute der Heilbronner Falken wäre es unangemessen, ihnen im Duell gegen die Eispiraten die Favoritenrolle anzudichten. Zweifelsfrei sollten die Crimmitschauer in der Lage sein, auch in Heilbronn und damit im 5. Spiel in Folge Punkte einzufahren. Deren drei wären im Hinblick auf den Tabellenstand natürlich enorm wichtig. Die Hausherren aus dem Unterland auf die leichte Schulter zu nehmen, sollten die Sachsen aber dennoch tunlichst vermeiden. Denn die Falken sind vom Papier her wahrlich nicht so schlecht wie es die Tabelle und die bisherigen Ergebnisse vermuten lassen. Und das wollen die Cracks von Mannix Wolf vor eigenem Publikum nun endlich auch unter Beweis stellen. Die Crimmitschauer bekommen es also mit einem angeschlagenen Boxer zu tun, die bekanntermaßen am gefährlichsten sind.
[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]O-Ton von Vincent Schlenker zum Spiel in Heilbronn
[/box]