Fast möchte man den Cracks von Chris Lee zurufen: „Macht´s nochmal, Jungs!“ Denn am 6. Spieltag bezwangen die Eispiraten im heimischen Sahnpark überraschend den Meister aus Bietigheim und holten damals ihren 2. Saisonsieg. Nun treffen die ungleichen Mannschaften erneut aufeinander, haben aber eines gemeinsam: Sie sind die Teams der Stunde in der DEL 2! Bietigheim kommt mit 6 Siegen in Folge in den Sahnpark, Crimmitschau hat 4 mal in Serie gewonnen.
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DEL 2 Saison 2015/16 – 15.Spieltag – Freitag, 30.10.2015, 20.00 Uhr
Eispiraten Crimmitschau vs. Steelers Bietigheim
Schiedsrichter: Ralph Bidoul (Patrick Altmann, Jakub Klima)
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Bei allem Siegesseriengerede, die Steelers aus Bietigheim mussten in dieser Saison auch schon ein tiefes Tal durchschreiten, denn die 1:2-Niederlage gegen die Eispiraten Ende September war der Auftakt zu einer FOlge von drei Pleiten am Stück, die mit dem 3:7 in Freiburg ihren unrühmlichen Tiefpunkt fand. Seither hat Coach Kevin Gaudet aber das Gewinnergen in seinem Team wieder aktivieren können, denn er sagte in Folge der überraschenden Niederlagen nicht umsonst, dass es schwierig sei, ein nahezu unverändertes Meisterteam in „normalen“ Spielen stets so zu motivieren, dass man den hochmotivierten Gegnern Paroli bieten könne.
Gaudet hat es aber hingekriegt und so rangiert sein Team aktuell mit 28 Punkten und 58:40 Toren auf Tabellenplatz 2. Angesichts der Form der Steelers winkt schon der Platz an der Sonne, den die Bremerhavener noch inne haben.
Auf dem Weg dorthin ht Kevin Gaudet aber sicherlich am meisten an der Defensivarbeit seines Teams zu basteln, denn Platz 9 im Penaltykilling (79.4%) und fast 3 Gegentore pro Spiel sind noch nicht soooo meisterlich. Gerade auch Stammgoalie Sinisa Martinovic (11 Sp, 3.08 GT/Sp, 0 SO) ist noch von seiner Vorjahresform entfernt, während man im Ellental mit Backup Andreas Mechel (4 Sp, 2.20 GT/Sp, 0 SO) ganz sicher zufrieden sein wird. Vielleicht wird Mechel in den kommenden 1 bis 2 Jahren den 34jährigen Martinovic ja auch ablösen können.
Die Cracks, die vor dem Goaliegespann für Ordnung sorgen sollen, haben in der DEL 2 Rang und Namen und heißen Dominic Auger (14 Sp, 6+12), Bastian Steingroß (14 Sp, 1+3), Max Prommersberger (10 Sp, 2+1) und Adam Borzecki (12 Sp, 0+2). Und weil Markus Gleich aber langzeitverletzt ist, bleibt als gelernter Verteidiger im Moment nur Sebastian Alt (14 Sp, 0+0) übrig, so dass Kevin Gaudet gezwungen ist, die Stürmer nach hinten zu beordern. Zuletzt waren dies vor allem der junge Michael Fink (8 Sp, 0+0) sowie Routinier René Schoofs (14 Sp, 3+7).
Während die Spielerdecke in der Abwehr recht überschaubar daherkommt, weiß man im Angriff gar nicht, wo man anfangen soll. Als Gegner der Steelers bekommt man es jedenfalls mit drei gleichmäßig stark besetzten Reihen zu tun, die man nur in den seltensten Fällen komplett abmelden kann. Beginnen muss man sicherlich mit der Top-Reihe der Liga, dem Trio Marcus Sommerfeld (14 Sp, 8+12), David Wrigley (CAN, 14 Sp, 10+10) und Matt McKnight (14 Sp, 5+15), das zusammen schon 60 Punkte gesammelt hat. Nimmt man dann noch Justin Kelly (CAN, 14 Sp, 3+14), Frederik Cabana (12 Sp, 8+5) und Robin Just (14 Sp, 1+12) dazu, hat man schon 6 Top-Stürmer auf dem Tablett. Mehr gefällig? Kein Problem, denn auch Jason Pinizzotto (14 Sp, 6+5) und Shawn Weller (USA, 14 Sp, 1+6) sowie das große Talent Dennis Palka (14 Sp, 4+2) stehen im Aufgebot und stellen ihre Gegner regelmäßig vor Probleme.
Den Vorschauartikel vom ersten Aufeinandertreffen Ende September zierte die Überschrift „Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie!“ und sollte 1:1 auf die anstehende Partie des 15.Spieltags übertragen werden. Zwar konnten die Crimmitschauer mit zuletzt 4 Siegen mächtig Selbstvertrauen tanken und dabei spielerisch und noch viel mehr kämpferisch überzeugen, auf Augenhöhe mit dem Meister der vergangenen Saison befinden sich die Sachsen aber damit noch lange nicht. Als klarer Außenseiter führt Kapitän André Schietzold seine Kameraden aufs Eis und wird sich vor allem mit der Angriffsstärke der Baden-Württemberger befassen müssen. Bekommen die Westsachsen diese in den Griff, ist aber zumindest ein Punktgewinn in Reichweite. Druck jedenfalls haben die Rot-Weißen keinen, denn wenn die aktuelle Siegesserie ausgerechnet gegen den Meister zuende gehen würde, wäre dies wahrlich kein Beinbruch, so dass Lampe & Co. eigentlich befreit aufspielen können.