Knapp zwei Wochen hatten die Eispiraten Gelegenheit, die vor der Länderspielpause arg beanspruchten Batterien wieder aufzuladen. Zum Wiedereinstieg in die Punkterunde gilt es für die Crimmitschauer nun gegen Bad Nauheim zu bestehen. Die Hessen liegen nur 4 Zähler vor den Sachsen und befinden sich mitten im Getümmel der Pre-Playoffplätze. Crimmitschau hat also gleich zum Auftakt die Möglichkeit, sich wieder ins Rennen um den direkten Klassenerhalt zu begeben.
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 17.Spieltag – Freitag, 13.11.2015, 20.00 Uhr
Eispiraten Crimmitschau vs. EC Bad Nauheim
Schiedsrichter: Michael Klein, Elvis Melia (Sven Faigle, Dariusz Tondera)
Das Spiel ist LIVE auf Sprade TV zu sehen![/box]
Die Roten Teufel sind ein klassisches Beispiel für das berühmte Eichhörnchen, das sich zwar mühsam, aber doch stetig ernährt. Denn ohne großes Aufsehen schwimmen die Nauheimer in der Tabelle mit, haben bislang weder besondere Sieges- noch gravierende Pleitenserien erleben dürfen. Sie legen damit eine Konstante an den Tag, die in den beiden zurückliegenden Saisons noch fehlte und stets in die Playdowns führte. Dieser Bock soll nach Geschmack der Macher in der Wetterau nun umgestoßen werden. Auf dem besten Weg ist man damit sicherlich.
Auffällig in den bisherigen Spielen ist vor allem die Bodenständigkeit der Mannschaft, denn nur 2 von 16 Spielen endeten mit einer Tordifferenz von mehr als 2. Alle anderen Partien waren stets knapp und auf der Kippe, sowohl für die Nauheimer als auch gegen sie. 24 Punkte und 44:47 Tore konnten somit schon gesammelt werden. In den Spielen mit Bad Nauheimer Beteiligung fallen übrigens die wenigsten Tore in der Liga, durchschnittlich 5,7. Das liegt zu einem kleinen Teil wohl auch an den Special Teams, in denen in der Regel nur wenige Tore fallen. Das Powerplay der Hessen (18.3 %, Platz 7) ist nämlich noch ausbaufähig und im Penaltykilling (89.2 %, Platz 1) ist für den Gegner kaum etwas drin ist.
Ganz sicher spielt aber auch das Goalie-Gespann des ECBN eine gewichtige Rolle am bisherigen Abschneiden, denn sowohl der Landsmann von Coach Petri Kujala, Mikko Rämö (FIN, 13 Sp, 2.80 GT/Sp, 1 SO) als auch der überraschend starke Backup Felix Bick (3 Sp, 2.31 GT/Sp, 0 SO) machen einen hervorragenden Job. Gerade Rämö hat schon im ersten Spiel gegen Crimmitschau seine Klasse bewiesen und sein Team lange im Spiel gehalten.
Zweifelsfrei profitieren die Torhüter aber auch von den vor ihnen postierten Verteidigern, die sich defensiv stabiler präsentieren als die Kollegen der vergangenen Saison. Ein Meilenstein in der Defensivabteilung war gewiss die Nachverpflichtung des 35jährigen Finnen Henri Laurila (6 Sp, 0+4). Der bullige Defender stand über 600 Mal in der höchsten Liga seine Heimatlandes auf dem Eis und ist wohl sogar noch ein Stück besser als der eigentliche Königstransfer der Nauheimer, der Schwede Joel Johansson (10 Sp, 1+10), der derzeit verletzungsbedingt nicht mitwirken kann. Joel Keussen (16 Sp, 3+3), Marc Kohl (16 Sp, 1+4), Jonas Gerstung (16 Sp, 0+3), Alexander Baum (12 Sp, 0+0) und Daniel Ketter (10 Sp, 0+1) sorgen neben den skandinavischen Anführern in der Abwehr für unaufgeregte, unauffällige Defensivarbeit.
Im Angriff ist vor allem das nordamerikanische Sturmduo Nick Dineen (USA, 16 Sp, 8+11) und Dustin Cameron (CAN, 16 Sp, 8+9) tonangebend. Die beiden repräsentieren die Bad Nauheimer Bodenständigkeit nahezu perfekt, liefern sie doch kämpferische und vor allem gleichbleibend gute Leistungen mit dem gewissen Scoringtouch und ohne jegliche Starallüren. Aber ebenso Dusan Frosch (16 Sp, 8+11), Vitalij Aab (14 Sp, 4+7), Kyle Helms (16 Sp, 1+5), Harry Lange (16 Sp, 3+2) und Patrick Strauch (16 Sp, 0+2) sorgen mit ihrer langjährigen Erfahrung für die Extraportion Ruhe im Spiel der Roten Teufel, von dem junge Talente wie Andreas Pauli (16 Sp, 4+4) oder Tim May (16 Sp, 0+3) nur profitieren können.
Von 0 auf 100. So wird es idealerweise für die Eispiraten nach der Läderspielpause wieder losgehen. Ein mehrfacher Punktgewinn gegen den hessischen Kontrahenten ist in doppelter Hinsicht wichtig, denn es geht nicht nur darum, mit einem positiven Erlebnis gleich wieder voll bei der Sache sein zu können, sondern vor allem auch darum, den Anschluss an die Pre-Playoffplätze zu halten. Durch die Siegesserie mit tollen Leistungen kurz vor der Pause haben sich die Cracks von Chris Lee zurecht nach vorne gekämpft und nach hinten schon ein Polster erarbeitet. Hier gilt es nun anzusetzen und den positiven Trend fortzusetzen.
[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Berhnhard Keil zum Heimspiel gegen Bad Nauheim und zur Länderspielpause
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