[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 – Saison 2015/16
22. Spieltag am 29.11.2015
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Das hatten sich die Eispiraten und ihre Fans sicher ganz anders vorgestellt: gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten aus Heilbronn setzte es eine durchaus verdiente 2:3-Niederlage, der Dämpfer im Kampf um Platz 10 ist dementsprechend herb.

Nach dem großartigen Freitagsspiel bei Tabellenführer Bremerhaven konnte man durchaus erwarten, dass sich die Rot-Weissen gegen die Falken schadlos halten würden, aber schon die Anfangsminuten des Matches zeigten, dass die Gäste nach ihrem Weisswasser-Sieg recht selbstbewusst gegenhielten. Dazu haben sie sich kürzlich mit Eric Hartzell einen Meister seines Fachs fürs Tor geholt, der sich hellwach zeigte und den Westsachsen frühzeitig den Zahn zog. Sein Gegenüber Ryan Nie bekam allerdings auch schnell gut zu tun und musste zweimal ganz stark klären, sonst hätte es schon in den ersten fünf Minuten geklingelt. Heilbronn dachte nämlich nicht daran, die defensive Opferrolle einzunehmen, sondern spielte in der eigenen Zone hart am Mann und nach dem daraus folgenden Puckgewinn durchaus schnell nach vorne. Ein ausgeglichenes Schussverhältnis von 11:11 für die ersten zwanzig Minuten belegt dies auch. Das Tor der Gäste in der 18. Spielminute legten aber trotzdem mehr oder weniger die Eispiraten auf: nach einem derben Puckverlust im eigenen Spielaufbau schaltete Brace am schnellsten, bediente den freien Schell, und der netzte zur Führung ein.

Im zweiten Durchgang merkte man den Hausherren schnell an, dass sie das Match drehen wollten. Begünstigt durch einige Strafzeiten der Falken gelang das auch: erst hatte Matt Foy bei 5 vs. 3 Zeit und Platz, um seitlich vor Hartzells Tor zu ziehen und rechts oben zu treffen, wenig später passten Foy und Lampe Andre Schietzold an der blauen Linie in einfacher Überzahl sehr schön frei, und der Kapitän hämmerte die Scheibe zur Führung ins Netz. Das war zu diesem Zeitpunkt auch verdient, denn in den ersten zehn Minuten des Mittelabschnitts bekamen die Gäste kein Bein aufs Eis. Das sah auch Mannix Wolf so und beorderte die Seinen per Auszeit zur Ansprache an die Bande. Die fanden danach die Ordnung wieder und bekamen kurz darauf den Ausgleich auf dem Silbertablett serviert: einen katastrophalen Aufbaupass fing Baazzi noch im Crimmitschauer Drittel ab, bediente Lewis, und der tunnelte auch noch Ryan Nie, der dabei nicht gut aussah. So wie übrigens auch beim 2:3, das nur drei Minuten später folgte, und dem die wohl entscheidende Szene des Spiels vorausging: Eric Lampe war per Konter auf dem Weg zum 3:2, wurde aber zurückgepfiffen, weil sich Matt Foy im eigenen Drittel mittlerweile in eine Rangelei mit Heilbronns Brace verwickeln lassen hatte. Das folgende Bully gewannen die Falken, Baazzi zog von der Bande aus ab, und der Puck schlug hinter dem verdutzten Nie ein. Blöder kann es eigentlich nicht laufen, das Momentum hatten die Gäste jedenfalls zurück – und wer mit 2:2 aus einem Drittel mit 20:4 Torschüssen herausgeht, hat zumindest äußerst effektiv gespielt.

Waren die ersten vierzig Minuten aus Crimmitschauer Sicht schon unter gebraucht zu verbuchen, so war dann das Schlussdrittel, man kann es nicht anders nennen, enttäuschend. Die beste Chance zum Ausgleich erarbeiteten sich die Rot-Weissen ausgerechnet in eigener Unterzahl, aber Pykas Schuss konnte Hartzell entschärfen. Ein großes Anrennen auf das Falkengehäuse blieb schon deshalb aus, weil die Gäste sich defensiv hervorragend aufgestellt präsentierten, frühzeitig den Spielaufbau störten und den Eispiraten nicht viel anderes einfiel, als die Scheibe in die Rundung zu ballern und hinterherzurennen. Auf der Gegenseite hatte man mehrfach Glück, dass Heilbronn seine vielen Chancen nicht nutzte, das Torschussverhältnis von 7:15 ist eigentlich ein Armutszeugnis für ein Team, das zuhause hinten liegt. So ist es vielleicht sogar zu erklären, dass nach dem Schlusspfiff einige Pfiffe durch den Sahnpark hallten. Verdient hat die Mannschaft das aber nicht, nachdem sie seit Wochen und Monaten mit Minikader Spiele auf wirklich gutem Niveau bestreitet. Es gibt halt solche Tage, an denen nicht viel gelingt.

(Text: Frank Becher)

[box type=“success“ align=““ class=““ width=““]Torfolge:

0:1 (17:06) Brad Schell (Adam Brace, Thomas Gödtel)
1:1 (24:15) Matthew Foy (André Schietzold, Bernhard Keil) PP2 5-3
2:1 (28:50) André Schietzold (Eric Lampe) PP1 5-4
2:2 (32:16) Joseph Lewis (Aziz Baazzi)
2:3 (35:36) Aziz Baazzi (Fabian Krull, Matthias Forster)[/box]

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Strafen:

Eispiraten Crimmitschau – 10 Minuten
01:00 – 2 Min. – John Tripp (Behinderung)
17:52 – 2 Min. – John Tripp (Beinstellen)
35:54 – 2 Min. – Matthew Foy (Übertriebene Härte)
47:55 – 2 Min. – André Schietzold (Halten)
57:16 – 2 Min. – Daniel Bucheli (Beinstellen)

Heilbronner Falken – 12 Minuten
06:57 – 2 Min. – Carsten Gosdeck (Halten)
12:33 – 2 Min. – Adam Brace (Beinstellen)
23:21 – 2 Min. – Ralf Rinke (Haken)
24:02 – 2 Min. – Adam Brace (Beinstellen)
28:41 – 2 Min. – Fabian Krull (Beinstellen)
35:54 – 2 Min. – Adam Brace (Übertriebene Härte)[/box]

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Aufstellung:

Eispiraten Crimmitschau
Tor: Ryan Nie (Jannis Ersel) – Abwehr: Ty Wishart, Dominic Walsh, André Schietzold, Philipp Halbauer, Danny Pyka, Jan Tramm – Angriff: Collin Lejdborg, Alexander Höller, Vincent Schlenker, Bernhard Keil,  John Tripp, Daniel Bucheli, Eric Lampe, Bruce Becker, Matthew Foy

Heilbronner Falken
Tor: Eric Hartzell (Peter Holmgren) – Abwehr: Marco Schütz, Fabian Krull, Aziz Baazzi, Daniel Haase, Steven Bär, Thomas Gödtel, Maximilian Faber – Angriff: Matthias Forster, Joseph Lewis, Patrick Schmid, Tom Fiedler, Brad Schell, Marvin Krüger, Adam Brace, Conor Morrison, Ralf Rinke, Carsten Gosdeck[/box]

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Zuschauer: 1.506

Schiedsrichter: Ramin Yazdi (Dominic Borger, Markus Eberl)[/box]

Schüsse:

Eispiraten Crimmitschau 11 20 7 38
Heilbronner Falken 11 4 15 30

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