„Wie bitte?!“ mag sich manch einer jetzt denken, aber keine Sorge! Das Derby gegen die Eislöwen am 23.Spieltag steigt wie geplant erst am Freitagabend. Doch für zahlentreue Statistiker steht der Sieger zwischen Crimmitschau und Dresden bereits fest. Wieso, das kann am Ende des Artikels nachgelesen werden.

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 23.Spieltag – Freitag, 04.12.2015, 20.00 Uhr
Eispiraten Crimmitschau vs. Dresdner Eislöwen

Schiedsrichter: Tony Engelmann, Nicole Hertich (Patrick Mylius, Waldemar Schmidt)

Das Spiel ist LIVE auf Sprade TV zu sehen![/box]

dresden

Die Dresdner Eislöwen befinden sich aktuell in einer kleinen Sinnkrise, denn nach dem 11. Spieltag noch auf Platz 2 und nach dem 16. Spieltag immerhin noch auf Platz 4 stehend, haben die Landeshauptstädter gegenwärtig den Kontakt nach oben verloren und müssen sich nach 23 absolvierten Spielen (eine Partie gegen Weißwasser wurde vorgezogen) mit Rang 7 bei 36 Punkten und 89:79 Toren begnügen. Die Ambitionen liegen bei den stark aufgerüsteten Dresdnern sicherlich höher, aber 6 Niederlagen und nur 4 Punkte aus den letzten 7 Spielen haben den Himmel über Elfblorenz ein wenig eingetrübt.

Den beiden Goalies kann man dies sicherlich am wenigsten anlasten, denn sowohl der erfahrene Brett Jaeger (12 Sp, 3.01 GT/Sp, 0 SO, 91.26%) als auch der junge Marvin Cüpper (11 Sp, 3.61 GT/Sp, 0 SO, 87.3%) stehen ihren Mann und überzeugen im blau-weißen Trikot.

epc_dd_151004_01Die Ursache für fast 3.5 Gegentore pro Spiel liegen da schon eher beim spielenden Personal, zum Teil hierbei in der Defensive. Denn gestandene Spieler wie Petr Macholda (20 Sp, 6+9), René Kramer (18 Sp, 1+10) und Patrick Baum (22 Sp, 4+5) haben trotz ihrer teilweise guten Scoringwerte negative +/- Bilanzen. Große Ausnahme und zugleich positive Überraschung ist hier gewiss Mirko Sacher (23 Sp, 6+6) mit +14. Auch Tomas Schmidt (19 Sp, 2+5) weiß zu überzeugen. Die jungen Sebastian Zauner und Kai Wissmann erledigen ihre Aufgaben ebenso zufriedenstellend.

epc_dd_151004_02Die Ursachenforschung, warum es in Dresden gerade nicht so läuft, geht im Sturm weiter, wo nach einem Zwischenhoch die als Top-Duo geholten Harrison Reed (CAN, 23 Sp, 9+15) und Max Campbell (CAN, 23 Sp, 9+15) nicht mehr frei von Kritik sind. Zwar scoren beide beständig im Gleichschritt (wenn auch nicht so intensiv wie damals im Eispiraten-Trikot), aber bei einem +/- Wert von -5 und -6 bestätigen sie den Eindruck aus ihrer Eispiraten-Zeit: vorne hui, hinten pfui. Der derzeit überragende Mark Cullen (USA, 19 Sp, 8+17) sowie David Rodman (SVN, 23 Sp, 9+13) können die Lücken aber nicht alleine ausfüllen. Gut nur, dass Coach Thomas Popiesch auf eine Reihe wirklich guter deutscher Cracks zurückgreifen kann. Marius Garten (23 Sp, 7+8), Feodor Boiarchinov (23 Sp, 7+8), Jonas Schlenker (21 Sp, 5+9), Vladislav Filin (18 Sp, 5+9) und Dominik Grafenthin (21 Sp, 7+3) seien hier genannt. Der noch torlose Arturs Kruminsch (23 Sp, 0+13) sowie Steven Rupprich (17 Sp, 1+4) sind zwar noch nicht am Limit ihrer Leistungskurve angelangt, zählen aber prinzipiell zu den Stärkeren unter den deutschen DEL2-Spielern. Unter dem Strich lässt sich sagen, dass die Eislöwen über eine bombastische Offensive verfügen, die Balance zur Abwehr jedoch oftmals vermissen lassen.

epc_dd_151004_03Nun soll an dieser Stelle auch die Artikelüberschrift aufgeklärt werden. Statistisch gesehen kann der Derbysieger nämlich gar kein anderer als Crimmitschau sein, da die Eispiraten all ihre Saisonniederlagen in 4er-Blöcken kassiert haben. Vier Mal war eine 4 Spiele andauernde Pleitenserie in dieser Saison nun schon der Fall und damit ist der „wahre“ Grund für die Niederlage letzten Sonntag gegen Heilbronn in Statistikerkreisen nun aufgedeckt. Die Niederlage gegen die Falken mag etwas Gutes haben, denn eigentlich müsste in der Reihe ja nun wieder ein Sieg dran sein.

Damit dies auch so eintritt – und nun verlassen wir die Zahlentherie wieder – bedarf es bei den Eispiraten einer deutlichen Leistungssteigerung sowohl im phyischen als auch im psychischen Bereich. Denn im Spiel gegen Tabellenschlusslicht Heilbronn haperte es hinsichtlich der körperlichen, läuferischen und spielerischen Präsenz an allen Ecken und Enden. Dass die Eispiraten-Cracks keine Lust hatten, will niemand unterstellen, aber man merkte, dass sie für das Spiel nicht bereit waren. Eine gewisse Auslaugung im Kopf und in den Beinen nach den kräftezehrenden letzten Wochen scheint unverkennbar. Da kommt ein Gegner wie Dresden nun gerade recht, denn um gegen den Playoff-Aspiranten bestehen zu können, müssen die Westsachsen von Beginn an hellwach sein und sich vor allem gegen den starken Angriff aus Elbflorenz zur Wehr setzen können. Wenn die Eispiraten allerdings zum Spielball werden wie im ersten Vergleich (2:5-Heimniederlage), dann werden sich die Fans der Rot-Weißen wohl eher an den Statistikstrohhalm klammern müssen.

[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Bruce Becker zum Derby gegen Dresden und die ersten Eindrücke seines neuen Clubs

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