Wer in dieser Saison noch ein Sachsenderby im Sahnpark sehen will, der sollte sich am morgigen Freitag nichts vornehmen, denn der – gelinde gesagt – „ungünstige“ Spielplan sieht es vor, dass bereits am 25. von 52 Spieltagen das letzte Derby in Crimmitschau steigt. Gast werden die Cracks der Lausitzer Füchse sein, so dass diese Partie einem Krisengipfel gleich kommt. Denn während die Crimmitschauer aus den letzten 11 Spielen nur 2 Siege holten, sind es bei den Füchsen sogar deren 15 Spiele, aus denen nur 2 Erfolge raussprangen.

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 25.Spieltag – Freitag, 11.12.2015, 20.00 Uhr
Eispiraten Crimmitschau vs. Lausitzer Füchse

Schiedsrichter: Stefan Vogl (Patrick Altmann, Jakub Klima)

Das Spiel ist LIVE auf Sprade TV zu sehen!

Die bisherigen Spiele in dieser Saison:
11.Spieltag, 16.10.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. Lausitzer Füchse 8:5[/box]

weisswasserDass es in dieser Saison schwer werden würde für die Lausitzer, war von vornherein klar. Denn nachdem die letzte Saison zwar sportlich annehmbar lief, finanziell aber alles andere als lohnenswert endete, musssten die Gürtel in der Lausitz im Sommer enger geschnallt werden. Zudem bereitet man sich bei den Füchsen allmählich auf den Ausstieg des Energieriesen Vattenfall vor, mit dem reudzierte Sponsoreneinnahmen einhergehen. Der Saisonstart verlief für die Lausitzer dennoch erstaunlich positiv, denn nach dem 10.Spieltag fand man das Team von Dirk Rohrbach auf Platz 9 wieder mit nur einem Punkt Rückstand auf den Tabellenfünften.

Seitdem aber ging es stetig bergab mit den Ostsachsen, die inzwischen mit 21 Punkten und 59:99 Toren nur noch 12. sind und von den Wölfen aus Freiburg gejagt werden. Bloß 7 Punkte aus den letzten 15 Spielen lautet die magere Bilanz. Mit den wenigsten Toren, den zweitmeisten Gegentoren, einem mageren Powerplay (Platz 11, 15.6%, bereits 8 Gegentore) sowie einem schaurigen Unterzahlspiel (Platz 14, 75.8%) machen die Weißwasseraner nicht gerade den Eindruck, sich über kurz oder lang noch an die Pre-Playoffplätze herankämpfen zu können.

epc_lf_151016_01So ziemlich alle Mannschaftsteile tragen eine Mitschuld an der sportlichen Talfahrt. So konnte Torhüter Joe Fallon (USA, 23 Sp, 3.59 GT/Sp, 0 SO, 86.46%) seine ansprechenden Leistungen vom Saisonstart nicht konservieren und erweist sich schon länger nicht mehr als sicherer Rückhalt. Backup Johannes Wiedemann (2 Sp, 5.50 GT/Sp, 0 SO, 78.43%) kann aber Fallon auch nicht das Wasser reichen.

epc_lf_151016_02In der Abwehr vor den Goalies dürfte vom Papier her eigentlich nicht so viel schiefgehen wie denn tatsächlich schiefgeht, schließlich stehen mit Jens Heyer (24 Sp, 5+7), Elia Ostwald (22 Sp, 2+8), André Mücke (24 Sp, 2+6), den beiden Deutsch-Tschechen Lukas Pozivil (25 Sp, 3+4) und Dominik Bohac (25 Sp, 1+4) sowie Benjamin Hüfner (25 Sp, 0+6) prominente Zweitligaspieler mit reichlich Erfahrung auf dem Eis. Zudem hat sich Weißwasser mit dem SM-Liiga erfahrenen Patrik Parkkonen (FIN, 11 Sp, 2+2) nachträglich verstärkt. Es läuft aber einfach nicht rund in der Defensive. Viele einfache Gegentore und wenig Stabilität zeichnet die Abwehr Weißwassers derzeit aus.

epc_lf_151016_03Im Sturm scheinen sich die Sandberge der Lausitz ebenfalls bedrohlich im Füchse-Getriebe auszubreiten, denn mit nicht einmal 2.5 Toren pro Spiel ist es schwierig, die bitter benötigten Punkte einzufahren. Hierbei spielt Haudegen Darren Haydar (CAN, 15 Sp, 8+4) eine Art Alleinunterhalter, denn anders als bei seinem Oldie-Vorgänger Scott King sucht Haydar die kongenialen Partner an seiner Seite vergeblich. Zu viele Spieler rufen ihr Leistungsvermögen nicht ab, wie etwa der in dieser Woche gechasste Marvin Tepper oder der mit einigen Vorschusslorbeeren verpflichtete Sean Dolan (USA, 24 Sp, 4+10). Auf Spieler wie Greg Classen (25 Sp, 6+13), Kevin Lavallée (20 Sp, 7+10) und Thomas Götz (23 Sp, 4+11) ist zwar grundsätzlich Verlass, aber Topscorer sehen eben anders aus, so dass die Sturmflaute Weißwassers nicht ganz überraschend kommt. Die Verzweiflung im Fuchsbau war so groß, dass kürzlich der 40jährige Stefan Mann (2 Sp, 0+1), der 2011 zum letzten Mal Profieishockey spielte, reaktiviert wurde. Vielleicht können jungs Spieler wie Dennis Swinnen, Lukas Koziol, Marius Schmidt oder Florian Lüsch ja noch etwas von dem ehemaligen Nationalspieler lernen und den Füchsen so ein Stück weit wieder Leben einhauchen.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Die Eispiraten brauchen gegen den Rivalen aus Weißwasser unbedingt einen Sieg. Während Weißwassers Chancen auf die Pre-Playoffs bei einem Sieg im Sahnpark nur geringfügig steigen dürften, stünden die Crimmitschauer mit 3 Punkten mehr auf der Habenseite schon wesentlich besser da. Gegen die schlechter platzierten Teams aus Freiburg (1:6) und Heilbronn (2:3) gab es aber zuletzt bereits schmerzliche Niederlagen. Es wäre fatal für die Ambitionen der Lee-Schützlinge, wenn gegen Weißwasser eine weitere Pleite hinzukäme. Nachdem vor dem vergangenen Wochenende die Statistik ein großer Freund der Eispiraten war, wird sie jetzt hoffentlich nicht zum Feind, denn ein weiteres Mal 4 Niederlagen am Stück kämen dem Lösen des Playdown-Tickets gleich.

[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Alexander Höller zum Derby gegen Weißwasser und die Stimmung im Stadion

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