[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 – Saison 2015/16
26. Spieltag am 13.12.2015
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Nachdem mit Bernhard Keil das Eispiraten-Lazarett weiteren Zuwachs bekommen hat und die Transferaktivitäten der GmbH inzwischen in Adventsstimmung verfallen sind, war Crimmitschaus Trainer Chris Lee einmal mehr zum Improvisieren verdammt, um aus dem Häuflein von 15 Feldspielern eine schlagfertige Mannschaft aufzustellen, die endlich einmal auch auswärts die notwendigen Punkte im Kampf um Platz 10 einfährt. Das Argument kleiner Kader sollte zumindest im Spiel beim SCR nicht gelten, denn auch die Hausherren haben Ausfälle zu beklagen und so konnten u. a. die Kontingetnstürmer Louke Oakley und Eric Johansson nicht auflaufen. Am Ende reichte es dem SCR aber Mattias Beck in seinen Reihen zu haben…

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Reihenzusammenstellung Eispiraten
Tor: Nie
1.Reihe: Schietzold, Tramm – Heinisch, Lampe, Foy
2.Reihe: Halbauer, Walsh – Schlenker, Becker, Lejdborg
3.Reihe: Wishart, Pyka – Bucheli, Höller, Tripp[/box]

Der Reihe nach. Die Uhr hatte noch keine zwei Zeigerumdrehungen hinter sich, da vertendelte Ty Wishart hinter dem eigenen Tor die Scheibe, Danny Pyka und Daniel Bucheli fuhren sich gegenseitig über den Haufen und prompt sagte der völlig freistehende Gschmeißner Danke zum 1:0. Garmisch blieb am Drücker und die Sachsen hatten wirklich große Probleme, überhaupt erst einmal ins Spiel zu finden. Hätte der SCR in dieser Phase nachgelegt, man hätte sich aus Sicht der Eispiraten nicht beschweren brauchen. Die Crimmitschauer tauchten zwar hier und da auch gefährlich vor Joey Vollmer auf, etwa durch Lampe (5.) oder Foy (7.), aber auch diese guten Chancen konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Blau-Weißen das flüssigere, schnellere und aktivere Spiel zeigten. Crimmitschau war meist zum Reagieren gezwungen und konnte sich immerhin in den Schlussminuten des ersten Drittels etwas aus der Umklammerung befreien. In diese Phase wäre auch beinahe der Ausglich gefallen, doch John Tripp scheiterte in Unterzahl mit seinem Gewaltschuss am Pfosten. Dies zeigte dann doch, wie eng es im Eishockey zugehen kann: Eigentlich stark unterlegen, schrammten die Eispiraten nur um Millimeter am 1:1 vorbei.

Chris Lee schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Pleißestädter kamen stark verbessert aus der Kabine und rissen die Partie sofort an sich. Der Mittelabschnitt war im Grunde eine Kopie des 2. Drittels vom 8:1-Kantersieg im Sahnpark vor wenigen Wochen. Der einzige Unterschied: Crimmitschau gewann das Drittel diesmal nicht 6:0, sondern verlor es 1:2. Was daran lag, dass die Eispiraten die zwei einzig gefährlichen Aktionen der Hausherren prompt mit zwei Gegentreffern bezahlten. Beim ersten rettete Nie noch stark gegen den davon geeilten Mattias Beck und Schietzold erkämpfte sich die Scheibe, doch statt das Spielgerät über die Rundung aus der Gefahrenzone zu bringen, spielte der Eispiraten-Kapitän die Scheibe in Stürmermanier direkt auf den Schläger des lauernden Heatley, der sich nicht zweimal bitten ließ – 2:0 (38.). Und in der 38. Minute erhöhte Goldhelm Mattias Beck per Direktabnahme auf 2:0, nachdem die Ordnung in der westsächsischen Defensive abhanden gekommen war. Die Spielanteile waren damit eigentlich auf den Kopf gestellt. Immerhin gelang Daniel Bucheli in der 39. Minute das 3:1, nachdem Passgeber John Tripp seine Übersicht unter Beweis stellte und der gebürtige Rosenheimer flach einschoss. Wenigstens hier zeigten die Eispiraten ihre Effizienz und Qualität im Torabschluss, über weite Strecken ließen sie dies aber vermissen, so dass eben nur 1 Tor zustande kam und auf der Gegenseite Liebestöter Beck zeigte, wie es besser geht.

Der Schlussabschnitt ließ in Sachen Eishockey nicht mehr allzu viel Klasse aufblitzen, vielmehr entartete das Spiel zum Debattierclub des Schiedsrichters Maximilian Plitz, der seine Mitteilungsbedürftigkeit so ziemlich jedem demonstrierte, der ihm in die Quere kam. Ein fünf Tage alter Kaugummi ist nichts zu den zähen Plauderpausen, mit denen Plitz die ohnehin nur 1.350 Zuschauer quälte. Dass den Fans keine Spannung mehr gegönnt wurde, lag hauptsächlich daran, dass zwischenzeitlich 4 Eispiratenspieler auf der Strafbank saßen, 3 davon mit 10minütigen Diszis. So hatten 12 rot-weiße Feldspieler – jeder Sachsenligaclub hat wahrscheinlich mehr zu bieten – die undankbare Aufgabe, das Spiel zuende zu bringen, zumal der SCR bereits in der 44. Spielminute mit einem Powerplaytor zum 4:1 die Weichen endgültig auf Sieg stellte. Der Mann des Abends, Mattias Beck, legte mit einem tollen Schuss ins Kreuzeck in der 53. Minute noch einen oben drauf, ehe auch die Eispiraten-Fans wenigstens noch ein Tor ihres Teams zu sehen bekamen. Nach gutem Zuspiel von Lampe zog John Tripp in der 57. Minute in Überzahl ab und traf zum 5:2. John Tripp, zum Saisonbeginn kurz vor der Schelte, entwickelt sich nun zum echten Hoffnungsträger, denn seine klugen und schnellen Entscheidungen bringen das Spiel der Crimmitschauer sichtlich voran. Geholfen hat es in Garmisch dennoch nichts, traditionell traten die Sachsen als Verlierer die Heimreise an.

[box type=“success“ align=““ class=““ width=““]Torfolge:

1:0 (01:56) Valentin Gschmeißner (Michael Rimbeck, Florian Vollmer)
2:0 (34:17) Mark Heatley (Mattias Beck, Jesse Schultz)
3:0 (37:33) Mattias Beck (Jesse Schultz, Julian Eichinger)
3:1 (38:33) Daniel Bucheli (John Tripp, Dominic Walsh)
4:1 (43:56) Kai Herpich (Mark Heatley, Mattias Beck) PP1 5-4
5:1 (52:58) Mattias Beck (Mark Heatley, Jesse Schultz)
5:2 (56:17) John Tripp (Eric Lampe, Martin Heinisch) PP1 5-4[/box]

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Strafen:

SC Riessersee – 20 Minuten
02:25 – 2 Min. – Mark Heatley (Beinstellen)
45:57 – 2 Min. – Sean Fischer (Übertriebene Härte)
47:57 – 2 Min. – Sean Fischer (Übertriebene Härte)
48:14 – 2 Min. – Michael Rimbeck (Übertriebene Härte)
49:57 – 10 Min. – Sean Fischer (Übertriebene Härte)
55:40 – 2 Min. – Mark Heatley (Hoher Stock)

Eispiraten Crimmitschau – 44 Minuten
11:48 – 2 Min. – Dominic Walsh (Stockschlag)
19:09 – 2 Min. – Danny Pyka (Bandencheck)
43:46 – 2 Min. – Collin Lejdborg (Check von hinten)
43:56 – 10 Min. – Collin Lejdborg (Check von hinten)
45:57 – 2 Min. – Eric Lampe (Übertriebene Härte)
45:57 – 2 Min. – Matthew Foy (Übertriebene Härte)
47:57 – 2 Min. – Matthew Foy (Übertriebene Härte)
48:14 – 2 Min. – Alexander Höller (Stockschlag)
49:57 – 10 Min. – Matthew Foy (Übertriebene Härte)
50:14 – 10 Min. – Alexander Höller (Disziplinarstrafe)[/box]

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Aufstellung:

SC Riessersee
Tor: Jochen Vollmer (Ilya Sharipov) – Abwehr: Sean Fischer, Josef Staltmayr, Christian Hummer, Julian Eichinger, Simon Mayr  – Angriff: Florian Vollmer, Florian Imminger, Tim Richter, Philipp Wachter, Jesse Schultz, Mark Heatley, Valentin Gschmeißner, Kai Herpich, Mattias Beck, Michael Rimbeck

Eispiraten Crimmitschau
Tor: Ryan Nie (Michael Voigt) – Abwehr: Ty Wishart, Dominic Walsh, André Schietzold, Philipp Halbauer, Danny Pyka, Jan Tramm  – Angriff: Collin Lejdborg, Alexander Höller, Vincent Schlenker, John Tripp, Martin Heinisch, Daniel Bucheli, Eric Lampe, Bruce Becker, Matthew Foy[/box]

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Zuschauer: 1.350

Schiedsrichter: Maximilian Plitz (Michael Kees, Michael Zettl)[/box]

Schüsse:

SC Riessersee 15 9 12 36
Eispiraten Crimmitschau 10 11 7 29

[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Video zum Spiel

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