Vier Siege und eine knappe, nicht gerade verdiente Niederlage bei Meister Bietigheim in den letzten 5 Spielen – ganz klar, die Eispiraten haben einen beeindruckenden Endspurt im engen, herausfordernden Weihnachts-/Neujahrsspielplan hingelegt. Dank des Zwischenhochs haben sich die Sachsen nun auf den schon verloren geglaubten Platz 10 hieven können. Erstmals seit dem 14.Spieltag belegen die Eispiraten damit wieder einen Pre-Playoffplatz und sind fortan in der Rolle des Gejagten. Die erste Herausforderung auf dem schweren Weg, diesen Platz bis zum Ende zu verteidigen: Die überaus starken Kassel Huskies.
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 37.Spieltag – Freitag, 15.01.2016, 19.30 Uhr
Kassel Huskies vs. Eispiraten Crimmitschau
Schiedsrichter: Eric Daniels (Patrick Leven, Hendrik Pernt)
Die bisherigen Spiele in dieser Saison:
20.Spieltag, 22.11.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. Kassel Huskies 2:4
10.Spieltag, 11.10.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. Kassel Huskies 4:5 n.P.[/box]
Eins haben die Kassel Huskies bislang schon erreicht: Sie sind die Nummer 1 in Hessens Eishockeyszene. Und das ist bei dem Prestige im Wettrennen mit den Frankfurtern und Bad Nauheimern für die Fans der Schlittenhunde sicherlich mindestens genauso wichtig wie die direkte Playoff-Teilnahme.
Beides, nämlich Playoffs und Hessenmeisterschaft, werden sich die Schützlinge von Rico Rossi wohl kaum mehr nehmen lassen, schließlich ziert das Logo der Huskies derzeit den 3. Tabellenplatz der DEL 2 mit 68 Punkten und 143:106 Toren in 36 Spielen. Man agiert dabei mit dem derzeit viertbesten Angriff der Liga und der viertbesten Defensive.
Letzteres ist auch ein großer Verdienst von Goalie Markus Keller (32 Sp, 2.68 GT/Sp, 4 SO, 91.43%), der aktuelle den Ligarekord mit 4 Shutouts inne hat. Die Backups Florian Proske und Jimmy Hertel kommen aufgrund der überragenden Saison Kellers daher kaum zum Zuge.
Dass die Huskies weniger als 3 Gegentore pro Partie kassieren, ist auch dem außergewöhnlich starken Penaltykilling geschuldet, das mit kaum schlagbaren 87.9% auf Rang 1 der Ligawertung liegt. Dies funktioniert nur über ein gutes Defensivverständnis des gesamten Teams sowie starke Verteidiger. Zu denen sind zweifelsfrei Sören Sturm (35 Sp, 7+30) und Mike Little (US, 20 Sp, 6+15), die auch den nötigen offensiven Touch mitbringen. Aber auch Kevin Maginot (36 Sp, 3+13), Alexander Heinrich (28 Sp, 5+7), Sven Valenti (29 Sp, 2+6) sowie Eric Stephan und die beiden Müllers Marco und Mathias tragen zum guten Abschneiden des Abwehrverbundes bei.
Ganz vorne dominieren bei den Schlittenhunde die Kontingentspieler, genauer gesagt ein kanadisches Quartett. Dies führt Ex-Eispirat Jamie MacQueen mit hervorragenden 25 Toren und 26 Assists in 34 Einsätzen an. Jamie ist damit der derzeit beste Torjäger der Liga. Hinter ihm reihen sich Braden Pimm (34 Sp, 15+19), Taylor Carnevale (22 Sp, 10+22) und Jean-Michel Daoust (34 Sp, 12+18) ein und geben dem Team ordentlich Offensivpower. Und weil für eine erfolgreiche Punktejagd in Liga 2 auch die deutschen Cracks wichtig sind, hat Rico Rossi mit Adriano Carciola (36 Sp, 8+19), Manuel Klinge (33 Sp, 7+19), Jens Meilleur (36 Sp, 10+10), Carter Proft (35 Sp, 9+8), Tjomas Merl (30 Sp, 5+11) und Justin Kirsch (16 Sp, 7+3) gleich mehr als eine handvoll überdurchschnittlicher deutscher Spieler im Team. Michael Christ und Lennart Palausch sollte man ebenfalls auf der Rechnung haben, so dass unter dem Strich eine ausgeglichene Offensive für viel Druck auf den Gegner sorgen kann. Die Huskies dürften in den Playoffs sicherlich eine gewichtige Rolle spielen.
Bis es soweit ist, dauert es natürlich noch eine Weile, in Zahlen: 16 Spieltage. Und das werden auch die Eispiraten merken, denn fortan gilt es für die Lee-Schützlinge, sich Spieltag für Spieltag gegen die Konkurrenz von hinten zu behaupten. Die Zeit der Aufholjagd ist vorbei, ab jetzt sind es Teams wie Kaufbeuren und Weißwasser, die uns wieder einholen wollen. Damit das keiner mehr schafft, wird für die Crimmitschauer in erster Linie wichtig sein, die zuletzt gezeigten Leistungen zu konservieren und auf dem gezeigten Niveau weiterzumachen. Es war auf jeden Fall erstaunlich, wie cool und routiniert die Rot-Weißen die Partien in Heilbronn, Dresden und Bad Nauheim runtergespult haben und auch den Schlagabtausch gegen Riessersee mit dem längeren Atem für sich entscheiden konnten. In Westsachsen ist damit wieder so etwas wie Euphorie ausgebrochen! Die Fans haben noch lange nicht genug und – wie man es kennt – das Team garantiert auch nicht!
[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Dominic Walsh zum Spiel in Kassel
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