Mit dem letzten Hauptrundenderby in dieser Saison wird die Sachsenmeisterschaft zwischen Dresden und Crimmitschau vergeben, wobei die Eispiraten im Vergleich aller sächsischen DEL2-Vertreter untereinander derzeit einen Punkt Vorsprung vor den Eislöwen haben. Ob aber tatsächlich das letzte Derby innerhalb des grün-weißen Freistaats in dieser Saison am Freitag steigt, ist gar nicht mal so sicher, denn friert man die Tabelle ein, so würden beide Teams in den Pre-Playoffs aufeinander treffen! Allerdings: Die Dresdner sind derzeit in Topform und rütteln schon kräftig an der direkten Playoff-Teilnahme.
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 46.Spieltag – Freitag, 12.02.2016, 19.30 Uhr
Dresdner Eislöwen vs. Eispiraten Crimmitschau
Das Spiel wird LIVE auf SpradeTV übertragen!
Schiedsrichter: Nicole Hertrich, Eugen Schmidt (Florian Fauerbach, Robert Ruhnau)
Die bisherigen Spiele in dieser Saison:
32.Spieltag, 30.12.2015 – Dresdner Eislöwen vs. Eispiraten Crimmitschau 2:4
23.Spieltag, 04.12.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. Dresdner Eislöwen 6:2
08.Spieltag, 04.10.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. Dresdner Eislöwen 2:5[/box]
Dass die Eislöwen diese noch schaffen, ist inzwischen sogar wahrscheinlich geworden, denn nachdem es um den Jahreswechsel herum ziemlich bescheiden um das hoch gehandelte Team stand, ist man in Elbflorenz wieder auf den richtigen Kurs gekommen. Der Grund ist so banal wie nachvollziehbar, denn mit dem Jahreswechsel ging ein Trainerwechsel einher. Der langjährige Coach Thomas Popiesch war auf seiner Position und im Umgang mit dem Team wahrscheinlich inzwischen zu verbraucht. Der neue Besen Bill Stewart kehrte fortan blitzeblank und den aus den 12 Spielen seit Stewarts Amtsantritt holten die Dresdner 10 Siege und 24 Punkte, schlugen Bietigheim, Bremerhaven, zweimal Frankfurt und überrolten Rosenheim (9:3). Der Lohn der sportlichen Kehrtwende: Rang 7, 74 Punkte, 164:141 Tore und der direkte Kontakt zur Playoff-Teilnahme.
Ausschlaggebend für den Aufschwung in Elbflorenz ist sicherlich in erster Linie eine gefestigtere Defensive, an der vor allem Brett Jaeger (27 Sp, 2.73 GT/Sp, 1 SO, 91.38%) einen gehörigen Anteil hat. Aber auch Backup Marvin Cüpper (19 Sp, 3.15 GT/Sp, 0 SO, 89.86%) macht sein Zeug äußerst zufriedenstellend.
Vor den beiden Torstehern haben die erfahrenen Petr Macholda (42 Sp, 10+23), René Kramer (38 Sp, 3+20), Patrick Baum (42 Sp, 6+6) und Tomas Schmidt (41 Sp, 3+10) die Zügel fest in der Hand und leisten durchaus auch einen Anteil am Offensivspiel. Richtig eingschlagen hat Mirko Sacher (45 Sp, 11+13), der sich mit seinen Leistungen und dem besten +/- Wert im Team (+21) sicherlich auch wieder für die Clubs in der DEL interessant gemacht hat. Dieses Ziel verfolgen zweifelsfrei auch die beiden Youngsters Sebastian Zauner (45 Sp, 1+6) und Kai Wissmann (22 Sp, 2+4), stehen dabei aber noch ganz am Anfang ihrer Karriere.
Es wurde viel geunkt, vor allem im Lager der Eispiraten-Fans, aber was Harrison Reed und Max Campbell inzwischen auf Eis bringen, erinnert wieder stark an „alte Zeiten“ im Eispiraten-Trikot. Nachdem die beiden in der Ära Popiesch phasenweise völlig deplatziert wirkten und ihre +/- Bilanzen im Gleichschritt in den Keller trieben, blüht das kanadische Duo seit dem Trainerwechsel regelrecht auf und kommt mittlerweile auf 45 (Reed) bzw. 44 (Campbell) Scorerpunkte in jeweils 45 Spielen. Nimmt man dann noch Mark Cullen (US, 35 Sp, 12+27), David Rodman (SVN, 45 Sp, 15+25), Arturs Kruminsch (44 Sp, 3+27) und Shootingstar Vladislav Filin (39 Sp, 10+16) hinzu, so kommt eine geballte Portion Offensivpower zusammen. Feodor Boiarchinov (39 Sp, 10+14), Marius Garten (44 Sp, 10+13), Steven Rupprich (39 Sp, 8+10), Jonas Schlenker (31 Sp, 6+10) und Dominik Grafenthin (43 Sp, 11+3) leisten ebenfalls wichtige Beiträge zum positiven Abschneiden der Eislöwen. Die nachverpflichteten Jeffrey Szwez (18 Sp, 5+3) und Teemu Rinkinen (FIN, 5 Sp, 0+1) haben noch etwas Anpassungsschwierigkeiten, dürften aber spätestens in den Playoffs wichtige Eckpfeiler des Teams sein. Rinkinen übrigens hat zuletzt mit Eispirat Olli Julkunen zusammengespielt.
Ihr letztes richtig schwaches Spiel haben die Dresdner Eislöwen ausgerechnet gegen Crimmitschau am Tag vor Silvester abgeliefert. Ob das nun ein gutes Omen für die Eispiraten ist oder eine Machtdemonstration der Eislöwen, sei dahingestellt. Fakt ist, dass sich die Elbflorenzer in einem wahren Höhenflug befinden und sich dabei von den Crimmitschauern sicherlich nicht aufhalten lassen wollen – erst recht nicht im heimischen Stadion. Die Pleißestädter werden sich also darauf einstellen müssen, von Beginn an in die eigene Zone gedrückt zu werden. Diese gegnerische Marschroute hat sich für die Crimmitschauer in der bisherigen Saison allzu oft als fatal herausgestellt, vor allem auswärts. Die Favoritenrolle ist ohnehin klar geregelt und liegt eindeutig auf Seiten der Eislöwen. Man darf gespannt sein, wieviel Glück und Geschick die Eispiraten aufbringen können, um sich selbst im Rennen zu halten und der mittelsächsischen Konkurrenz ein wenig in die Suppe zu spucken.