Die Eispiraten traten am Abend gegen den aktuellen Gegner der anstehenden Playdownrunde im Sturm mit Dominic Walsh an, wobei die Nauheimer es noch selbst in der Hand haben, sich den vorzeitigen Klassenerhalt durch die Teilnahme an den Pre-Play-Offs zu sichern. Die Gäste legten los wie die Feuerwehr, begünstigt durch eine Überzahlsituation nach nur 18 Sekunden, berechtigt verhängt an Bernhard Keil wegen Beinstellens. Doch die Eispiraten überstanden die erste Drucksituation eines beeindruckenden Powerplays, kamen selbst aber erst in der 5. Minute zur ersten Offensivaktion, die dann aber sofort erfolgreich ausgenutzt wurde. Im dritten Nachschuss überwand Dominic Walsh Jan Guryca im Gästetor, der bereits zu weit in der falschen Ecke war und das Tor halb offen lassen mußte. Die zweite Unterzahl der Eispiraten war dagegen ein Witz des HSR Lasse Kopitz, der Danny Pyka ein Beinstellen zusprach, obwohl der Nauheimer einfach auf ihn draufgelaufen war. Diesmal schlugen die Hessen mit einem satten blue liner durch Johansson zurück, der Ryan Nie keine Chance ließ. Alanov hatte dann sofort die Gelegenheit zur Führung, doch sein Nachschuss rutschte entlang der Torlinie und am langen Eck vorbei. Die erst zweite Torgelegenheit für die Gastgeber vergab Pohl in der 12. Minute, der unter Bedrängnis nur die Maske von Guryca traf. Nauheim dagegen hatte in jedem Angriff eine oder mehrere Torschüsse und schnürte die Westsachsen in ihrem Drittel ein. Doch wenn man selbst keine Tore schießt, bekommt man welche, besagt nicht nur eine alte Eishockeybinsenweisheit: Im ersten Powerplay für Rot-Weiß gewinnt Patrik Pohl das Bully, passt dann mit der Rückhand zu seinem Kapitän und Andre Schietzold mit einer der wenigen gelungenen Aktionen packte einen Hammer ins Kreuzeck zur erneuten Führung aus. Das die Führung nur leicht glücklich war gegen spielerisch und läuferisch überlegene Gäste, verdankten und erarbeiteten sich die Eispiraten mit ihrer Schlussoffensive im Startdrittel, als man selbst mal Druck auf das Gästetor ausüben konnte und zu zahlreichen Gelegenheiten (Pinizzotto, Gollenbeck, Bucheli) kam und das Torschussverhältnis auf 10:13 deutlich aufhübschen konnte.

Im Mitteldrittel hatte mit Danny Pyka von der Blauen ein Eispirat die erste Torchance, in den nächsten 5 Minuten ging es hin und her mit zahlreichen Schüssen und Vorteilen für die Hessen, unterbrochen durch das zweite Powerplay für die Eispiraten. Doch wie zuletzt häufig ist die numerische Überlegenheit eher Ballast denn Vorteil für die Gastgeber, die keinen Torschuß zu Stande brachten und nach zahlreichen Puckverlusten den Ausgleich durch einen short hander kassierten, Meisinger überraschte Nie mit seinem Schuss ins lange Eck. Und die Nauheimer legten nach durch Alanov und Hofland, erhöten den Druck, die Eispiraten verfieolen in alte Mißstände wie Abspielfehler, Mißverständnisse, zu komplizierte Spielweise und Ideenlosigkeit. Bei 4-4 hatten zuerst Bartek und Pinnizzotto und Götze die Chance zur Führung für ihr Team, aber insgesamt verflachte das Niveau und Tempo im Mitteldrittel doch sehr.

Im Schlussdrittel gaben Pinizzotto und Schlenker eine Antwort auf die erste Torchance durch Pauly. Doch die Nauheimer agierten entschlossener und zielstrebiger und bogen mit ihrer ersten Führung auf die Siegerstrasse ab. Olleff verlor den Torschützen Götz aus den Augen, der lief geschickt ein und verwandelte unbedrängt und eiskalt aus Nahdistanz. Nach einer Chance durch Kabitzky leistete sich der schwächer werdende und überspielt wirkende Pohl ein unsinniges Frustfoul, als er seinen jungen Gegner gefährlich kopfüber in die Bande schickte und seinem Team einen Bärendienst, denn die Hessen wissen im Gegensatz zu den Eispiraten mit Powerplay durchaus etwas anzufangen. Die beste und letzte Chance zum Ausgleich vergab Bartek, klug freigespielt von Bucheli, doch Guryca parierte glänzend, musste sich dann aber gegen seinen Mitspieler Meisinger geschlagen geben, der ihm den Puck streitig machte und ins eigene Tor bugsierte. Der Ausgleich war glücklich und unverdient und so griff der Eishockeygott ins Geschehen ein, lies Krestans Schuss am Tor vorbeigehen, wo er Alanov`s Schläger so geschickt in die Schussbahn hielt, dass der Puck ins Tor abgelenkt wurde. Als dann schlussendlich Nie seinen Kasten verlies, schob Pauly zum Endstand von 3:5 ins verwaiste Tor ein und sorgte bei seinem team für einen Freudentaumel, schob man sich damit wieder auf den rettenden Platz 10 an Riessersee vorbei.