In 240 gespielten Minuten gegen ein Team ein einziges Tor zu schießen – das gibt´s im Fußball mal mit, aber im Eishockey eigentlich eher unwahrscheinlich – außer das Team heißt Eispiraten Crimmitschau und der Gegner Ravensburg Tower Stars. Und so standen die Vorzeichen des zweiten PlayOff-Spiels eher schlecht für die Hausherren, die Ihre Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Tor endlich ablegen wollten.

Torloses erstes Drittel

Die erste Minute gehörte den Westsachsen, die sofort ihr Heil in der Offennsive suchten, doch nicht zum Abschluss kamen. Kurz danach kamen die Gäste in Person von MacDonald zur Riesenchance der Führung, ein Stellungsfehler beim Wechsel ermöglichte ihm den Alleingang auf Luka Gracnar, doch der parierte stark. Danach wog das Spiel hin und her, ohne dass sich ein Team große Chancen herausarbeiten konnte. Nach 8 gespielten Minuten dann das erste Powerplay der Eispiraten, die die Hausherren aber erneut verstreichen ließen, erst in den letzten Sekunden kam etwas Gefahr für Langmann auf nach Schüssen von Mathieu Lemay und Scott Timmins. Letzterer blieb in einer kurzen Meinungsverschiedenheit mit Dietz klarer Punktsieger und setzte somit für seine Mannschaft eine entsprechende Duftmarke. Die chancenmäßige Duftmarke setzten aber die Gäste, Herr wurde frei stehend bedient und startete einen Alleingang auf Luka Gracnar, doch der Slowene behielt die Nerven. Das Spiel verflachte danach etwas, erspielte Chancen waren eher Mangelware. Erst kurz vor Drittelende kamen die Eispiraten durch Kevin Lavalée zur Führungschance, perfekt von Dominic Walsh bedient scheiterte er am stark reagierenden Langmann, das verdiente Unentschieden nach 20 Minuten war die Folge eines ausgeglichenen Startdrittels.

Schock nach 30 Sekunden führt zu verunsicherten Eispiraten

Auf Fehler lauern hieß die Devise, und Ravensburg konnte einen solchen nach einer knappen halben Minute nutzen, Gewühl vor Luka Gracnar, Schuss von der blauen Linie, der Goalie der Westsachsen ließ abprallen und Sarault reagierte am schnellsten und schickte die Scheibe über die Linie. Die Eispiraten schienen den Faden völlig verloren zu haben, denn jetzt rollte Angriff um Angriff auf das Tor der Westsachsen, Luka Gracnar hatte alle Hände voll zu tun. Ein Powerplay für die Eispiraten hatte nach knapp 30 Minuten zumindest das Gute, dass die Schwaben vom eigenen Tor ferngehalten werden konnten, aber in der Offensive ging nichts bei den Westsachsen. Die über 2600 Fans sorgten aber dennoch für Gänsehautathmoshäre, lautstark wurde das eigene Team angefeuert, gegen Ende des Drittels benötigten die es noch mehr, denn nach unglücklicher Aktion musste André Schietzold auf die Strafbank. Doch die Westsachsen überstanden die Unterzahlsituation und nahmen nach einem offensiv schwachem Drittel  glücklicherweise nur einen knappen Rückstand mit in die zweite Pause.

Eispiraten warten weiter auf das ersehnte Tor

Die letzten 20 Minuten setzte es gleich die nächsten Nackenschläge, zuerst ein verdeckter Schuss von der blauen Linie, Luka Gracnar ließ abpralen und keiner fühlte sich für Zucker zuständig, der den Nachschuss unbedrängt zum 0:2 ins Netz schickte. Und es kam noch dicker, nur wenig später zeigten die Tower Star, wie Powerplay geht, Herr fälschte den Schuss von Czarnik unhaltbar ins Tor ab. Kurz darauf eine Strafe gegen die Gäste, hier zog Marian Bazany bereits seinen Goalie vom Eis, doch selbst bei sechs gegen vier gelang den Eispiraten nicht der ersehnte Treffer. Die Gäste zeigten sich humorlos, nur wenig später spielten sie Katz und Maus gegen demoralisierte Eispiraten und Bettauer überwand Luka Gracnar mit einem Gewaltschuss. Danach schalteten die Gäste deutlich einen Gang zurück, ohne dass jedoch wirklich Gefahr für Langmann entstand. Man konnte fast Mitleid mit den zwar rackernden, aber weiter glücklosen Eispiraten haben. Die Schwaben spielten die letzten Minuten locker von der Uhr und Jonas Langmann konnte seinen vierten Shut-Out in dieser Saison gegen die Eispiraten feiern.

Es bedarf schon eines wahren Wunders, ein Spiel 5, geschweige denn Spiel 6 in dieser Serie erleben zu dürfen – mit Tore schießen wäre schon mal ein Anfang gemacht.