Es galt, etwas gutzumachen für die gastgebenden Eispiraten im Duell Crimmitschau gegen Selb, Runde 2. Zu Beginn der Hauptrunde chancenlos aus Oberfranken nach Hause geschickt, wollten es die Rot-Weißen heute besser machen. Das gelang nur bedingt…

Gäste kontern eiskalt

Richtig viel zu sehen war von den guten Vorsätzen der Hausherren zu Beginn nichts. Zwar setzten sie sich für kurze Zeit vor Michael Bitzer im Wölfetor fest, aber die Gefahr blieb überschaubar. Nachdem Felix Thomas sich die erste (und einzige) Crimmitschauer Strafe des Spiels eingefangen hatte, waren aber plötzlich die Gäste am Drücker. Und im Gegensatz zu den Eispiraten nutzten sie ihre Chancen eiskalt. Einen langen Chippass verwertete Hlozek mustergültig, und weil das Prinzip so gut funktionierte, ließ sich auch Goldhelm Miglio entsprechend bedienen und erzielte das 0:2. Nicht unbedingt den Spielanteilen entsprechend, aber auch nicht unverdient ging es mit diesem Ergebnis in die Kabine. Denn vor allem in punkto Zweikampfhärte hatte Selb die Nase weit vorn.

Crimmitschau besser, aber die Selber Führung hält

Das zumindest sollte sich aus Crimmitschauer Sicht in Durchgang 2 ändern. Nach ein paar Minuten des Abtastens kamen die Rot-Weißen immer besser zurecht, und als Mathieu Lemay einen Konter über Patrick Pohl zum 1:2 abschloß, wendete sich das Momentum im Spiel komplett. Wäre nicht der bockstarke Bitzer im Wölfetor ein ums andere Mal Endstation für die Crimmitschauer Angriffe gewesen, hätte sich das sicher auch auf der Anzeigetafel niedergeschlagen. Es war aber deshalb beileibe nicht alles Gold, was da so aus den Offensivbemühungen der Hausherren heraus glänzte, es gab trotz der Steigerung genug Mißverständnisse und Stockfehler.

Spiel auf ein Tor, aber Bitzer rettet Unentschieden und Zusatzpunkt für die Gäste

War es im Mittelabschnitt immerhin noch ein Eishockeyspiel zweier Mannschaften, glich Drittel 3 einem Scheibenschießen. 14 zu 2 Torschüsse geben das ganz gut wieder. Und trotzdem fehlte den Eispiraten oft die Genauigkeit im Abschluss, so dass ein weiterhin starker Bitzer nur einmal hinter sich greifen musste: Maxim Rausch war der Absender beim 2:2, und diesen Treffer hatte sich der junge Defender – einer der besten Rot-Weißen an diesem Abend – reichlich verdient. Selb stand auch in Folge nur noch hinten drin und wollte das Unentschieden über die Zeit bringen. Was auch klappte. Aber das müssen sich die Eispiraten auch selber ankreiden: Wer drei Minuten vor Ultimo ein derart fahriges Powerplay abliefert wie die Hausherren und danach noch den von Trska slapstickartig geschenkten Penalty nicht nutzt, muss sich nicht beschweren.

Dass in der Verlängerung die schon klinisch toten Gäste plötzlich wieder mitspielten, passte in dieses Spiel. Und dass der überragende Mann auf dem Eis mit seinen Paraden im Shootout auch den Zusatzpunkt für die Seinen sicherte, ebenfalls.