Es weihnachtet sehr in ganz Eishockeydeutschland, doch in den kommenden Weihnachtsspielen geht es garantiert nicht ums Verschenken, erst recht nicht, wenn es um wertvolle Punkte geht. Beim Auftakt in die anzahlmäßig spielintensiveste Zeit des Jahres gaben mal wieder die Ravensburg Towerstars ihre Visitenkarte im Sahnpark ab…

Eispiraten von Beginn an druckvoll

Zwei Tage vor dem Heiligen Abend wollten die Eispiraten im Duell mit den Ravensburg Towerstars schon einmal weihnachtliche Stimmung verbreiten und nicht den Gegner sondern die eigenen Fans beschenken. Nicht mit von der Partie sein konnte der Ex-Keeper der Eispiraten Ilya Sharipov, der die die lange Reise von Oberschwaben nach Westsachsen nicht mit angetreten hatte. Unter der Woche grasierte eine Erkältungswelle beim amtierenden DEL-2-Meister, der mit drei Reihen begann – dagegen hatte Coach Jussi Tuores, der seinen Vertrag unter der Woche bis 2025 verlängert, eine volle Kapelle zur Verfügung.

Tuores reagierte auf die anhaltende Torflaute im zweiten Viertel der Saison und stellte seine Angriffsreihen um und lies seine Arbeiterreihe Zikmund – Reichel – Saponari gegen die Topreihe der Gäste auflaufen. Die erste Riesenchance hatten die Eispiraten durch ein Solo von Collin Smith und wenn Tobias Lindberg den rebound kaltschnäuzig verwertet hätte, hätten die Westsachsen frühzeitig Selbstvertrauen tanken können. Besser machte es Kapitän Mario Scalzo, der einen Bullygewinn von Smith ins lange Eck schlenzte, wobei Gästekeeper Nico Pertuch ohne Sicht war. Und die Eispiraten blieben am Drücker, Ladislav Zikmund passte zu Ole Olleff an die Linie zurück, der suchte und fand Vincent Saponari vorm Tor, der erst die Scheibe forderte und dann gekonnt ins Tor ablenken konnte. Leider gelang den Gästen die direkte Antwort zum 2:1,  als Matt Alfaro Felix Thomas an der Bande überlaufen und Oleg Shilin überwinden konnte.

Das vielleicht beste Drittel der bisherigen Saison?

Nach Ablauf des drittelübergreifenden ersten Powerplays traf Olleff nur den Pfosten. Doch der dritte Treffer sollte nicht zu lange auf sich warten lassen, in einer doppelten Überzahlsituation konnte Henri Kanninen schlussendlich aus dem Gewühl die Scheibe über die Linie drücken. Da die Gäste daraus nicht lernen wollten und Robbie Czarnik sich ein unnötiges Offensivfoul leistete, sagten die Hausherren Dankeschön und erzielten den zweiten Powerplaytreffer. Einen scharfen Querpass durch den slot hämmerte Lindberg trocken per onetimer in die Maschen.  Und es spielte weiterhin nur ein Team – jetzt kam die Arbeiterreihe zum Zug. Mit der dritten Angriffswelle scheiterte noch Thomas Reichel, doch Zikmund konnte die Scheibe per rebound ins Tor lupfen. In der 37. Minute vergabe Sam Herr die beste Chance für sein team und in dem ersten Überzahlspiel der Gäste hatten die Westsachsen mehrfach die Chance auf Tor 6, aber sowohl Zikmund als auch Reichel fanden nach wechselseitiger Vorarbeit ihren Meister im jungen Gästekeeper, der mit zwei monstersaves sein Team vor weiterem Schaden bewahrte.

Ravensburg mit aller Macht, Eispiraten bleiben aber cool

Erst im Schlussabschnitt bekamen die Oberschwaben so richtig ein Bein  aufs Eis und machten mächtig Druck. Traf in der 43. Minute Florin Ketterer noch lediglich nur den Pfosten, erzielte Nick Latta kurz darauf das 5:2, als er in der dritten Welle seinen rebound hoch in die Maschen setzte. Die Eispiratem kamen erst im eigen Powerplay wieder zu nenneswerten Chancen, Max Balinson hämmerte einen seiner unzähligen Versuche in die Fanghand von Pertuch. Ole Olleff traf kurz darauf zum zweiten Mal den Pfosten und von da sprang die Scheibe Pertuch von hinten an, der sie gedankenschnell sichern konnte. Lindberg und Kanninen deckten Pertuch mit weiteren guten Schüssen ein.  Auf der Gegenseite scheiterte Mühlbauer am starken Shilin, der mehrfach weitere Gegentore verhindern konnte. Dies sah auch Jussi Tuores so und nahm frühzeitig seien Auszeit, um den Druck einen Pause entgegenzusetzen. Der Gästecoach nahm dann ebenfalls frühzeitig 5 Minuten vor Ultimo seinen starken Keeper vom Eis , doch außer einem Pfostenknaller von Czarnik gelang seinem Team nichts Zählbares mehr. Ganz anders die Hausherren, die mit dem dritten Versuch auf das empty net goal und schönem Passspiel das Schlussergebnius von 6:2 erzielten. Erst jetzt glaubte der junge Eispiartencoach an einen Sieg und gab den jungen Wilden der 4.Reihe noch Eiszeit, bevor die Eispiraten den ersehnten Weihnachtsheimsieg im Sack hatten und eine lange Partynacht begann…..