Endspurt in der DEL-2-Hauptrunde, für die Eispiraten galt es, das Heimrecht für die PlayOffs gänzlich unter Dach und Fach zu bringen, die Ostsachsen hingegen waren noch im Direktkampf gegen den Fall unter den ungeliebten Strich

Effektive Gäste bestrafen zwei Fehler resolut

Am mittlerweile vierten Veteranentag zeigten die Hausherren in eigens angefertigten Sondertrikots von Beginn an, dass die Gäste aus der Lausitz keinerlei sächsische Schützenhilfe beim Kampf um die Pre-PlayOff-Plätze zu erwarten hatten. Eisbärenleihgabe Jonas Stettmer war recht schnell warm geschossen, ließ aber schon durchblicken, dass es richtig viel Druck und eine Menge Zielwasser benötigen würde, ihn zu überwinden. Den Füchsen blieb die ersten zehn Minuten lang nur, sich defensiv gut aufzustellen und das Anrennen der Hausherren, so gut es ging, abzublocken. Einige wenige Entlastungsangriffe gelangen zwar, aber das war nichts wirklich Gefährliches für Oleg Shilin im Eispiratentor. Gefährlich machte es der Goalie der Saison in der DEL2 dann allerdings selbst: nachdem Henri Kanninen auf der Strafbank Platz genommen hatte, fuhr der Deutsch-Russe bei einem der Powerplayangriffe der Ostsachsen weit hinter sein eigenes Tor, verpasste aber die Scheibe. Scheidl bediente Breitkreuz, und der sagte danke. Nur 12 Sekunden später konnten die Eispiraten dann die Scheibe nicht richtig klären, der Puck wurde von Weisswasser noch vor der blauen Linie abgefangen, und mit schönem TicTacToe spielten die Gäste das 0:2 heraus. Viel mehr Gefahr kam dann nicht mehr auf in Drittel 1, und es sah schonmal so aus, als hätten die Füchse mit der erwarteten Defensivtaktik die richtige Idee mit in den proppevollen Sahnpark gebracht.

Ein Sturm zieht ab

Die Eispiraten starteten ab Minute 21 ohne Vinny Saponari, der sicherheitshalber draußen blieb, für ihn rückte Willy Rudert in Reihe 2 auf. Das tat den Angriffsbemühungen aber keinen Abbruch, die Gastgeber drückten auf den Anschlusstreffer. Weißwasser hatte allerdings mittlerweile viel Freude am Kontern gefunden, wenn die Blau-Gelben nach vorne kamen, wurde es immer brandgefährlich. Aber Oleg Shilin zeigte sich nach seinem Bock aus Drittel 1 auf Rehabilitationskurs und stoppte alles, was auf seinen Kasten kam. Das galt aber auch für Stettmer auf der Gegenseite, nicht umsonst der Torhüter mit der besten Fangquote der ganzen Liga. Gerade im Powerplay – gleich dreimal durften sich die Hausherren im Mittelabschnitt in Überzahl versuchen – blieb der junge Goalie die Ruhe selbst und verhinderte mehrere Male ganz stark den Gegentreffer. Einzig bei Sören Sturms Hammer von der blauen Linie in Minute 37 musste Stettmer sich geschlagen geben, das 1:2 war aufgrund der Spielanteile mehr als verdient und verhieß ein heißes Schlussdrittel.

Stettmer nicht zu überwinden

In dem allerdings bissen sich die Eispiraten an Stettmer komplett die Zähne aus. Weißwasser verteidigte clever und aufopferungsvoll, man sah den Gästen die Wichtigkeit der Partie schon deutlich an, wie sie sich da in die Schüsse warfen. Aber auch die Eispiraten wollten sich im letzten Heimspiel der Hauptrunde nicht kampflos die Punkte klauen lassen, immer wieder versuchten sie es, aber immer wieder hieß die Endstation Stettmer. Weißwasser schaffte es letztlich, das knappe 1:2 über die Zeit zu bringen, und damit brachten die Füchse sich in eine recht gute Ausgangsposition für das letzte Punktspielwochenende. Für die Eispiraten hingegen ist die Niederlage verschmerzbar, nachdem schon am letzten Wochenende der PlayOff-Einzug gesichert werden konnte, steht nach dem heutigen Spieltag auch fest, dass die Rot-Weißen mit Heimrecht in die KO-Runde starten werden.