Der Aufstiegsaspirant mit dem Rücken zur Wand zu Gast bei der Spaßabteilung, im Vorfeld ein Fanmarsch zum Stadion, was im Vorverkauf mit über 4500 Karten proppevoll wurde. Die Euphorie in Westsachsen war groß, die positive Stimmung überall (außer in schwarz-gelb) zu spüren…

Pinguine in Führung? Egal…

Lange Schlangen am Einlass vor dem Stadion, der Sahnpark proppevoll, die Stadt in rot-weiß geschmückt und die Fans feiern vorab mit einem Marsch zum Stadion – aktuell spürt jeder in Westsachsen und Ostthüringen die Euphorie um die Eispiraten. Mit einer tollen Choreo „Als Absteiger gehandelt – in den PlayOffs gelandet“ wurde das dritte Spiel des Viertelfinales eingeläutet. Die Fans aus Krefeld standen dem nicht nach und schmückten ihrerseits auch ihren Block mit einer riesigen Fahne, die sich plötzlich in gelb-schwarzen Rauch auflöste., ruch: Als Absteiger gehandelt – in den Playoffs gelandet, Aber auch die Krefeld-Fans haben eine große KEV-Fahne vorbereitet. Stimmung ist auf dem Punkt!

Krefeld war diesmal einen Tag zuvor angereist angereist und ging ins Spiel gegen die Eispiraten, welche ohne die nach Bremerhaven abberufenen Justin Büsing und Gregory Kreutzer, dafür aber wieder mit Rückkehrer Hayden Verbeek antraten. Die erste Chance hatten aber die Hausherren, in einer 2-auf-1 Situation der Eispiraten nahm Tobias Lindberg den Schuss selbst, Bick hatte damit keine Mühe. Wie in den ersten Spielen mussten die Westsachsen früh in ein Unterzahlspiel, wo sie sich zwar anfang befreien konnten, doch kurz vor Ablauf der Strafe fand Riefers die Lücke und traf mit einem satten Schuss. Der Torschütze chippte kurz darauf den Puck aus dem Ring und kassierte eine Strafe wegen Spielverzögerung, die Eispiraten spielten das folgende Powerplay geduldig zu Ende und letztlich fand Colin Smith die Lücke und Tobias Lindberg schob gekonnt zum Ausgleich ein. Krefeld ging dennoch deutlich engagierter zu Werke, sie drückten auf den weiteren Treffer gegen die Eispiraten, bei denen nunmehr Dominic Walsh in die Abwehr gerückt war, weil Max Balinson nach einem Check verletzt ausfiel. Die Westsachsen spielten auf Konter im eigenem Stadion, Sören Sturm spielte nach einem solchen den Kanonier und feuerte den Puck mit voller Wucht ins Kreuzeck, das Stadion bebte. Viel Aufwand, wenig Ertrag – so ließ sich aus Sicht der Gäste das erste Drittel zusammen fassen.

Abwehrschlacht mit Mann und Maus und Shilin

Im zweiten Drittel war das Fehlen von Max Balinson stark zu merken, sowohl hinten, als auch im Spielaufbau. Krefeld drückte gewaltig, Marcinew kam zu einer dicken Chance, doch Oleg Shilin ging dazwischen. Der Goalie der Westsachsen war im Laufe des zweiten Drittels der Turm in der Schlacht und reagierte in der nächsten Szene stark gegen den von der Bande zurückspringenden Puck, den Flaake einschieben wollte. Selbiger Flaake kam im Konter völlig frei vor Oleg Shilin, aber erneut sagte dieser „Njet“! Gegen Ende des von hohe Intensität geprägten Drittels kamen auch die Eispiraten wieder ins Offensivspiel, die zuschauer erlebten ein unglaubliches kämpferisches PlayOff-Drittel auf extrem hohen Niveau und mit viel Tempo. Kurz vor Ende des Drittels zeigten die Gäste vom Niederrhein ein hammerstarkes Powerplay, aber die Eispiraten kämpften aufopferungsvoll und überstanden die Situation und retteten den Spielstand in die Pause, wo erst einmal kräftig durchatmen angesagt war.

Krefelds Überzahltreffer wird mit zwei Unterzahltreffern beantwortet

Ex-Nationalspieler Ehrhoff gab den ersten Schuss im letzten Drittel ab, Thomas Reichel versuchte die Scheibe aus der Gefahrenzone zu befördern, doch er schoß den Puck raus und erhielt folgerichtig eine Strafe. Doch wie schon in Spiel 1 nahm der Wahnsinn seinen Lauf, Tobias Lindberg ging in einen Konter, wurde dabei abgelaufen und zog 3 Gegenspieler auf sich, Riefers vertändelte den Puck und Tobias Lindberg bediente Felix Thomas, der völlig frei vor Bick mit einem satten Schuss in Unterzahl das 3:1 markierte. Krefeld wirkte wenig geschockt und hatte diesmal sofort eine Antwort, Marcinew traf noch in Überzahl aus der Drehung und stellte den alten Abstand wieder her, Oleg Shilin war machtlos, da er bei einer Aktion kurz vorher seinen Schläger verlor. Das ohnehin von viel Nickeligkeiten geprägte Spiel ließ immer mehr die Emotionen hochkochen und die Fäuste fliegen, Riefers völlig gefrustet hatte sich nicht im Griff, Gegenpart Tobias Lindberg hielt sich zwar vornehm zurück, doch erhielt ebenso eine Strafe, eine der wenigen strittigen Strafauslegungen des guten Schiedsrichtergespanns in diesem hitzigen Spiel. Nach weiterer Strafe gegen Sören Sturm waren die Pinguine erneut in Überzahl, Ehrhoff kam zu einem Gewaltschuss und drehte bereits jubelnd ab, musste aber dann feststellen, dass Oleg Shilin erneut der Spielverderber war. Und das Karma in Person von Ladislav Zikmund schlug zurück, ein Schuss der Krefelder ging über die Rundung auf Thomas Reichel, der weiter nach vorn legte und der Tscheche lief auf und davon und drückte den Puck mit dem zweiten Unterzahltor de Abends zum 4:2 in den Winkel. Das kräftezerrende Spiel ließ die Eispiraten stehend k.o. werden, doch der Kampfesgeist war ungebrochen. Krefelds Coach Greg Poss nahm zwar Felix Bick vom Eis, Crimmitschau hatte aber kaum noch Offensivaktionen und legte den Fokus auf das Verteidigen des Ergebnisses, und so waren die Schüsse von MacDonald und Niederberger die letzten Aktionen des Spiels.

Die Eispiraten wussten auf jede Aktion der Krefelder immer eine Antwort und holten sich 4 Matchbälle in der Serie. Dennoch ist der letzte Sieg immer der Schwerste…