Das erste Halbfinale vor zwei Tagen in Regensburg dominierten die Domstädter in den ersten beiden Dritteln, die Eispiraten wirkten platt und noch nicht im Halbfinalmodus. Den zeigten sie aber bereits im letzten Drittel und wenn es kurz vor Schluss nicht die Strafe gegen Crimmitschau gegeben hätte, wäre durchaus der Ausgleich gar nicht so realitätsfern gewesen. Für das Team von Jussi Tuores galt es, den Schwung des letzten Drittels mit ins Heimspiel zu nehmen.

Druckvolle Gäste werden mit zwei kalten Duschen bestraft

Im gute gefüllten Sahnpark legten zunächst die Eisbären wieder los wie zu Hause in der Donauarena, wollten mit einem schnellen Treffer die erste Duftmarke setzen. Doch der wieder genesene Oleg Shilin parierte die ersten Angriffe der Gäste souverän und zeigte, dass er – wenn er fit ist – einer der besten Goalies der Liga ist. Die Eispiraten brauchten ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden und nach mehreren starken Aktionen der dritten Reihe umkurvte Mario Scalzo die Regensburger Abwehr und bediente Scott Feser, der aus Nahdistanz eiskalt vollendete. Crimmitschau war im Spiel, nach einigem Hin und Her war es Sören Sturm, der einen Puck in der gegnerischen Zone abfing und Henri Kanninen bediente, der zog sofort ab und traf mit einem Strahl ins Tor zum 2:0. Regensburg fing bereits früh an, gewaltig zu wackeln, ein Big Save von McCollum verhinderte das 3:0. Die Eisbären setzten zwar ab und an Offensivakzente, doch Crimmitschau war ab dem ersten Treffer der klare Herr im Ring und ging mit einer hoch verdienten Führung in die Pause.

McCollum verlässt entnervt das Gehäuse

Was auch immer sich die Gäste von der Donau für den zweiten Abschnitt vorgenommen haben, bereits in der ersten Minute konnte das verworfen werden. Regensburg lud erneut ein, Tobias Lindberg fing die Scheibe ab, fuhr einen schnellen Konter und den Querpass des Schweden lenkte Regensburgs Goldhelm Yogan ins eigene Tor ab. Crimmitschau drückte im weiteren Verlauf die Eisbären in deren eigene Zone, erzwang durch aggressives Forechecking immer wieder Icingpfiffe und ließ die Domstädter dadurch nie ins Spiel finden. Immer wieder eroberten die Rot-Weißen die Scheibe und tauchten gefährlich vor dem Regensburger Tor auf und schließlich stand Tobias Lindberg goldrichtig, verwertete den Rebound nach Schuss von Gregory Kreutzer und beendete damit den Arbeitstag von McCollum, der gefrustet für Jonas Neffin Platz machte. Dessen Gegenüber Oleg Shilin hingegen war hellwach, musste nur kurz vor der Drittelpause ein spätes Gegentor zum 4:1 hinnehmen, Trivino staubte nach Schuss von Yogan ab.

Halbes Dutzend im Halbfinale

Kontrolliert gingen die Eispiraten ins letzte Drittel, die vierte Reihe gab mit viel Laufarbeit den anderen Reihen Luft zum Durchatmen, und die schlugen dann wieder eiskalt zu, Justin Büsing erkämpfte die Scheibe an der Bande, bedients Scott Feser und dann war auch Neffin das erstemal überwunden. Die Moral der Domstädter war zwar noch nicht vollends gebrochen, aber man merkte deutlich, dass den Regensburgern nicht viel gegen die stark aufspielenden Eispiraten einfiel. Während sämtliche Regensburger Angriffe gut abgefangen wurden, arbeiteten die Eispiraten weiter kontrolliert nach vorn. Und sie schenkten den Heimfans damit das halbe Dutzend an Toren, denn nach viel Gewühl vor dem Tor von Neffin landete der Puck bei Ladislav Zikmund, der die Scheibe auf das Tor feuerte. Der Sahnpark jubelte, doch das Schiedsrichtergespann erkannte vorerst kein Tor, um nach Videosichtung die Entscheidung zu ändern, denn der Puck war tatsächlich über der Linie. Mit einem auch in der Höhe hochverdienten 6:1 der Eispiraten gegen Regensburg stellten die Hausherren die Halbfinalserie auf 1:1, Regensburg kam bis auf die ersten drei, vier Minuten nie in die Nähe einer Führung und Crimmitschau mit guter Chancenverwertung wirkte im Gegensatz zum ersten Spiel frischer und dominanter.