Jussi Tuores äußerte am Freitag deutlich sein Missfallen über die Anzahl der Gegentore in Weiden und forderte sein Team auf sich wieder auf die alten Stärken zu besinnen. Zum Geburtstag von Kevin Reich sollte sich also zeigen, ob die Mannschaft die Vorgaben umsetzen kann und den Goalie beschenken kann, oder ob die Geburtstagsfeier zu Magenschmerzen führen sollte. Zu Gast im windig – kühlen Heimathafen war niemand anderes als der Vizemeister der Saison 2024/2025 – die Ravensburg Towerstars. 

Der Wa(ls)hnsinn geht weiter

Mit veränderten Reihen wollte Jussi Tuores wieder etwas mehr Variabilität in die Sturmreihen bringen, doch zunächst sollte ein alter Bekannter treffen.

Der Kapitän der Eispiraten eröffnete recht schnell den Torreigen im Crimmitschauer Sahnpark und zur Erleichterung der Fans konnte die Führung bereits nach 4 Minuten erzielt werden. Nach einem schnellen Antritt von Adam McCormick wurde der Verteidiger vom Puck getrennt, doch Corey Mackin nahm die Scheibe auf und erhöhte weiter den Druck auf die unsortierte Ravensburger Defensive. Mackin bediente den hinter der Grundlinie lauernden Wruck und während die Ravensburger noch erstaunt den Puck suchten, legte Wruck in den Slot zum aufgerückten Walsh, der sich nicht zwei Mal bitten ließ und unter die Latte zur frühen Führung vollendete. 1:0 (4. Minute). Die Führung sollte den Eispiraten scheinbar Sicherheit geben, doch allzu oft wirkten die Räume noch viel zu groß und es war noch nicht das defensiv stabile Verteidigungsverhalten, der ersten Spiele zu erkennen. doch auch Ravensburg wusste die sich bietenden Räume nur selten zu nutzen. Allzu oft spielten die Towerstars den Puck in die Rundung, ohne nennenswert vor Reich aufzutauchen. In der 14. Minute musste Alec Alroth einen wichtigen Block für sein Team nehmen als Sheyvrin Mirko Sacher mustergültig im High Slot bediente und in höchster Not warf sich der Deutsch – Finne in den Abschluss und verhinderte so den Gegentreffer. (14. Minute) Die Westsachsen hatten nun Blut geleckt und setzten energisch weiter nach – Adam McCormick tankte sich sehenswert durch und die schlechte Zuordnung der Ravensburger zwang die Towerstars zu unsauberen Pässen. Unterbrochen wurde der Offensivdrang der Eispiraten dann durch einen zunächst kurios anmutenden Pfiff. Es schien als hätte Walsh seinen Gegenspieler an der Bande nur leicht gecheckt und so verwunderte der Pfiff für Behinderung doch etwas (16. Minute). Bei genauerem Hinsehen war jedoch ersichtlich, dass Walsh seinen Gegenspieler am Knie erwischte und die Strafe durchaus gerechtfertigt war. Das anschließende Powerplay der Towerstars führte jedoch nicht zu nennenswerten Abschlüssen und als Voyer für 2 Minuten auf die Strafbank wanderte, war die Chance in Überzahl dahin. Bei 4 gegen 4 hatten die Ravensburger deutlich mehr vom Spiel konnten jedoch Reich nicht überwinden. Aussichtsreich vergab Alec Alroth der am Tor vorbei schlenzte. (17. Minute) Die Schlussoffensive der Towerstars sollte jedoch nichts am Pausenstand ändern und so konnten die Eispiraten ein weiteres, erfolgreiches Auftaktdrittel für sich verbuchen.

Secondary Scoring

Zuletzt oft gescholten sollten die Reihen 2 und 3 in diesem Drittel mit sehenswerten Aktionen die Eispiraten auf die Siegerstraße bringen. Ravensburg versuchte zunächst mehr Druck auf den Scheibenführenden auszuüben und fuhr nun auch konsequent die Checks zu Ende, doch die Eispiratenwand hielt und so sollten sich beide Teams neutralisieren. In der 22. Minute spielte Tim McGauley den auf links mitgelaufenen Brune an und der Torjubel erstarb auf den Lippen der Fans, als sich Jung im letzten Moment in den Schuss von Brune warf und einen teuren Preis bezahlen musste. Der abprallende Puck erwischte den jungen Verteidiger ungünstig am Kopf und so strauchelte der Ravensburger Spieler deutlich durch gerüttelt zurück auf die Bank. Nur eine Zeigerumdrehung sollte der Torschrei dann doch erfolgen. Ladislav Zikmund störte den Aufbau der Ravensburger auf der rechten Seite hervorragend und bediente mustergültig Tim McGauley, der sich nicht zwei Mal bitten ließ und Ilya Sharipov ins lange Eck zum 2:0 überwand (23. Minute). Deutlich gezeichnet von diesem Gegentor hatte Ravensburg Probleme sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren und erst ein Pfiff gegen Denis Sheyvrin sollte die Ravensburger wieder ins Angriffsdrittel befördern (24. Minute). Den Namen Powerplay verdiente die Vorstellung der Ravensburger jedoch nicht und so konnten Zikmund und Brune gar einen 2 auf 1 Konter starten, dessen Abschluss jedoch aufgrund eines ungenauen Passes ausblieb (25. Minute). Die Eispiraten ließen nach überstandener Unterzahl ihrem Gegner mehr Platz und konzentrierten sich auf eine kompakte Defensive. Die sich bietenden Chancen der Ravensburger fanden jedoch alle ihren Meister in Kevin Reich. Nach einem kurzen Schwimmfest der vierten Reihe, rissen die Eispiraten das Spiel wieder an sich und hätten gar auf 3:0 erhöhen können. Dylan Wruck spielte Ladislav Zikmund im Slot frei, doch der Tscheche vergab aussichtsreich und verzog seinen Schuss über das Tor. (35. Minute). Besser machen sollte es Louis Brune nur Sekunden vor Drittelende. Auf Höhe des Mittelkreises nahm Brune den Puck auf, zog über rechts zur Höhe des Bullykreises und schlenzte den Puck sehenswert ins linke Kreuzeck zur 3:0 Führung (40. Minute) An guten Tagen hat den Ilya Sharipov.

Das Bollwerk steht

Ziemlich zahnlos sollten am Ende die Angriffsbemühungen der Towerstars sein. Zwar bekam man 14 Torschüsse zustande, diese jedoch meist aus ungefährlichen Zonen. Zu konsequent räumte die Eispiratenabwehr auf und zu wenig Durchsetzungsvermögen zeigten die Gäste. In der 42. Minute verfehlte Rassell das Tor. Alec Alroth versuchte in der 45. Minute sein Glück als er frei im Slot anvisierte, doch Kevin Reich war zur Stelle. Bis auf ein paar Entlastungsangriffe überließen die Eispiraten kontrolliert dem Gegner das Spiel und man spürte die deutliche Verzweiflung. Zwar probierte es Czarnik und Pfaffengut noch aufs Scoreboard, aber immer wieder räumten die Eispiraten auf. Bo Subr nahm in der 55. Minute bereits eine Auszeit und schickte eine Minute später den sechsten Feldspieler aufs Eis und in der 57. Minute war Kevin Reich sogar überwunden, doch Corey Mackin räumte in Manier eines Quarterbacks den Puck von der Linie und rettete so die Null für Reich. Den Endstand von 4:0 sollte Dylan Wruck in der 57. Minute aufs Scoreboard bringen, als McCormick rechts auf Walsh legte und dieser den frei stehenden Wruck auf links in Szene setzte. Wruck fackelte nicht lang und vollendete ins verwaiste Netz. Kevin Reich versuchte in der 59. Minute sogar noch das 5:0 zu erzielen, wurde jedoch entscheidend von den Ravensburgern gestört und hatte das Glück des Geburtstagskindes, dass sein Fehler nicht ausgenutzt wurde.

Bereits am 31.10.2025 geht es weiter, wenn die Eispiraten zum Halloweenspiel auf den EHC Freiburg treffen. Spielbeginn ist 19:30 Uhr im Sahnpark Crimmitschau.