Wir erinnern uns: Im Dezember 2024 wurde die mit Spannung erwartete Machbarkeitsstudie für die Sanierung unseres Sahnparks der Öffentlichkeit vorgestellt. Und man muss ganz klar sagen, dass das, was sich das beauftragte Planungsbüro ausgedacht hat, ein richtig schickes, modernes und zukunftstaugliches Eisstadion als Ergebnis hervorbrachte – Begeisterung, Aufbruchstimmung, Vorfreude machten sich breit!

Der erste Hammer steckte aber zugleich in der Studie, denn die Sanierungskosten würden sich auf fast 40 Mio. Euro belaufen. Ein kompletter Neubau wäre gar noch eine Spur teurer. Geld, das in einer sächsischen Provinzstadt, wo öffentliche Einrichtungen ohnehin vor sich hin marodieren, schlichtweg nicht aufzutreiben ist. Weder Stadt noch GmbH können solche Summen ohne existenzielle Verschuldung stemmen, nicht einmal gemeinsam. Die Zukunftsvision für den Sahnpark verschwand sogleich in einer Schreibtischschublade im Crimmitschauer Rathaus.

Der zweite Hammer – und der sorgte für den größten Wirbel – war dann im Januar 2025 die Kündigung des Nutzungsvertrags für das Eisstadion seitens der Stadt. In den folgenden vier Monaten wurde viel Schlamm geworfen, viel Porzellan zerschlagen und reichlich Tischtücher zerschnitten, ehe kurz vor knapp und ohne, dass sich einer der Vertragspartner nur im entferntesten mit Ruhm bekleckerte, dann doch noch ein neuer Vertrag geschlossen. Über 6 Jahre.

Aber was nun? Sechs Jahre weiter im Sahnpark spielen macht die altehrwürdige Spielstätte weder moderner noch tauglicher für die Anforderungen des Profi-Eishockey – und nebenbei – auch die Anforderungen an einen vernünftigen Vereins- und Jugendsport. Die Weichen für die Zukunft – sprich die Sanierung des Sahnparks – zu stellen, ist jetzt gekommen.

Warum gerade jetzt?

Weil es wie gerufen kommt, dass die Bundesrepublik Deutschland nun einen Haushalt 2025 aufgestellt hat und die Bundesländer fortan wegen des Regierungsversprechens über ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro verfügen können. Dass das Sondervermögen eigentlich eine Sonderschuld ist, ist hinlänglich bekannt, doch eine Diskussion darüber erübrigt sich, denn beschlossen ist beschlossen und die Kommunen sollten zugreifen anstatt zu zaudern. Für die Stadt Crimmitschau und die Eispiraten geht es deshalb jetzt einzig und allein darum, Hand in Hand und mit einer Stimme an Michael Kretschmers Klingel zu putzen und sich ein Stückchen des großen Kuchens zu sichern. Denn – und das ist dem Verhandlungsgeschick der Ministerpräsidenten, deren Konferenz ebenjener Michael Kretschmer aktuell leitet, zu verdanken – anders als im Bund sind die Gelder für die Länder und Kommunen nicht zweckgebunden, sondern können im wahrsten Sinne für alles mögliche ausgegeben werden, Sport inklusive.

Solch eine Chance kommt für Crimmitschau wohl auf Jahrzehnte gesehen nur ein einziges Mal! Wer diese Chance ungenutzt die Pleiße hinunterziehen lässt, darf sich hinterher nicht beschweren, wenn das Crimmitschauer Eishockey eher früher als später in der Versenkung verschwindet. Die Zukunft beginnt jetzt!