Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs, Kevin Reich! Wenige Minuten vor dem Eröffnungsbully gegen Bietigheim wurde der Eispiraten-Goalie Papa und stand dementsprechend auch nicht im Aufgebot. Seine Mitspieler waren aber gedanklich offenbar ebenfalls mit im Kreißsaal und setzten die Partie gegen die Steelers mit 4:6 (1:2, 2:4, 1:0) vor 3.000 Fans mit einer schwachen Vorstellung ziemlich in den Sand.
Die Partie begann für die Eispiraten denkbar ungünstig, denn schon der erste Schuss nach nur 50 Sekunden landete bei verdeckter Sicht im langen Eck, Verteidiger Söll war der Torschütze. Crimmitschau wollte sich aber nicht lumpen lassen und nach nur 8 Sekunden Powerplay netzte Dylan Wruck in der 3. Minute zum Ausgleich ein. Man merkte der Defensive der Hausherren und auch dem jungen Goalie Eisenhut aber doch sehr deutlich an, wie sich die ungewohnte Konstellation ohne Reich und Schneider und damit die Nervosität in Puddingbeine verwandelte. Preibisch überwand folgerichtig Eisenhut zum 1:2 mit einem abgefälschten Schuss. Es waren da noch nicht einmal 5 Minuten gespielt. Crimmitschau blieb defensiv nicht sattelfest, schwamm sich aber nach und nach frei, was sich in vielen rot-weißen Offensivaktionen niederschlug. Trotz einiger 100%-iger Torchancen blieb der Kasten der Steelers aber verschlossen, so dass die Crimmitschauer im 10.Saisonspiel erstmals ein Auftaktdrittel an den Gegner abgeben musste.
Diese Scharte sollten die Eispiraten gleich zu Beginn des Mitteldrittels auswetzen als Dominic Walsh im vierten Spiel in Folge traf und den wichtigen Ausgleich erzielte (25.). Neuen Schwung brachte das aber nur einem Team: den Gästen aus Bietigheim. Während die Eispiraten von Wechsel zu Wechsel schwächer wurden, sahen die Steelers ihre Chance gekommen und feuerten Eisenhut die Pucks nur so um die Ohren. Die Crimmitschauer ließen ihre Gegner aber auch schön brav machen. Es folgten Gegentore durch Fonstad (30. 5-4), Preibisch (31.) und Dugan (34.). Crimmitschau brachte weder defensiv noch offensiv ein Bein aufs Eis, verfiel immer mehr in Lethargie. Aus dieser brach Dominic Walsh noch einmal aus, als er 14 Sekunden vor der Drittelpause den wichtigen 3:5-Anschlusstreffer erzielte. Wie unkonzentriert, lasch und fahrlässig die Eispiraten aber an diesem Nachmittag verteidigten, zeigte sich daran, dass man vom Bully weg den Bietigheimern schon wieder hinterherschaute und die bedankten sich mit dem vorentscheidenden 3:6 bei Spielzeit 39:59.
In der Crimmitschauer Kabine dürfte es angesichts der bis dato und mit Abstand schlechtesten Saisonleistung gewaltig geraucht haben. Die Hypothek des Rückstands war aber zu groß. Bietigheim beschränkte sich fortan erfolgreich aufs Verteidigen und gelegentliches Kontern. Crimmitschau rannte zwar an, brachte aber nicht viel Gefährliches auf die Reihe, zumal nur die erste Angriffsformation annähernd Normalform zeigte. In der 58. Minute konnte Corey Mackin bei einem 6-4 Überzahlspiel noch Ergebniskosmetik betreiben.