Das ist wieder so ein Spiel… Zum Abschlus des ersten Saisonviertels empfangen die Eispiraten den EHC Freiburg, der als angeschlagener Tabellenletzter die lange Reise nach Sachsen auf sich nimmt und gegen den für die Crimmitschauer eigentlich nur eines zählt.

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Und das ist natürlich ein Sieg! Wenn es aber Spiele gibt, in denen gerne mal die Nerven flattern, dann sind es genau solche.

Die Eispiraten werden also ein gutes Nervenkostüm und reichlich Demut mitbringen müssen, um gegen das Ligaschlusslicht, das da mit 10 Punkten und 37:52 Toren steht, bestehen zu können. Denn auch wenn es im Breisgau gerade mächtig kriselt, wozu auch eine launische Pressekonferenz des tschechischen Coaches Martin Stloukal nach der 2:6-Heimklatsche gegen Regensburg beitrug, sind die Freiburger vielleicht formschwach, aber trotzdem mit genügend Qualität ausgestattet.

Reichlich davon bringt Goalie Patrik Cerveny (9 Sp, 3.62 GT/Sp, 89.11%, 0 SO) mit, aber auch Backup Fabian Hegmann (3 Sp, 5.68 GT/Sp, 81.32%, 0 SO) kann man eigentlich bedenkenlos ins Tor schicken.

Die eklatante Problemzone, die sich dann halt inzwischen auch auf die Torhüter niederschlägt, ist die Defensive bzw. das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft. Ob in der Anzahl der Gegentore, der gegnerischen Schüsse, der erforderlichen Schüsse pro Gegentor oder im Unterzahlspiel – überall erzielt Freiburg bislang statistische Werte, die zum Spieltagsmotto „Halloween“ passen und zum Gruseln animieren. Die Routiniers Alexander De Los  (12 Sp, 0+7), Sami Ventelä (FIN, 9 Sp, 0+6) und Petr Heider (D-CZE, 12 Sp, 1+3) versuchen den Laden zwar irgendwie zusammenzuhalten, haben angesichts von über 4 Gegentoren pro Spiel aber ihre liebe Not mit dieser Aufgabe. Die jungen Spieler Samuel Schindler (12 Sp, 0+1) und Kilian Kühnhauser (12 Sp, 1+2) sind mit einer +/- Bilanz von -15 bzw. -11 der Situation aktuell nicht wirklich gewachsen und der Shootingstar der letzten Saison, Niclas Hempel (4 Sp, 0+0), ist mit den Gedanken wohl auch eher in Schwenningen, wo er am DEL-Durchbruch arbeitet. David Trinkberger, eigentlich auch Stammkraft, zog sich zuletzt den Zorn von Stloukal, dem der Ruf des harten Hundes vorauseilt, zu und wurde zum Zuschauen verbannt. Seine Rolle nahm der kürzlich per Förderlizenz aus Mannheim verpflichtete Colin Schlenker ein.

Nach vorne läuft es bei den Cracks aus Baden aber deutlich griffiger, wozu Eero Elo (FIN, 12 Sp, 7+6), Fabian Ilestedt (SWE, 12 Sp, 1+12), das Phänomen Nikolas Linsenmaier (8 Sp, 7+4) und Trawis Ewanyk (D-CAN, 12 Sp, 7+3) schon sehr viel beitragen. Aber auch in der Breite ist der Freiburger Angriff stark besetzt, tummeln sich doch da bekannte Spieler wie Tomas Schwamberger (D-CZE, 9 Sp, 2+4), Lukas Mühlbauer (11 Sp, 2+4), Christian Billich (12 Sp, 3+2), Christian Kretschmann (12 Sp, 2+2) oder Shawn O´Donnell (CAN, 6 Sp, 1+1). Nicht unerwähnt bleiben sollen noch Sebastian Streu (12 Sp, 0+4) und Julian Airich (7 Sp, 1+2)

Je besser man seine Probleme kennt, desto effektiver kann man sie beheben. In dieser zuversichtlichen Lage befinden sich die Freiburger, denn mit einem besseren Defensivverhalten könnten sie aus ihrer misslichen Lage sehr schnell wieder herauskommen. Wie man Tore schießt, weiß man jedenfalls im Breisgau. Nun muss man sich nur wieder daran erinnern, wie man sie auch verhindert. Unklar ist natürlich, wie sehr sich die derzeitige Entwicklung in die Köpfe der Spieler hineinfrisst und was das für die Teamchemie bedeutet.

Für die Eispiraten ist daher nicht so richtig greifbar, mit welchem Gegner sie es zu tun bekommen. Umso wichtiger ist es daher, die Tabelle gar nicht erst anzuschauen, sondern mit höchster Konzentration und Bereitschaft in die Partie zu gehen. Es sollte ja ohnehin keine Rolle spielen, ob man gegen den Letzten oder den Ersten antritt: Vollgas und 110% Einsatz bleiben die Grundvoraussetzung, um in der DEL2 mithalten zu können.