Es war ein Zittern bis zur allerletzten Minute im Sahnpark. Erst exakt 60 Sekunden vor dem Ende fiel der erlösende Ausgleich und am Ende durften die Eispiraten doch noch jubeln.

Dabei begann der Abend zunächst mit einer guten Nachricht: Trainer Jussi Tuores konnte erstmals seit Wochen wieder auf 17 Feldspieler zurückgreifen. Die Grippewelle scheint überstanden, entsprechend motiviert gingen die Eispiraten gegen Schlusslicht Kaufbeuren ins Spiel. Von Beginn an wollten die Hausherren klarstellen, wer im Sahnpark das Kommando hat.

Doch Eishockey schreibt bekanntlich seine eigenen Geschichten. Und so war es ausgerechnet Pavels Nikitins, der den Sahnpark bestens kennt, nachdem er mehrere Jahre im Crimmitschauer Nachwuchs ausgebildet wurde, der die Gäste in der 8. Minute überraschend mit seinem ersten Profitor im zweiten Spiel in Führung brachte.

Was folgte, war über weite Strecken ein Spiel auf ein Tor. Die Eispiraten rannten an, erspielten sich Chance um Chance, scheiterten jedoch immer wieder am glänzend aufgelegten Babulis im Tor der Gäste. Der Puck wollte einfach nicht über die Linie, die Ungeduld auf dem Eis und den Rängen wuchs von Minute zu Minute.

Erst mit dem allerletzten Aufbäumen fiel der Bann: In der 60. Minute war Tim McGauley zur Stelle und schob den Puck geistesgegenwärtig zum hochverdienten Ausgleich über die Linie. Die Erleichterung im mit 3830 Zuschauern glänzend gefüllten Sahnpark war förmlich greifbar.

Doch damit nicht genug. Kurz vor der Sirene brachte ein weiterer Ex-Eispirat, Vincent Schlenker, Corey Mackin zu Fall – die Eispiraten starteten die Verlängerung in Überzahl. Und diese nutzten sie eiskalt: Dylan Wruck setzte mit einem platzierten Handgelenkschuss den Schlusspunkt und sicherte Crimmitschau den ersten Overtime-Sieg der Saison.

Am Ende stehen zwei Punkte, die hart erarbeitet waren und ein Abend, der zeigte: Geduld zahlt sich manchmal doch noch aus.

Das Weihnachtssingen konnte erleichtert stattfinden.