Drei Teams, 12 Derbies – der Titel: Sachsenmeister. Tja, es gab Zeiten, da hatten die Crimmitschauer ein Abo auf die inoffizielle sächsische Eishockeykrone, doch in dieser Saison ist ja bekanntlich so ziemlich alles anders bei den Eispiraten. Mit dem letzten Spiel der Crimmitschauer gegen Dresden in dieser Spielzeit endet zugleich auch die Sachsenmeisterschaft. And the Winner is….

… weder Crimmitschau noch Dresden. Sondern die verlauste Konkurrenz der Füchse aus Weißwasser hat sich bereits vorzeitig den Platz an der sächsischen Sonne gesichert. Für Crimmitschau bleibt nichts anderes übrig, als auch im freistaatsinternen Vergleich die Rote Laterne zu tragen.

In Zahlen ausgedrückt schaut das so aus:
Weißwasser – 8 Spiele – 17 Punkte – 32:17 Tore
Dresden – 7 Spiele – 9 Punkte – 20:16 Tore
Crimmitschau 7 Spiele – 4 Punkte – 12:31 Tore

Und so geht es für die Eispiraten am 46. Spieltag nur noch um die Ehre und darum, die Derbysaison vor heimischem Publikum mit einem Sieg zu beenden.

Dass dies gegen die Eislöwen natürlich kein leichtes Unterfangen wird, muss nicht weiter begründet werden, schließlich hat sich das Team von Bill Stewart nach wackligem Saisonstart inzwischen fest in den Top Six eingenistet. Seit dem 23.Spieltag stehen die Dresdner nämlich im direkten Playoff-Feld, aktuell auf Platz 4 mit 144:114 Toren und 79 Punkten. Um das Heimrecht müssen die Cracks um Topscorer Brandan Cook (CAN, 45 Sp, 25+16) zwar noch kämpfen, aber das Feld hinter Primus Bietigheim ist so eng, dass der erfolgshungrige Bill Stewart sein Team sogar noch auf Rang 2 steuern kann und sicherlich auch will.

Neben Cook sind es vor allem Arturs Kruminsch (45 Sp, 11+26), Alexander Höller (45 Sp, 14+23) und Martin Davidek (41 Sp, 20+14), die in der Offensive für die Akzente setzen. Auf dem Eis kaum zu übersehen sind auch die Mitglieder des Finnen-Trios Teemu Rinkinen (32 Sp, 7+14), Ville Hämäläinen (24 Sp, 5+7) und Juuso Rajala (10 Sp, 1+9).

Die Ausgeglichenheit im Sturm ist der eine Faustpfand der Mittelsachsen, der andere ist die Defensive. Angeführt wird diese von Goalie Kevin Nastiuk (CAN, 20 Sp, 2.10 GT/Sp, 93.48%, 0 SO), der sich in bestechender Form befindet und sowohl bei den Gegentoren als auch bei der Fangquote im Ligavergleich ganz weit oben bewegt. Lediglich ein Shutout blieb ihm in dieser Saison bislang verwehrt. Backup Hannibal Weitzmann (17 Sp, 2.47 GT/Sp, 92.35%, 3 SO) hat bereits deren drei, was davon zeugt, dass sich die Dresdner auf der Goalieposition keine Sorgen machen müssen.

Recht sorglos geht es auch in den Abwehrreihen zu, schließlich überzeugen Mirko Sacher (45 Sp, 13+17), Petr Macholda (43 Sp, 8+13) und Tomas Schmid (42 Sp, 5+8) offensiv und defensiv auf ganzer Linie und halten die eigene Zone mit ihren Verteidigerkollegen weitgehend dicht.

John Tripp und Ivo Jan werden sich also etwas einfallen lassen müssen, um das zuletzt so arg zusammengeschrumpfte Fanvolk der Eispiraten wenigstens noch einmal mit einem Derbysieg zu verzücken. Gegen Bietigheim haben einige unkonventionelle Maßnahmen, wie etwa die Beorderung von Martin Bartek in die Abwehr, gar nicht so schlecht gewirkt. Mal sehen, was da noch so alles kommt.