Beim antierenden Meister Bremerhaven kamen die Eispiraten im Nachholspiel des 37. Spieltags mit 5:8 (2:2, 2:3, 1:3) unter die Räder und durften nach einem desaströsen Schlussdrittel gar noch froh sein, dass es Bremerhaven nicht zweistellig werden ließ. Dabei waren die ersten beiden Drittel aus Crimmitschauer Sicht gar nicht so schlecht. Nach MacQueens Überzahltor zum 0:1 (12.) glichen die Gastgeber zwar ebenfalls im Powerplay schnell aus (Slaton 14.) und gingen 18 Sekunden vor der Pause gar in Führung (Hooton), aber Eric Lampe hatte nur 6 Sekunden später die Antwort zum 2:2 parat. Nur 15 Sekunden nach Beginn des Mittelabschnitts war es erneut Lampe, der die Führung der Gäste aus Sachsen erzielte. Die Partie war bis dahin geprägt von groben Abwehrfehlern auf beiden Seiten. Die dicke Möglichkeit zum 2:4 hatte Ralf Rinke per Penalty auf dem Schläger, doch an alter Wirkungsstätte spielten die Nerven nicht ganz mit. Unter dem Strich war die Führung der Crimmitschauer durchaus vertretbar, da sie dem amtierenden Meister mehr als nur Paroli boten. Eine Disziplinlosigkeit des Eispiraten-Kapitäns Schietzold sollte dann aber den Anfang vom Ende einläuten, denn in der Abwesenheit des Abwehrchefs erzielten die Fischtown Pinguins gegen konfuse Eispiraten drei Treffer der Marke „Danke für die Einladung!“, denen nur Card mit einem Tor der Sachsen etwas entgegen zu setzen hatte. Somit stand es zur zweiten Drittelpause 5:4 für die Hausherren, weil sich die individuellen und kollektiven Fehler der Eispiraten einfach zu sehr gehäuft hatten. Dennoch lagen die Eispiraten nur ein Tor hinten und hatten vor dem Schlussabschnitt eigentlich alle Chancen auf Punkte. Man erinnere sich an die Partie in Frankfurt. Doch diesmal sollte es anders kommen, da es von den beiden Trainern lediglich Mike Stewart gelungen war, seinem Team in der Pause die Fehleranfälligkeit auszutreiben. So wurden den Bremerhavenern in der 43., 44. und 47. Minute drei weitere Tore auf dem Silbertablett überlassen und für die nun hoffnungslos überforderten Eispiraten drohte ein Debakel auf ganzer Linie. Der Meister hatte aber wohl schon den Blick auf das kommende Wochenende gerichtet, an dem mehr als nur ein Sparringspartner alá Crimmitschau wartet, und schaltete 3 bis 4 Gänge herunter, weshalb es bei den 8 Treffern der Norddeutschen blieb. Unrühmlich verabschiedete sich Tim Miller, der sich weniger als zwei Minuten vor dem Ende einen üblen Check gegen den Kopf von Eric Lampe leistete, eine Matchstrafe erhielt und damit hoffentlich lange gesperrt wird. Eine weitere Strafe gegen die Gastgeber ermöglichte den Eispiraten eine doppelte Überzahl, die Heinisch zur Ergebniskorrektur nutzte (60.). Alles in allem war das aber besonders in der Defensive eine mehr als schlimme Darbietung der Pleißestädter, deren Leistung an diesem Abend gegen kein Team der Liga gereicht hätte.
Bleibt zu hoffen, dass der Spannungsabfall im Team nach dem praktischen Verpassen der Pre-Playoffs nun nicht häufiger zu solchen Klatschen führt.
Spielbericht mit Wahl zum Man-Of-The-Match…