Nach Neumüllers Ausfall macht Walsh in der Defensive „super Job“
Zum Ende der Hauptrunde gehen den Eispiraten die Verteidiger aus. Nachdem Jakub Körner seine Knieverletzung inzwischen in Tschechien behandeln lässt, mussten die Crimmitschaur am Sonntag auch auf Kevin Neumüller verzichten. „Kevin hat sich am Freitag in Dresden an der Schulter verletzt“, informierte mit Ronny Bauer der Sportliche Leiter der Westsachsen. Für morgen ist eine nähere Untersuchung der Schulter des 20-jährigen geplant, nach deren Ergebnis sich wohl die Aktivitäten von Cach Chris Lee mit Blick auf die Playdowns richten werden. Eigentlich wollte der 34-jährige Übungsleiter vor den entscheidenden Spielen keine Experimente mehr machen. „Dazu haben wir einfach keine Zeit mehr“, meinte der Trainer.
Doch Chris Lee reagierte schon im Spiel vorgestern Abend gegen die Kassel Huskies auf die Ausfälle und beorderte Stürmer Dominic Walsh in die Verteidigung. Diese Variante hatte der Coach in dieser Saison schon einmal umgesetzt. „Für mich als Stürmer ist es eine Umstellung, doch ich spiele auf der Position, die von mir verlangt wird“, sagte der 25-jährige Außenstürmer nach der Heimniderlage gegen die Hessen. Der Wechsel in die Verteidigung sei für ihn nicht ganz neu. „Ich habe in anderen Mannschaften auch schon hinten ausgeholfen, auch wenn ich mich im Sturm wohler fühle“, meinte Dominic Walsh, an dessen Stelle in der Reihe mit Matthias Forster und Daniel Bucheli vorgestern Erik Gollenbeck agierte.
Und für Chris Lee ist Dominic Walsh in der Verteidigung keine schlechte Alternative für die Playdowns. „Ihm ist zwar der ein oder andere Fehler unterlaufen, doh für einen gelernten Stürmer hat er einen super Job abgeliefert“, lobte der Coach die Leistung des Umsteigers, der sich freilich über die Heimniederlage geärgert hat. „Wir waren lange Zeit ein gleichwertiger Gegner, am Ende konnte Kassel seine Klasse unter Beweis stellen“, schätzte Dominic Walsh ein, wobei er bereits die nächsten Aufgaben seiner Mannschaft im Blick hatte. Dabei sind die Spiele in Ravensburg und im eigenen Stadion gegen Bremerhaven zum Finale der Hautrunde zweifellos weniger wichtig als die anstehenden Partien gegen die Heilbronner Falken in der ersten Playdown-Runde. „Jeder von uns hat seinen Fokus auf diese Spiele gerichtet, so dass wir auch in der spielfreien Woche nach der Hauptrunde unter Dampf stehen werden“, betonte der 25-jährige. Nicht nur der will den Klassenerhalt mit den Eispiraten in der ersten Runde perfekt machen.
Spätestens zum Start der Playdowns rechnen die Verantwortlichen mit der Rückkehr von Jakub Körner. Derweil könnte mit Robert Slipcenko der tschechische Standby-Goalie am Wochenende für Ryan Nie in den Kasten gehen.
(Text: Thomas Michel, erschienen in: Eishockey NEWS, Printausgabe vom 24.02.2015)