Ravensburg Tower Stars vs. Eispiraten Crimmitschau 5:4 n.V. (2:1, 0:2, 2:1, 1:0)

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 – Saison 2015/16
9. Spieltag am 09.10.2015[/box]

Als punktlose Auswärtsmannschaft bekamen es die Eispiraten am 9. Spieltag mit den Tower Stars aus Ravensburg zu tun. Die Vorzeichen standen denkbar schlecht, denn ohne die vermeintlichen Langzeitausfälle Gollenbeck und Heinisch konnte Chris Lee gewohntermaßen keine vollzählige Mannschaft aufbieten und musste aus den vorhandenen 16 Feldspieler das beste machen. Die Reihenwürfelei ergab dieses mal, dass André Schietzold in den Sturm rückte und Dominic Walsh die Verteidigerposition einnahm.

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Reihenzusammenstellung:

Tor: Ryan Nie
1. Reihe: Jan Tramm, Dominic Walsh – Bernhard Keil, Eric Lampe, Matthew Foy
2. Reihe: Danny Pyka, Ty Wishart – John Tripp, Vincent Schlenker, Alexander Höller
3. Reihe: Jakub Körner, Pihlipp Halbauer – André Schietzold, Valeriy Guts, Daniel Bucheli
Ersatz: Marvin Deske, Collin Lejdborg[/box]

Die Eispiraten begannen mutig und konnten durch engagiertes Nachsetzen schon nach knapp 4 Minuten in Führung gehen, als Alexander Höller im Nachstochern TowerStars-Goalie Rohde narrte. Endlich konnten die Sachsen auch mal ein dreckiges Tor erzielen und sogar einmal in Führung gehen. Die Hausherren ließen sich allerdings nur wenig davon beeindrucken und setzten die Crimmitschauer weiter unter Druck, die große Mühe hatten, die Scheibe vom eigenen Kasten fern zu halten. Dies gelang nur bis zur 10.Minute, denn Verteidiger Alexander Dück bekam den gut getimten Pass auf die Kelle und zog direkt zum Ausgleich ab. Die Eispiraten ließen sich davon überrumpeln, denn keine Minute später stellte Tyler Gron auf 2:1. Die Dachsen ließen sich bei einem schnellen Konter überlaufen und die eigentlich harmlose Hereingabe von Schmidt konnte weder von Nie noch von zwei Verteidigern geklärt werden, so dass Gron das Geschenk danken annahm. In der Folgezeit sahen sich die Crimmitschauer weiteren Angriffen der Oberschwaben ausgesetzt und konnten sich mit Müh´ und Not in die erste Pause retten. Die Führung der Hausherren war verdient und gemessen an den Chancen und Spielanteilen um 1 bis 2 Tore zu niedrig.

Die Eispiraten aber schöpften aus dem knappen Rückstand Mut und gingen im Mittelabschnitt frisch ans Werk. Eric Lampe setzte sich nur Sekunden nach dem Wiederanpfiff schön hinter dem Tor in Szene und seinen Kurzpass erwischte Matthew Foy im Fallen zum 2:2-Ausgleich. Ravensburg rieb sich verwundert die Augen und war nun auch anfällig für Fehler. Einen Scheibenverlust von Ravensburgs MacLean führte in der 26.Minute zu einem schönen Gegenzug über Lampe und Foy. Letzterer wartete bis zum entscheidenden Moment mit dem Abspiel auf Lampe und der Goldhelm musste die Scheibe zum 2:3 nur noch an Rohde vorbeischieben. Die Sachsen hatten die Partie wieder gedreht und wehrten sich nach dem Führungstreffer mit Händen und Füßen gegen zunehmend kopflos anrennende Ravensburger. Man könnte fast sagen, die Crimmitschauer hatten die Partie im Griff und ließen trotz vieler Schüsse der Ravensburger nur wenige ernsthafte Torchancen zu. Dass die Eispiraten dann selbst wieder nachhalfen, um den Gegner ins Spiel zu bringen, müssen sie sich aber eindeutig ankreiden lassen. In der letzten Spielminute des 2.Drittels ereignete sich nämlich eine Schlüsselszene, die nur noch Kopfschütteln hervorruft. Erst ließ sich Eric Lampe zu einem völlig unnötigen Stockschlag hinreißen, der zurecht mit 2 Minuten bestraft wurde, und im darauf folgenden Bully brannten auch noch bei John Tripp die Sicherungen durch. Bereits in der Aufstellung zum Bully tauschten Ravensburgs Giftzwerg Tousignant und Tripp einige nette Worte aus und eigentlich dürfte Tripp nach über 600 DEL- und 100 Länderspielen wissen, was Trashtalk ist. Dass Tripp sein Gegenüber nach dem Anspiel dann derart ungestüm über den Haufen checkt, ist desalb nicht nachvollziehbar und schadete dem Team nachhaltig. Die letzten knapp 30 Sekunden 3-5 überstanden die Crimmitschau zwar…

… aber im Schlussabschnitt dauerte es dann nur 52 Sekunden, ehe erneut Alexander Dück mit einem strammen Schuss den Ausgleich erzielte. Schiedsrichter Sascha Westrich, der die Strafen der Eispiraten bis dahin gut und richtig erkannte, aber bei den Tower Stars wohl stets gerade in eine andere Richtung schaute, entdeckte nun auch die Fouls der Hausherren und stellte in der 46. Minute erstmalig einen Ravensburger vom Eis. Die große Möglichkeit für die Eispiraten? Denkste! Nach einem Puckverlust im gegnerischen Drittel ließen sich die Crimmitschauer klassisch auskontern und Konstantin Schmidt netzte trocken zur 4:3-Führung ein. Ein Wechselbad der Gefühle für alle Beteiligten. Den Sachsen muss man zugute halten, dass sie vom erneuten Rückstand zwar geschockt waren und weiterhin einige heikle Situationen überstehen mussten, aber stets kratzend und beißend den erneuten Ausgleich erkämpfen wollten. Dies gelang dann schließlich im 2. Powerplay des Abends. Matthew Foy setzte gut nach über lupfte die Scheibe in der 51.Minute an Rohde vorbei in die Maschen. In einer intensiven und aufgeheizten Schlussphase versuchten die Tower Stars noch einmal alles zum Knockout der Crimmitschauer, aber die wehrten sich erfolgreich und hatten in Ryan Nie einmal mehr einen Turm in der Schlacht zwischen den Pfosten.

Die Verlängerung sollte nach nur 29 Sekunden die Entscheidung bringen. Matt Foy ließ sich allzu leicht von Schmidt überlaufen und im Rückraum stand Tyler Gron einschussbereit – 5:4.

Es fällt schwer, zu dieser Partie ein Fazit zu ziehen, denn irgendwie haben die Eispiraten mit viel Glück und einem überragenden Ryan Nie einen Punkt erkämpft, angesichts der Führung im 2.Drittel aber auch mehr Punkte verschenkt, weil man durch eigene dumme Aktionen die Gegner wieder ins Spiel brachte. Unter dem Strich geht die Punkteteilung aber so in Ordnung. Die Eispiraten haben aus ihrer derzeitigen Situation das Maximale herausgeholt. Nicht alle Spieler scheinen 100%ig fit, die notgedrungen stets wechselnden Reihen sind nicht eingespielt, weshalb die Aktionen der Crimmitschauer  defensiv wie offensiv stets unstrukturiert und wenig flüssig ablaufen und die Westsachsen einen enormen Aufwand betreiben müssen, um zu Torchancen zu kommen.

[box type=“success“ align=““ class=““ width=““]Torfolge:

0:1 (03:59) Alexander Höller (Jan Tramm, John Tripp)
1:1 (09:25) Alexander Dück (Brian Roloff, Konstantin Schmidt) PP1 5-4
2:1 (10:13) Tyler Gron (Konstantin Schmidt, Simon Sezemsky)
2:2 (20:27) Matthew Foy (Eric Lampe, Bernhard Keil)
2:3 (25:51) Eric Lampe (Matthew Foy, Bernhard Keil)
3:3 (40:52) Alexander Dück (Tyler Gron, Fabio Carciola) PP2 5-3
4:3 (45:23) Konstantin Schmidt (Brian Roloff, Raphael Kapzan) SH1 4-5
4:4 (50:01) Matthew Foy (André Schietzold, Eric Lampe) PP1 5-4
5:4 (60:29) Tyler Gron (Konstantin Schmidt, Alexander Dück) 4-4[/box]

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Strafen:

Ravensburg Tower Stars – 16 Minuten
40:52 – 10 Min – Tyler Gron (Disziplinarstrafe)
45:06 – 2 Min – Kilian Keller (Halten)
48:45 – 2 Min – Raphael Kapzan (Übertriebene Härte)
53:43 – 2 Min – Brandon MacLean (Hoher Stock)

Eispiraten Crimmitschau – 20 Minuten
07:33 – 2 Min – Alexander Höller (Haken)
12:39 – 10 Min – Dominic Walsh (Disziplinarstrafe)
13:19 – 2 Min – Matthew Foy (Übertriebene Härte)
32:25 – 2 Min – John Tripp (Übertriebene Härte)
39:34 – 2 Min – Eric Lampe (Stockschlag)
39:37 – 2 Min – John Tripp (Stock-Check)[/box]

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Aufstellung:

Ravensburg Tower Stars
Tor: Christian Rohde (Matthias Nemec) – Abwehr: Kilian Keller, Lukas Slavetinsky, Alexander Dück, Stefan Langwieder, Raphael Kapzan, Simon Sezemsky – Angriff: Mathieu Tousignant, Fabio Carciola, Brian Roloff, Brandon MacLean, Konstantin Schmidt, Maximilian Brandl, Tyler Gron, Stephan Vogt, Simon Klingler, Andreas Farny, Hans Detsch, Radek Krestan

Eispiraten Crimmitschau
Tor: Ryan Nie (Niklas Deske) – Abwehr: Ty Wishart, Dominic Walsh, André Schietzold, Jakub Körner, Philipp Halbauer, Danny Pyka, Jan Tramm – Angriff: Alexander Höller, Erik Gollenbeck, Vincent Schlenker, Bernhard Keil, Valerij Guts, John Tripp, Martin Heinisch, Daniel Bucheli, Eric Lampe, Matthew Foy[/box]

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Zuschauer: 2.194

Schiedsrichter: Sascha Westrich (Norbert van der Heyd, Stephan Waldner)[/box]

Schüsse:

[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Video zum Spiel[/box]