Nach dem überraschend starken Spiel der Crimmitschauer am Freitag bei Tabellenführer Bremerhaven, das mit einem Punkt belohnt wurde, hatten die Eispiraten gegen Schlusslicht Heilbronn die große Gelegenheit, sich diesen Punktgewinn zu vergolden. Doch mit ihrer schwächsten Saisonleistung und der fehlenden Bereitschaft, bis an die Grenze zu gehen, vergeigten die Sachsen die Heimpartie auf peinliche Art und Weise mit 2:3 (0:1, 2:2, 0:0).

Schon im ersten Drittel wurde deutlich, dass die Eispiraten größte Mühe hatten, ins Spiel und in ihre Rolle – ja, gegen ein Team, das nach 21 Spielen gerade einmal 8 Punkte hat, muss man eben selbst die Initiative ergreifen – zu finden. Fahrig, unkonzentriert und ideenlos liefen die Rot-Weißen durch die Gegend und trugen wesentlich dazu bei, dass die 1.500 Fans im Stadion ein Spiel auf Oberliganiveau zu sehen bekamen. Ein kollektiver Tiefschlaf der ersten Reihe brachte dann in der 18.Minute das 0:1 durch den freistehenden Brad Schell.

Im Mittelabschnitt schien die Pausenansprache von Chris Lee zunächst etwas gebracht zu haben, denn die Eispiraten erzwangen durch Powerplaytore von Foy (25. 5-3) und Schietzold (29. 5-4) die 2:1-Führung und schienen die Partie an sich reißen zu können. Allerdings ließen sie sich dann unnötigerweise von dem nur auf Zerstörung ausgelegten Gameplan der Heilbronner aus dem Takt bringen uns leisteten sich kapitale Fehler. Einer der traditionellen Böcke von Schietzold nutzte Lewis, der obendrein Nie tunnelte, zum 2:2 (33.) und ein Sonntagsschuss von Baazzi (36.) landete gar zum 2:3 im Tor. Heilbronn brachte es fertig, mit 4 Torschüssen im gesamten Drittel 2 Tore zu schießen.

Im Schlussabschnitt war der größte Gegner der Crimmitschauer die Uhr und sie selbst. Am Spiel der Falken änderte sich gar nix. Kaputtmachen, wo es nur ging. Und die Lee-Schützlinge traten auf, als hätten sie noch die ganze Woche Zeit zum Toreschießen. Als sie merkten, dass man sich doch schon im 3. Drittel befand, wurden sie immer hektischer und in ihren Aktionen konfus und ohne jeglichen Plan. Aufgrund der überheblichen Leistung mussten sich die Pleißestädter diesen Denkzettel am Ende selbst zuschreiben. Um an Platz 10 ranzukommen, reicht es eben nicht, in Bremerhaven zu punkten und dann zuhause derart fahrlässig die Punkte zu verschenken.